US-Notenbankpolitik treibt Edelmetalle nach oben
06.11.2010 | Thorsten Proettel
Allzeithoch und Mehrjahreshöchststände
Mit 1.394 US-Dollar je Feinunze erreichte Gold heute ein neues Allzeithoch. Silber steht mit 26,60 US-Dollar je Feinunze auf einem 30-Jahres-Hoch. Platin überschritt gestern mit mehr als 1.760 US-Dollar die Höchstpreise von April dieses Jahres und wird damit so teuer bezahlt, wie seit Sommer 2008 nicht mehr. Dagegen hat Palladium die höchsten Notierungen aus der ersten Jahreshälfte 2008 bereits überwunden und befindet sich mit einem aktuellen Preis von rund 680 US-Dollar auf dem Niveau von April 2001.
Palladium von Anlegern nachgefragt
Diese Preise korrespondieren aber nicht unbedingt mit der beobachtbaren Edelmetallnachfrage durch Anleger und andere Käufer. Am ehesten lässt sich noch die Entwicklung bei den Platinmetallen nachvollziehen. Investoren kauften seit Ende September Platin-ETCs/ETFs im Volumen von 1,6 Tonnen. Palladium-ETCs/ETFs wurden im Umfang von 4,9 Tonnen gekauft, was eine Zunahme des physischen Bestandes der Emittenten um mehr als 8% entspricht (siehe auch Grafiken auf Seite 13). Diese Anleger kamen damit auf den ungewöhnlich hohen Anteil von rund einem Viertel am gesamten durchschnittlichen physischen Palladiumbedarf.
Fahrzeugabsatz in China floriert
Ein Motiv für das plötzlich aufkommende Interesse an Palladium dürfte das möglicherweise bald rückläufige Angebot sein. Der weltgrößte Palladiumförderer Norilsk Nickel mutmaßte jüngst, dass die staatlichen russischen Palladiumbestände schon in zwei bis drei Jahren erschöpft sein werden. In den vergangenen Jahren wurde der Markt in erheblichem Umfang durch diese Bestände versorgt, deren Höhe geheim gehalten wird. Sollte sich die nicht ganz uneigennützige Prognose von Norilsk Nickel bewahrheiten, könnten sich Knappheiten schon früher als von uns bislang erwartet einstellen. Zudem läuft der Automobilabsatz im nach Stückzahlen größten Markt der Welt deutlich besser als angenommen. Für das laufende Jahr hatten wir im Frühjahr eine Steigerung der chinesischen Fahrzeugkäufe um 10% bis 15% angenommen. Bis September wurden in der Volksrepublik 9,9 Mio. PKW und damit 37% mehr als im
Vorjahreszeitraum abgesetzt. Vor diesem Hintergrund erhöhen wir unsere 12-Monats-Prognose für Palladium auf 750 US-Dollar und die 3-Monats-Prognose auf 600 US-Dollar. Hierbei ist die Erwartung einer spürbaren Korrektur nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen berücksichtigt.
Gewinnmitnahmen bei Silber erstmal vorbei
Die Zunahme der Silberbestände der ETC/ETF-Emittenten betrug seit Ende September knapp 400 Tonnen und damit 2,7% gemessen am Gesamtbestand. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Netto-Long-Position der Non-Commercials an der Terminbörse um knapp 11.000 Kontrakte im rechnerischen Umfang von 1.700 Tonnen Silber. Die Verkäufe der Spekulanten überwogen damit die Käufe der Anleger um mehr als das Vierfache, was vor allem auf Gewinnmitnahmen in der Konsolidierungsphase Ende Oktober zurückzuführen ist. In diesen Zahlen sind jedoch noch nicht die Terminmarktbewegungen der letzten Tage enthalten, die erst am Abend des kommenden Freitag veröffentlicht werden. Eine Indikation liefert allerdings das Open Interest, welches in dieser Woche auf denhöchsten Stand seit Anfang 2008 gestiegen ist. Dies korrespondiert mit Händlerberichten, wonach Silber in den letzten Tagen stark von institutionellen Anlegern nachgefragt worden sei.
