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Inflation und US-Staatsanleihen

28.10.2010  |  Steve Saville
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Die großen Risiken für US-Staatsanleihen

Aus unserer Sicht sind die drei bedeutendsten Risiken für den US-Staatsanleihenmarkt folgende:

  • 1. Zahlungsausfall bei staatlichen US-Schuldpapieren

Schulden, die möglicherweise nicht abgezahlt werden können, werden am Ende abgeschrieben, so oder so. Wenn man alle Verpflichtungen auf US-Bundesebene einbezieht, dann wird klar, dass diese Verpflichtungen nicht beglichen werden können und dass ein Zahlungsausfall unvermeidlich ist, aber der genaue Zeitpunkt und die Art und Weise des Zahlungsausfalls entziehen sich jeglicher Kenntnis.

Die meisten Menschen, die die Unausweichlichkeit eines Zahlungsausfalls erkennen, gehen davon aus, dass dieser indirekt, auf dem Weg der Inflation geschehen wird, wir sind uns da aber nicht so sicher. Die Art und Weise des Ausfalls wird durch Politik bestimmt, und aus rein politischer Perspektive wäre es für die US-Regierung viel praktikabler einen direkten Zahlungsausfall für US-Verpflichtungen durchzuführen. Der Grund ist, dass ein großer Teil der Schulden vom Ausland gehalten wird. Die Kosten eines direkten Ausfalls müssten daher von ausländischen Investoren und Zentralbanken getragen werden, wohingegen die US-Wirtschaft (die wählende Bevölkerung der USA) der größte Verlierer bei einem Ausfall durch Inflation wäre.

  • 2. Fed-Monetisierung führt zu steigenden Inflationserwartungen

Die Monetisierung von US-Staatsschulden durch die Fed wird die US-Staatsanleihen nur solange unterstützen, bis die Inflationserwartungen, in Reaktion auf die Monetisierung, stark anzusteigen beginnen; ab diesem Punkt wird die Monetisierung von staatlichen Schuldpapieren kontraproduktiv.

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass die meisten (wenn nicht sogar alle) Hyperinflationen der vergangenen 100 Jahre, einschließlich der Hyperinflation der Weimarer Republik, durch Monetisierung von Staatsschulden via Zentralbanken in Gang gebracht wurden.

  • 3. Großangelegte Verkäufe durch ausländische Zentralbanken

Der Glaube, ausländische Zentralbanken (wie die Bank von China und die Bank von Japan) würden staatliche US-Schuldpapiere akkumulieren, um auf Handelsungleichgewichte zu reagieren, ist weit verbreitet. Doch das stimmt so nicht. Die schon erwähnte Akkumulierung von staatlichen US-Anleihen erfolgt, um die Ungleichgewichte AUFRECHTZUERHALTEN. Wenn zum Beispiel ein produzierendes Unternehmen aus China US-Dollars im Austausch für seine Produkte erhält, die an die USA geliefert wurden, dann ist die Bank of China keineswegs verpflichtet, diese Dollars anzukaufen und anschließend in staatliche US-Anleihen einzutauschen. Es ist vielmehr ihre WAHL, diesen Schritt zu gehen - er verhindert, dass der Yuan gegenüber dem US $ aufwertet und bewirkt, dass der Status Quo im Handelsbereich gewahrt bleibt.

Ab einem bestimmten Punkt werden die ausländischen Regierungen und Zentralbanken realisieren, dass die unternommenen Anstrengungen zur Unterstützung der exportierenden Industrien, den eigenen Wirtschaften schaden. An diesem Punkt werden die ausländischen ZB im großen Stil zu Verkäufern von staatlichen US-Schuldpapieren.

Würden die ausländischen ZB nun im großen Stil staatliche US-Schulden verkaufen, so würden die US-Behörden in Antwort darauf wahrscheinlich einen von zwei Wegen einschlagen. Der erste wäre ein unmittelbarer Schuldausfall, womit sich das oben beschriebene Risiko Nummer 1 bewahrheiten würde. Der zweite Weg: Die Fed würde die Monetisierung von staatlichen US-Anleihen beschleunigen, wodurch Risiko 2 hervortreten würde.

Auch wenn wir davon ausgehen, dass dem Markt für US-Staatsanleihen in den nächsten Jahren der Boden wegbrechen wird, so spüren wir aktuell nicht das geringste Verlangen, Geld gegen diesen Markt zu verwetten. Es gibt unserer Meinung nach bessere Einsatzmöglichkeiten für unser Geld, als es in Wetten gegen den am stärksten manipulierten Markt der Welt zu stecken - wenn es zudem kein Anzeichen dafür gibt, dass der Hauptmanipulator (die Fed) seine Fähigkeiten der Marktstützung eingebüßt hat.

Wollten wir nun Anleihen shorten, würden wir dafür keine Anleihen auswählen, die von einer Körperschaft ausgegeben werden, die unbegrenzten Zugriff auf Geld hat. Wir würden stattdessen Anleihen von Körperschaften leerverkaufen, die jetzt knapp bei Kasse sind oder aller Wahrscheinlichkeit nach während des nächsten Wirtschaftsabschwungs Liquiditätsprobleme bekommen werden. Allgemeine Beispiele für attraktive Short-Kandidaten wären Kommunalanleihen und Junk Bonds.


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Wir bieten aktuell keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) finden Sie unter unter: www.speculative-investor.com.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



Dieser Artikel wurde am 19. Oktober 2010 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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