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Gold, Silber, Neodym & Co. Was denn sonst?

04.11.2010  |  Dr. Dietmar Siebholz
Dieser provozierende Kommentar soll Sie veranlassen, über wahre Werte nachzudenken. Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Münchner Edelmetall- und Rohstoffmesse teilnehmen, sonst hätte ich es Ihnen persönlich und nachhaltig auf der Messe klar machen können, was ich mit dieser Aussage meine. Derzeit schreibe ich an einem ziemlich umfangreichen Essay unter dem Titel "Paradigmenwechsel allerorten". Ich hoffe, diesen Kommentar noch vor der Edelmetall- und Rohstoff-Messe in München über www.goldseiten.de veröffentlichen zu können.

Einer der wesentlichen Kernpunkte des Kommentars über die Paradigmenwechsel ist der Hinweis, dass nur noch Träumer auf eine Zukunft des Papiergeldes, das ja nur ein schwaches Derivat des guten alten Geldes, das noch durch irgendetwas gedeckt war, was mehr Wert hatte als der Papiersubstanzwert der Banknoten, vertrauen können. Ich meine hiermit nicht vordringlich die Golddeckung, sondern die Deckung nicht durch Luftgeschäfte oder staatliche Deckungszusagen, sondern durch Handel und Leistungen. Es ist vielen von uns entgangen, dass über Jahrzehnte (auch nach dem Ende der Gold- oder Teilgolddeckung von Währungen) die Erhöhung des umlaufenden Geldes nur ausgelöst durch Leistungen und Lieferungen - nämlich auf dem Wege des Ankaufs von Handelswechseln so z.B. durch die Bundesbank stattfand.

Wenn also die Bundesbank ihr Geldvolumen durch Beleihung von Handelswechseln erhöhte, dann geschah dies auf der Grundlage, dass hier eine volkswirtschaftliche Leistung nachgewiesen werden musste. Das neue Kreditgeld, das durch den Ankauf der Wechsel durch die Bundesbank entstand, hatte dann immerhin noch einen gesunden volkswirtschaftlichen Hintergrund. Heute emittieren die Notenbanken neues Geld ohne Limit durch Deckungszusagen der Regierungen, also auf der Basis von Schuldscheinen, von denen heute jeder weiß, dass sie nie und nimmer eingelöst werden können, es sei denn, finanziert durch wieder neue Schuldscheine. Es gab in der Geld- und Finanzgeschichte mehrmals solche Konfigurationen, meist als "Ponzi-Schema" nach dessen "Erfinder" oder schlicht Schneeballsystem genannt. Das Ende war aber immer das gleiche.

Verstehen Sie die Überschrift zu dieser Kolumne richtig. Ich meine, alles was Bankguthaben, Papier- und Forderungscharakter aller Arten hat oder ein Staatsversprechen etc. darstellt, enthält ein unendlich großes Risiko, nämlich dass der Schuldner seine Verbindlichkeiten nicht einlösen wird. Meine liebe Frau hat (leider meist gegen mich persönlich gerichtet, wenn ich wieder einmal einen Termin für einen Urlaub etc. nicht einhalten konnte) das Zitat geprägt: "Versprechen gebrochen, schadet ja nichts, bekommst Du halt ein neues…" Genauso müssen Sie auch die Versprechungen der Regierungen und ihrer Erfüllungsgehilfen z.B. aus dem Bankbereich, die man ja durch den Begriff "systemrelevant" vor der Übernahme der Verantwortung für ihre fehlerhaftes Handeln schützt, betrachten und bewerten; dazu brauchen Sie keine Rating-Agentur, die ja wie man aus den Derivategeschäften der US-Investmentbanken weiß, beste Testate für Schrott vergeben haben. Mit Verlaub, richtiger Schrott wäre für die Anleger dieser Titel wertvoller gewesen..

Daher gilt jetzt umso mehr die Forderung, liquides Vermögen in Form von Anlagen mit inneren Werten anzulegen. Da inzwischen feststeht, dass unsere Regierung des Rechtsbruchs bezichtigt werden muss, nachdem wir kampflos die Maastrichter Verträge auf dem Müllplatz der Geschichte entsorgt haben (meine provozierende Frage ist, welcher Idiot sich denn damit einverstanden erklärt hätte, unsere relativ stabile Währung und unsere Notenbank auf dem Altar mit dem Namen "Europa" zu opfern, ohne die Sicherheit zu haben, dass vor allem die Mickymaus-Staaten des südlichen Europas mit ihren rachitischen Währungen kein Unheil anrichten und uns in den Strudel ihrer Überschuldung ziehen könnten. Seit Anfang Mai 2010 wissen wir dies verbindlich: Sie, unsere sonnenverwöhnten und ausreichend subventionierten südländischen Freunde werden dieses kostenlose Privileg, das sie sich nicht erarbeitet haben, weidlich ausnutzen. Und selbst wenn das BVG der berechtigten Klage der vier bekannten Professoren stattgeben sollte, dann ist der Schaden schon längst entstanden.




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