Mit 1.394 US-Dollar je Feinunze erreichte Gold heute ein neues Allzeithoch. Silber steht mit 26,60 US-Dollar je Feinunze auf einem 30-Jahres-Hoch. Platin überschritt gestern mit mehr als 1.760 US-Dollar die Höchstpreise von April dieses Jahres und wird damit so teuer bezahlt, wie seit Sommer 2008 nicht mehr. Dagegen hat Palladium die höchsten Notierungen aus der ersten Jahreshälfte 2008 bereits überwunden und befindet sich mit einem aktuellen Preis von rund 680 US-Dollar auf dem Niveau von April 2001.
Palladium von Anlegern nachgefragt
Diese Preise korrespondieren aber nicht unbedingt mit der beobachtbaren Edelmetallnachfrage durch Anleger und andere Käufer. Am ehesten lässt sich noch die Entwicklung bei den Platinmetallen nachvollziehen. Investoren kauften seit Ende September Platin-ETCs/ETFs im Volumen von 1,6 Tonnen. Palladium-ETCs/ETFs wurden im Umfang von 4,9 Tonnen gekauft, was eine Zunahme des physischen Bestandes der Emittenten um mehr als 8% entspricht (siehe auch Grafiken auf Seite 13). Diese Anleger kamen damit auf den ungewöhnlich hohen Anteil von rund einem Viertel am gesamten durchschnittlichen physischen Palladiumbedarf.
Fahrzeugabsatz in China floriert
Ein Motiv für das plötzlich aufkommende Interesse an Palladium dürfte das möglicherweise bald rückläufige Angebot sein. Der weltgrößte Palladiumförderer Norilsk Nickel mutmaßte jüngst, dass die staatlichen russischen Palladiumbestände schon in zwei bis drei Jahren erschöpft sein werden. In den vergangenen Jahren wurde der Markt in erheblichem Umfang durch diese Bestände versorgt, deren Höhe geheim gehalten wird. Sollte sich die nicht ganz uneigennützige Prognose von Norilsk Nickel bewahrheiten, könnten sich Knappheiten schon früher als von uns bislang erwartet einstellen. Zudem läuft der Automobilabsatz im nach Stückzahlen größten Markt der Welt deutlich besser als angenommen. Für das laufende Jahr hatten wir im Frühjahr eine Steigerung der chinesischen Fahrzeugkäufe um 10% bis 15% angenommen. Bis September wurden in der Volksrepublik 9,9 Mio. PKW und damit 37% mehr als im
Vorjahreszeitraum abgesetzt. Vor diesem Hintergrund erhöhen wir unsere 12-Monats-Prognose für Palladium auf 750 US-Dollar und die 3-Monats-Prognose auf 600 US-Dollar. Hierbei ist die Erwartung einer spürbaren Korrektur nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen berücksichtigt.
Gewinnmitnahmen bei Silber erstmal vorbei
Die Zunahme der Silberbestände der ETC/ETF-Emittenten betrug seit Ende September knapp 400 Tonnen und damit 2,7% gemessen am Gesamtbestand. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Netto-Long-Position der Non-Commercials an der Terminbörse um knapp 11.000 Kontrakte im rechnerischen Umfang von 1.700 Tonnen Silber. Die Verkäufe der Spekulanten überwogen damit die Käufe der Anleger um mehr als das Vierfache, was vor allem auf Gewinnmitnahmen in der Konsolidierungsphase Ende Oktober zurückzuführen ist. In diesen Zahlen sind jedoch noch nicht die Terminmarktbewegungen der letzten Tage enthalten, die erst am Abend des kommenden Freitag veröffentlicht werden. Eine Indikation liefert allerdings das Open Interest, welches in dieser Woche auf denhöchsten Stand seit Anfang 2008 gestiegen ist. Dies korrespondiert mit Händlerberichten, wonach Silber in den letzten Tagen stark von institutionellen Anlegern nachgefragt worden sei.