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USA: Wachstumsbeschleunigung lässt auf sich warten

15.10.2010  |  Carsten Klude
- Seite 2 -
Die Beschäftigung dürfte in den kommenden Monaten moderat zunehmen. Die Umfragen unter den Einkaufsmanagern deuten auf einen leichten Beschäftigungsaufbau hin, und die steigende Industrieproduktion sowie die höhere Kapazitätsauslastung dürften die Unternehmen dazu bewegen, wieder Personal einzustellen. Auch die Wochenarbeitszeit und die Zahl der Überstunden haben zugenommen. Dies ist ebenfalls ein Indiz dafür, dass das bestehende Personal in absehbarer Zeit aufgestockt wird.

Die wöchentlich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zwar in den letzten Wochen wieder etwas zurückgegangen und zeigen damit, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt stabilisiert. Doch bisher ist der Beschäftigungsaufbau dennoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Und auch wenn sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten belebt, werden auch im Jahr 2011 noch nicht die alten Höchststände bei der Beschäftigung erreicht werden.

Die Situation am Arbeitsmarkt wirkt sich grundsätzlich dämpfend auf den Konsum aus, der mit einem Anteil von rund 70% am BIP maßgeblichen Einfluss auf das Wachstum in den USA ausübt. Wachstumsraten beim privaten Verbrauch von mehr als 4,5% (gegenüber dem Vorjahr), wie sie in den USA in den letzten 10 Jahren durchschnittlich zu beobachten waren, sind in den nächsten Jahren nicht
zu erwarten.

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Wir rechnen 2010 mit einem Konsumwachstum von 2%. Dafür spricht, dass bereits eine Verringerung der Arbeitslosenquote normalerweise zu einer Konsumbelebung führt. Außerdem sind die verfügbaren Einkommen seit dem Jahresbeginn 2010 um 2,0% angestiegen, so dass sich der finanzielle Spielraum der Konsumenten vergrößert hat. Aber es gibt auch Belastungsfaktoren: Viele Haushalte dürften immer noch davon belastet sein, dass der Wert ihrer Häuser gefallen ist und sie die Hypotheken nicht oder nur mit großer Mühe zurückzahlen können.

Das Aktien- und Immobilienvermögen der US-Haushalte ist weiterhin deutlich von den Höchstständen entfernt. Allerdings dürften die größten konsumwirksamen Vermögensverluste bereits in der Vergangenheit liegen: Das Immobilienvermögen hat sich stabilisiert und das Aktienvermögen ist bereits wieder kräftig angestiegen. Der Rücksetzer beim Aktienvermögen im zweiten Quartal 2010 ist mit der zuletzt positiven Kursentwicklung wieder aufgeholt worden, so dass sich der Vermögenseffekt nicht negativ auf den Konsum auswirken sollte. Die Schlussfolgerung, dass der Konsum aufgrund der angespannten wirtschaftliche Situation in den USA überhaupt nicht zum Wachstum beitragen wird, ist daher unzulässig.

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