Gold arbeitet sich aus Konsolidierungszone empor
27.08.2012 | Thorsten Proettel
Rückblick
Der Goldpreis befand sich seit Erreichen seines Allzeithochs Anfang September 2011 bei rund 1.920 US-Dollar in einem monatelangen volatilen Abwärtstrend. Im Mai dieses Jahres bewegten sich die Notierungen sogar kurzzeitig unter der Marke von 1.530 USD, was vom Höchststand gemessen einen Rückgang um mehr als 20% bedeutete. Seit Juni tendierte der Goldpreis in einer Spanne zwischen 1.560 USD und 1.630 USD, wobei die Volatilität spürbar abnahm. Mit einem Preisanstieg von rund 70 USD je Feinunze in den letzten Handelstagen durchbrachen die Notierungen einerseits die wochenlange Seitwärtsphase nach oben. Andererseits ist je nach Sichtweise ein charttechnischer Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend bereits erfolgt beziehungsweise wahrscheinlich geworden.
Markt erwartet geldpolitische Lockerung
Die positive Reaktion des Goldpreises ist weniger fundamentalen Faktoren geschuldet, sondern entspringt vielmehr der Erwartung neuer unkonventioneller Maßnahmen der Geldpolitik. EZB-Chef Mario Draghi hatte Ende Juli auf einer Konferenz in London mit markigen Worten zurEurokrise die Hoffnungen vieler Marktteilnehmer auf weitere Liquiditätsspritzen geweckt. Auf der folgenden EZB-Pressekonferenz am 2. August stell-te sich zwar mehr oder minder heraus, dass die Äußerungen Draghis keineswegs mit dem Direktorium der Zentralbank abgestimmt gewesen waren und auch nicht die vorsichtige Ankündigung eines neuen Aktionsplans darstellen sollten.
Entsprechend negativ fielen die Marktreaktionen zunächst aus. Allerdings hatte Draghi die Türe zu neuen Interventionen ein Stück weit aufgeschoben. Hinzu kamen Gerüchte, die EZB könnte Zinsobergrenzen für Staatsanleihen ihrer Mitgliedsländer beschließen und bei deren Verletzung unbegrenzt Titel aufkaufen. Diese Pläne wurden von der Frankfurter No-tenbank nur halbherzig dementiert.
Quantitative Easing auch in den USA denkbar
Am Markt wird zudem ein erneutes Kaufprogramm für Staatsanleihen durch die US-Notenbank diskutiert. Höchster Preis seit Anfang Juli. Bereits in den letzten Monaten hatte das Für und Wider den Goldpreis beeinflusst. Gegen ein "Quantitative Easing 3" spricht der minimale positive Effekt der letzten beiden Aktionen auf das Wirtschaftswachstum. Dafür spricht der erklärte Wille von Notenbankchef Ben Bernanke, eine Deflation zu vermeiden. Die mit zuletzt nur noch 1,4% eher geringe Inflationsrate und die verhaltenen Konjunkturdaten haben den Spielraum für neue Anleihenkäufe jedenfalls erweitert.
Der Goldpreis befand sich seit Erreichen seines Allzeithochs Anfang September 2011 bei rund 1.920 US-Dollar in einem monatelangen volatilen Abwärtstrend. Im Mai dieses Jahres bewegten sich die Notierungen sogar kurzzeitig unter der Marke von 1.530 USD, was vom Höchststand gemessen einen Rückgang um mehr als 20% bedeutete. Seit Juni tendierte der Goldpreis in einer Spanne zwischen 1.560 USD und 1.630 USD, wobei die Volatilität spürbar abnahm. Mit einem Preisanstieg von rund 70 USD je Feinunze in den letzten Handelstagen durchbrachen die Notierungen einerseits die wochenlange Seitwärtsphase nach oben. Andererseits ist je nach Sichtweise ein charttechnischer Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend bereits erfolgt beziehungsweise wahrscheinlich geworden.
Markt erwartet geldpolitische Lockerung
Die positive Reaktion des Goldpreises ist weniger fundamentalen Faktoren geschuldet, sondern entspringt vielmehr der Erwartung neuer unkonventioneller Maßnahmen der Geldpolitik. EZB-Chef Mario Draghi hatte Ende Juli auf einer Konferenz in London mit markigen Worten zurEurokrise die Hoffnungen vieler Marktteilnehmer auf weitere Liquiditätsspritzen geweckt. Auf der folgenden EZB-Pressekonferenz am 2. August stell-te sich zwar mehr oder minder heraus, dass die Äußerungen Draghis keineswegs mit dem Direktorium der Zentralbank abgestimmt gewesen waren und auch nicht die vorsichtige Ankündigung eines neuen Aktionsplans darstellen sollten.
Entsprechend negativ fielen die Marktreaktionen zunächst aus. Allerdings hatte Draghi die Türe zu neuen Interventionen ein Stück weit aufgeschoben. Hinzu kamen Gerüchte, die EZB könnte Zinsobergrenzen für Staatsanleihen ihrer Mitgliedsländer beschließen und bei deren Verletzung unbegrenzt Titel aufkaufen. Diese Pläne wurden von der Frankfurter No-tenbank nur halbherzig dementiert.
Quantitative Easing auch in den USA denkbar
Am Markt wird zudem ein erneutes Kaufprogramm für Staatsanleihen durch die US-Notenbank diskutiert. Höchster Preis seit Anfang Juli. Bereits in den letzten Monaten hatte das Für und Wider den Goldpreis beeinflusst. Gegen ein "Quantitative Easing 3" spricht der minimale positive Effekt der letzten beiden Aktionen auf das Wirtschaftswachstum. Dafür spricht der erklärte Wille von Notenbankchef Ben Bernanke, eine Deflation zu vermeiden. Die mit zuletzt nur noch 1,4% eher geringe Inflationsrate und die verhaltenen Konjunkturdaten haben den Spielraum für neue Anleihenkäufe jedenfalls erweitert.