Todesglocken für den US-Dollar (Teil 1/2)
03.10.2012 | Jim Willie CB
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Das Saudi-Regime vertuscht seinen Tod mit alten Fotos und Falschaussagen. Sie arbeiten auf einen Übergang hin. Die Dynastie der Saud ist instabil durch Bedrohungen aus dem Süden - aus Jemen. Sie ist instabil aufgrund innerer Bedrohungen im Zusammenhang mit den Fundamentalisten. Obgleich Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt zwischen Riad und Teheran herrschte, hat der Anschlag auf Bandar nun eine völlig neue Atmosphäre geschaffen. Das Saudi-Regime befindet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in seinen letzten Monaten. Wichtig: Der Petro-Dollar verliert damit sein überwichtiges Saudi-Standbein. Die Auswirkungen sind gewaltig. In der US-Öffentlichkeit wird die Stellung des US-Dollars als unangetastet wahrgenommen, Kenntnisse über Wechselkursentwicklungen sind kaum vorhanden. Fällt die Dynastie der Saud, wird auch die US-Wirtschaft bis zur Gürtellinie in Detonationskrater stehen - und so auch ihr Finanzhundeschwanz, der mit dieser Wirtschaft wackelt. Seitdem Henry Kissinger damals 1973-1974 einen Vertrag unterzeichnete, der das Recycling der großen Handelsüberschüsse regelt, haben die US-Regierung und ihre Bankenführer generell auf den Petro-Dollar gebaut, und besonders die Saudis. Was, wenn die Saudis ihre US-Staatsanleihen in Gold konvertieren und sich dann aus der Wüste in ihre Villen in Südspanien zurückziehen?
China als Vermittler gegen den Petro-Dollar
Es mehren sich die Berichte, dass China versucht, als Vermittler in globalen Öltransaktionen aufzutreten, die in chinesischen Yuan beglichen werden. Die Rebellion gegen den US-Dollar gewinnt weltweit an Fahrt. Der defacto Petro-Dollar-Standard beginnt sich langsam aufzulösen. Die Schildbürger der Vereinigten Staaten haben keine Vorstellung von den vernichtenden Folgen, die der Verlust des Weltreservestatus mit sich bringt. Er wird die Preisinflation entfesseln, wenn die US-Zentralbank die monetären Fluttore nicht zügelt.
Eine solche Aussage der Chinesen kommt einem Akt des Finanzkriegs gegen die USA gleich. Um die eigene geostrategische Rückseite zu befestigen, hat Russland versprochen, allen Rohölbedürfnissen der Chinesen nachzukommen, die in Yuan und Rubel beglichen werden. Das darf als Beistandserklärung für jede plötzliche Bedrohung oder Vergeltung seitens der USA verstanden werden. Die Achse Russland-China bildet sich in ihrem Widerstand gegen den US-Dollar, das dahinterstehende Syndikat, die vielen Botschaften und somit Unterschlupforte der Spionage sowie den globalen Regeln, die die Dollar-Hegemonie festigen, immer deutlicher heraus.
Die Rohölabwicklungen sind der entscheidende Kern des Welthandels. Der Rest des Welthandels wird sich dann der Abwicklung in anderen Währungen anschließen, alles zu seiner Zeit. Ganze Bankensysteme werden sich dann im Bereich der Reservenverwaltung schrittweise von US-Staatsanleihen lösen. Die Praktiken des Bankenwesens müssten dann den veränderten Strukturen der Handelsabwicklung folgen. Die tiefgreifenden Auswirkungen auf die US-Wirtschaft werden schließlich deutlich hervortreten, und dann wird die Schuld wie gewohnt externen Faktoren zugeschoben - sogar den Extremisten.
Die USA stehen in Wirklichkeit rachgierigen Kosaken und der wütenden Mongolenhorde gegenüber. Die gesamte Welt wendet sich gegen den US-Dollar, der immer mehr als Giftstoff innerhalb der einzelnen Binnensysteme betrachtet wird. Sie erkennen die Lösungslosigkeit, die übergreifende Bankeninsolvenz, die beschleunigte Währungsentwertung und die korrupten, billionenschweren ($) Zuschüsse an die Banker. Sie reagieren, indem sie tätig werden. Sie folgen der chinesischen Führung und die Russen agieren dabei quasi als Rasputin.
Gerard Celente berichtete Anfang September: "Am 6.September 2012 gab China öffentlich bekannt, dass jedes Land der Welt, das Rohöl in der chinesischen Währung Renminbi verkaufen möchte, das auch machen kann. Am folgenden Tag, dem 7.September, kündigte Russland an, man werde China Rohöl in den benötigten Mengen und ohne Beschränkungen verkaufen. Bei diesen Handelstransaktionen werden keine US-Dollar verwendet werden." Celentes Behauptung ist folgenschwer. Der US-Dollar stirbt einen langsamen Tod. Seine Gegenspieler möchten nicht, dass er einen zu schnellen Tod stirbt - aus Angst, dass sie die schweren Schäden für ihre eigenen Nationen ebenfalls beschleunigen würden. Sie wollen sich zudem nicht den Zorn der US-Regierung zuziehen, die seit 2003 den Weltreservestatus des US-Dollar mithilfe ihres Kriegsapparats erzwingt.
Zur Umgehung des Petro-Dollars bietet China sich nun als Clearinghaus-Vermittler an, wobei Rohölzahlungen in chinesischen Yuan erfolgen können. Dieses Angebot ist ein Akt des Finanzkrieges gegen die Währung der Vereinigten Staaten, bei der China derartige Transaktion unterstützend begleitet. Es ist ein rabiates Angebot zur Störung des US-Dollars. Warten wir ab, ob teilweise auch Saudi-Ölverkäufe alternativ in Yuan abgewickelt - oder sogar mithilfe des Euro. Die Supermächte versuchen jetzt, den US-Dollar offen zu isolieren; eindeutiges Opfer wäre die US-Wirtschaft - das Land des exzessiven Konsums. Mit dieser Maßnahme wird stillschweigen versucht, die USA in eine isolierte Position zu drängen, von wo aus sie ganz leicht in die Drittwelt abrutschen können.
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© Jim Willie CB
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Der Artikel wurde am 26.09.12 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.