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Lockere Geldpolitik! Gold liebt sie.

20.09.2012  |  Clif Droke
Die jüngsten Verlautbarungen der Fed wurden von der Wall Street als überaus positiv aufgenommen, und die Aktien- und Rohstoffkurse schossen überall deutlich in die Höhe. Die Federal Reserve setzte am Donnerstag ein weiteres aggressives Stimulusprogramm durch; sie versprach, sie werde nun jeden Monat Hypothekenschulden im Wert von 40 Milliarden $ aufkaufen und den Ankauf von Wertpapieren solange fortsetzen, "bis sich die Aussichten auf Wachstum am Arbeitsmarkt deutlich verbessern".

Nachdem am Donnerstag die dritte quantitative Lockerungsinitiative (QE 3) verkündet wurde, stieg der Goldkurs gleich um 2%. Silber legte um 4% zu, während die Goldaktien im Schnitt (auf Grundlage des XAU Index) um 5% zulegten. Wie sich schon bei den beiden vorhergehenden quantitativen Lockerungsprogrammen gezeigt hatte, lieben Gold und Goldaktien die Aussicht auf lockere Geldpolitik. So war es auch diesmal.

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In einer Stellungnahme der Fed hieß es: "Sollten sich die Aussichten am Arbeitsmarkt nicht deutlich verbessern, wird das Komitee den Ankauf von hypothekarisch besicherten Wertpapieren fortsetzen, zusätzliche Wertpapierankäufe durchführen und auch andere geldpolitische Instrumente einsetzen, bis derartige Verbesserungen im Kontext von Preisstabilität erreicht wurden."

Laut Wall Street Journal wird die Fed bis Jahresende jeden Monat längerlaufende Wertpapiere im Umfang von insgesamt 85 Milliarden $ ankaufen. Im Rahmen der "Operation Twist“ war bisher lediglich der Ankauf von langlaufenden Anleihen im Umfang von 45 Milliarden $ pro Monat vorgesehen. Die Fed wird zudem mehr Geld schöpfen, um ihren Ankauf von Hypothekenanleihen fortzusetzen, wodurch sich die Größe ihrer Bilanz auf 2,8 Billionen $ ausweiten wird, so das Wall Street Journal.

Mit diesen Ankäufen sollen die langfristigen Zinssätze gedrückt werden (besonders die Hypothekenzinsen) und ein Anstieg der Aktienkurse und der Immobilienpreise erreicht werden. Mit diesem jüngsten Finanzstimulus will die Fed den angeschlagenen Immobilienmarkt stützen als auch Ausgaben und Investitionen allgemein ankurbeln. Von Seiten der Fed hieß es: "Das Komitee zeigt sich besorgt, dass das Wirtschaftswachstum ohne weitere geldpolitische Anpassungsmaßnahmen nicht stark genug sein könnte, um eine Verbesserung der Bedingungen am Arbeitsmarkt zu bewirken."

Neben einer Beeinflussung der langfristigen Zinssätze mithilfe von Anleiheankäufen möchten die Vertreter des Offenmarktausschusses der Fed nach eigenen Angaben auch die kurzfristigen Zinssätze voraussichtlich bis mindestens Mitte 2015 nahe der 0 %-Marke halten (man hatte zuvor Ende 2014 anvisiert). Die Fed fügte zudem Folgendes hinzu: "[D]ie stark auf monetäre Anpassungsmaßnahmen ausgerichtete Politik wird auch noch für eine fortgeschrittene Zeit nach Erreichen einer Stärkung der wirtschaftlichen Erholung als probates Mittel erachtet." Mit anderen Worten: Lockere Geldpolitik wird auf absehbare Zukunft dominanter Politikansatz der Fed bleiben.

Ich muss zugeben, ich hatte nicht erwartet, dass die Fed QE 3 auf den Weg bringen würde. Es traf uns allerdings auch nicht unvorbereitet - der 10-Monate-Preisoszillator hatte uns schon im frühen Sommer signalisiert, dass beim Gold ein Ausbruch zu erwarten sei; und die Indikatoren für das interne Momentum hatten dafür gesorgt, dass wir seit einiger Zeit aktiv im Bullenmarkt positioniert sind. Rückblickend denke ich, dass der Goldpreis diese jüngste Runde der Fed-Stimuli korrekt vorhergesagt hatte; meiner Interpretation zufolge war der Fortschritt der Goldkurse allerdings lediglich der Vorwegnahme größerer Verwerfungen im Jahr 2013 geschuldet war - aufgrund des rückläufigen Momentums, sobald der 4-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt überschreitet.

Ein Grund, weshalb ich angenommen hatte, dass QE 3 gar nicht gebraucht werde, war die Stärke, die sich in der US-Einzelhandels- und Verbraucherwirtschaft gezeigt hatte. In den letzten Wochen hatten wir schon mehrfach darauf hingewiesen, dass der New Economy Index (NEI) aktuell auf einem Mehrjahreshoch steht. Der NEI steht aktuell tatsächlich höher als 2007 - noch bevor die Kreditkrise überhaupt einsetzte. Und das zeigt, dass es der Einzelhandel-Verbraucher-Wirtschaft viel besser geht, als die Experten vermutet hätten.

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