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Kein Zurück mehr: QE 2, Gold und Goldaktien

09.11.2010  |  Clive Maund
Letzte Woche überschritt die Fed den Rubikon, als sie eine weitere enorme Tranche quantitativer Lockerungen (QE, Quantitative Easing bedeutet umgangssprachlich "Geld drucken") ankündigte, bekannt unter dem Namen QE 2. Somit ist auch klar, dass das, was sich QE 1 nannte und als "einmalige Rettungsaktion für das Finanzsystem" dargestellt wurde, nichts dergleichen gewesen ist. Es war stattdessen der Bruch eines Dammes, der nie wieder hergestellt werden kann.

Der Junkie hat sich für ein neues Niveau qualifiziert - vom bloßen, chronischen Schuldner, der unfähig war, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu leben und sich bei den anderen durchfraß, zu jemandem, der seine eigene Zukunft verschleudert, um sein aktuelles, gefräßiges Konsumverhalten aufrechterhalten zu können.

Einer Sache kann man sich sicher sein: Der Rest der Welt wird nicht "tatenlos" zusehen - was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Wir können also davon ausgehen, dass diese neue Art der massiven Aufblähung des Geldangebots auf der ganzen Welt in Mode kommen wird. Denn um adäquate Liquiditätsmengen zu erreichen und in Welthandel wettbewerbsfähig zu bleiben, werden viele Länder vorausschauend versuchen, dieselben manipulativen Methoden der Währungsdrückung anzuwenden.

Sagen wir also ganz eindeutig, über was wir hier eigentlich sprechen und womit wir es zu tun haben: Wir haben Aussicht auf massive, globale, überall auftretende Währungsentwertung und Inflation, aufgrund eben jener. Wohin geht das "Hot Money" unter solchen Umständen? Es geht in Sachwerte, Rohstoffe, Sammlergegenstände und derart - und besonders in Edelmetalle - alles, was sich als Bollwerk gegen die Verwüstungen der Inflation anbietet.

Sicherlich wirken aktuell auch deflationäre Kräfte, da jedoch Politiker und Unternehmensführer so lange wie möglich Geld machen und beliebt bleiben wollen, werden sie diese Kräfte so lange wie möglich im Zaum halten - ungeachtet der zukünftigen Konsequenzen. Ein deflationärer Kollaps bedeutet Aufstände, und am Ende würde man Politiker durch die Straßen jagen, um sie an Lampenmästen etc. aufzuknüpfen.

Der Kollaps muss kommen, und kommen wird er nur im Gefolge einer gewaltigen Hyperinflation, die einen großen Teil der Mittel- und Arbeitklassen zerstört und ruiniert zurücklassen wird. Die Oberklassen und Eliten werden dann schon in ihre Steueroasen geflohen sein, wo sie ihre Goldbarren, die sie heimlich weggesteckt haben, verkaufen und weiterhin zufrieden und komfortabel leben können - weit weg von der wahnsinnigen Meute, die sich gegenseitig ausschlachtet in einem Umfeld aus Anarchie und großem Chaos. Dann wird die "die große globale Stunde Null" kommen, wenn die absurden, astronomischen Schulden und Derivatpyramiden etc. komplett ausgemerzt werden - einfach nur indem sie komplett wertlos gemacht werden.

Wenn Sie in diesen Zeiten Gläubiger sind, Pech gehabt - für das, was Sie zurückbekommen, werden Sie sich nicht mal mehr eine Brezel leisten können. Zu dieser Zeit wird auch eine neue Generation von Führern heranwachsen, die die Energie der Meute fokussieren und sich zu Nutze machen. Das werden die zukünftigen Politiker sein, die dann eine Art Goldstandard einführen - und eine neue Ordnung wird aus der Asche der alten enstehen. An diesem Punkt wären die ehemaligen Politiker (die möglicherweise ein gelangweiltes aber komfortables Inselleben führen) sehr gut beraten, vorzeitige Schritte zur Rückkehr (etwa in der Rolle eines Herrn Ghandi oder einer Frau Aquino) zu vermeiden, denn das könnte ihr frühzeitiges und blutiges Ende bedeuten.

Selbst ohne Hilfe der Hyperinflation enden große Bullenmärkte mit einer parabolischen Explosionsbewegung; es ist also klar, dass die parabolische Beschleunigung beim Gold (in unserem langfristigen Chart können wir sehen, dass sie noch nicht begonnen hat) im Fall einer Hyperinflation (und alle Zeichen deuten auf eine solche hin) noch ausgeprägter wäre und Niveaus erreichen könnte, die vielen heute als verrückt erscheinen würden.

An dieser Stelle soll Folgendes angemerkt sein: Beim Anstieg des Goldpreis wird es zwar um"s echte Geld gehen (und Gold ist nun einmal echtes Geld, dessen Preisbewegung den Wertverlust beim Fiat kompensiert), aber so richtig an Wert wird es dann gewinnen, wenn das Hot Money auf der Suche nach Spekulativgewinnen magnetisch von Gold angezogen wird - und diese Entwicklung wird zur bedeutenden Triebkraft für das finale, vertikale Aufbäumen, mit der Bullenmarkt voraussichtlich enden wird.

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Wie würde eine solche parabolische Bewegung wohl aussehen? Um eine Vorstellung davon zu bekommen, brauchen wir uns nur die parabolische Preisexplosion anzuschauen, mit der die Bubble am Neuen Markt vor 10 Jahren zu Ende ging. Zwar stellt sich die Kursbeschleunigung auf einem arithmetischen Chart drastisch und eindrücklich dar, aber auch im Log-Chart, der höhere Werte tendenziell drückt, ist das immer noch der Fall.

Wenn wir uns wieder den langfristigen Gold-Chart anschauen und ihn mit diesem NASDAQ-Chart vergleichen, scheint ziemlich klar, dass Gold seine parabolische Aufwärtsphase noch nicht einmal begonnen hat. Dazu passt ebenfalls, dass die investierende Öffentlichkeit auch nach einem 10-jährigen, kräftigen und stetigen Bullenmarkt, gerade erst angefangen hat, ein wenig herumzuschnüffeln und ein Interesse am Gold zu entwickeln.

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Wir haben schon seit Längerem keinen Blick mehr auf den langfristigen Chart für den US Dollar Index geworfen, es ist also sinnvoll, das jetzt nachzuholen. Unser Chart reicht 11 Jahre zurück und zeigt, dass der Dollar Index seit dem 2004er Tief nicht allzu viel Boden verloren hat, was in Anbetracht des Dollarmissbrauch der letzten Jahre doch eher überrascht.

Wenn man sich nun aber darauf konzentriert, dass alle Währungen nun mehr oder weniger gemeinsam den "Bach runter gehen", dann hätte Gold gegenüber den meisten oder allen Währungen steigen müssen - was auch geschah. Mit Blick auf den 11-Jahre-Gold-Chart in US $ sehen wir deutlich, dass der anhaltende Fortschritt ein Symptom einer generellen Malaise des Fiat-Geldes ist. Also, auch wenn der Dollar Index von seiner Unterstützung aus (siehe Chart) einen technischen Rücksprung macht, so würde das aller Wahrscheinlichkeit nach Gold nicht stoppen.




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