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Mack & Weise: Aktueller Monatskommentar 9/2012

10.09.2012  |  Mack & Weise
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Für Gold hingegen, das, wie die Financial Times Deutschland am 17. August 2012 titelte, nach Jahren starker Nachfrage nun angeblich "wie Blei in den Regalen“ liegt, zeichnen sich mit der Entwicklung hin zu einer unbegrenzten Staatsfinanzierung via Druckerpresse nach unserer Einschätzung neue Höchstkursziele ab.Einen großen Beitrag dazu werden ausgerechnet die Notenbanken selbst beisteuern (aber nur jene, die nicht US-Dollars oder Euros drucken), die seit 2010verzweifelt versuchen,sich zur Diversifikation ihrer Währungsreserven "Gold in die Regale“ zu legen (siehe Grafik).

Äußerst interessant erscheinen in diesem Zusammenhang auch die Aktien der Goldminenbetreiber, die nach einer kräftigen Preiskorrektur im ersten Halbjahr dabei sogar ihre historische Bewertungsprämie zum Gesamtmarkt verloren haben. Relativ zum Goldpreis befinden sich die Aktien inzwischen auf einem 28-Jahres-Tief (!), während der Sektor zudem fundamentale Bewertungen aufweist, die dem Niveau der Crash-Tiefststände von 2008 entspricht.

Als ein Grund für diese extreme Bewertungssituation wird häufig die Etablierung der Gold-ETFs als konkurrierenden Assetklasse genannt. Zwar konnten die Gold-ETFszwischen 2004 und 2011 tatsächlich ca. 150 Mrd. USD an Anlagegeldern auf sich ziehen, doch genügt dieser Umstand keinesfalls, um von dem größten Problem der Goldminenindustrie abzulenken: einer enttäuschendenProfitabilitätin den letzten 5 Jahren.Ursächlich verantwortlichfür den lang anhaltenden Negativtrend warenzum einem die Produktionskosten (Stahl, Treibstoff, Löhne), die im Sektor mit im Schnitt 12% jährlich förmlich explodierten, und zum anderen das bei Goldpreisen von oberhalb 1.000 USD unter den Firmenlenkern ausgebrochene "Klondike-Fieber".

Verbunden mit hohen Investitionskosten wurdenin den letzten Jahren zahlreiche neue Minen-Projekte im wahrsten Sinne des Wortes aus "dem Dschungel" gestampftbzw. Übernahmen zu fast jedem Preis getätigt, so dassnach dem Verfliegen der Euphorie heute bei der ein oder anderen Mine entsprechend hoher Abschreibungsbedarf zu registrieren ist.

Angesichts der enttäuschenden vergangenen Performance und des eingetretenen Vertrauensverlustes auf der Investorenseite sind nun aber erste Anzeichen eines strukturellen Wandels in der Branche zu erkennen, denn allein bei fünf der 20 größten kanadischen Goldminen "rollten Köpfe". Die neuen Vorstandsvorsitzenden machen sich nun intensivdaran, ihre Minen in Bezug auf Kosten und Kapitaleffizienz zu durchforsten, so dass bereits das ein oder andere kapitalintensive Projekt dem Rotstift zum Opfer fiel. Diese Einsicht, dass das Vertrauen der Investoren auch im Wettbewerb mit den Gold-ETFs nur über attraktive Dividendenzahlungen zurückgewonnen werden kann, scheint nun gerade in der Branche Einzug zu halten.

Mit Blick auf die kommenden 2-3 Quartale besteht nach einer langen Zeit der Enttäuschung nunwieder eine reelle Chance, dass aus dem wiederentdeckten Kostenbewusstsein und einem weiter steigenden Goldpreis sich die positiven Nachrichten aus dem Minensektor mehren werden und das zu einer Zeit, wo andere Branchen ihre historisch hohen Gewinnmargen nicht mehr halten werden können. Darüber hinaus weisen viele Goldminenaktien trotz der enormen Investitionen der Vergangenheit einen insgesamt sehr niedrigen Verschuldungsgrad auf, was viele Minen gerade bei weiteren Turbulenzen an den Kreditmärkten als robuste Investments erscheinen lässt.


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Herr Martin Mack ist Referent auf der diesjährigen "Internationalen Edelmetal- & Rohstoffmesse, die am 02. und 03. Nomber 2012 in der Event Arena im Münchner Olympiapark stattfindet.



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