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Geopolitisches Silber

12.08.2005  |  Adam Hamilton
- Seite 2 -
Peru

Peru ist ebenfalls sehr reich an Bodenschätzen. Zusätzlich dazu, dass Peru mit 98 Millionen Unzen im Jahr 2004 der weltweit zweitgrößte Silberproduzent ist, nimmt Peru den dritten Platz unter den weltgrößten Kupferproduzenten sowie den sechsten unter den goldproduzierenden Ländern ein. Bergbau war über viele Jahre das Lebenselixier des Peruanischen Handels. Es wird berichtet, dass die beachtliche Menge von 55% der Exporte des Landes im Jahr 2004 direkt aus der Minenindustrie stammten. Peru beheimatet drei der zehn größten primären Silberminen der Welt. Der Majorminer Buenaventura ist das größte Peruanische Minenunternehmen sowie einer der produktivsten der Welt. Obwohl er kein primärer Silberproduzent ist, gehört er mit seiner Silberproduktion zu den globalen Top 10. Seine Aktien werden in den Vereinigten Staaten gehandelt und sind seit 2001 um mehr als 400% gestiegen.

Peru war ebenfalls eine Brutstätte für viel versprechende Silberexplorationsprojekte. Lieblinge wie Silver Standard und Apex Silber verfügen über bedeutende Projekte entlang des Pan-American-Highway, einige in fortgeschrittene Stadien, bei denen viel in Peru geschieht. Pan American Silver betreibt aktuell zwei Silberminen in Peru, die sich der Größe nach unter den Top 15 der Welt befinden.

Geopolitisch ist die Peruanische Regierung nicht die stabilste der Welt. Für viele Jahre wurde Peru vom Militär beherrscht, bevor es 1980 zu einer demokratischen Führung wechselte. Diese Peruanische Regierung, obwohl sie demokratisch ist, führt auf Basis von strikt autoritären Maßnahmen, welche der Wirtschaft sehr schaden.

Der berüchtigte frühere Präsident Alberto Fujimori und der aktuelle Präsident Alejandro Toledo wurden mit unbewiesenen Korruptionsvorwürfen überschwemmt, was zu ernster sozioökonomischer Instabilität beim Peruanischen Volk führt. Trotz seiner wuchernden Korruption hat Peru überraschenderweise eine der stabileren Regierungen im westen Süd- und Zentralamerika. Dieser Teil der Welt befindet sich inmitten einer Explosion an Bodenschätzen von epischem Ausmaß. Jedoch spiegelt sich dies unglücklicherweise in den mangelhaften Regierungen in andern Ländern wieder, also auch keine gute Regierung in Peru.

Ebenso gleichbedeutenden mit Peru sind die aufständischen Maoistischen Rebellen, bekannt als "Leuchtender Pfad". Der "Leuchtende Pfad" operiert im Wesentlichen als terroristische Organisation, mit der ein Bergarbeiter oder Ölbohrer, der schon einmal in Peru gearbeitet hat, sicher Bekanntschaft gemacht hat. Über die Jahre war der "Scheinende Pfad" für verheerende Zerstörung in der staatlichen und privaten Industrie verantwortlich. Er war für die Verzögerung und Schließung zahlreicher Minen- und Ölprojekte verantwortlich, einige Male indirekt, durch seine Terrortaktik.

Glücklicherweise sind die ehemaligen starken Guerillakämpfer, seitdem ihr Anführer 1992 gefasst wurde, in sich zusammengesackt und nur noch wenige Splittergruppen von Rebellen sind aktiv. Gelegentlich wird ihr Name im Industriesektor genannt, aber zum Großteil haben sie sich in den Drogenhandel zurückgezogen. Heute sollte es keine wirkliche Gefahr mehr für die Minenindustrie darstellen.

Zu dem gesagten sollte man erwähnen, dass letzte Woche in den Nachrichten aus Peru von einem bewaffneten Raubüberfall auf eine Peruanische Goldmine berichtet wurde, bei welchem letztendlich eine dutzend Menschen Doré-Barren im Wert von einer Million Dollar stahl und raubte. Dabei wurden zwei Sicherheitsleute getötet. Ich frage mich ob diese Banditen die niedrige Reinheit von Doré-Barren kennen? Ich bin neugierig darauf, sie ob klug genug sind, um herauszufinden wie man diese selbst raffiniert oder ob sie einen Käufer am Schwarzmarkt finden ... hmmm.

Nun, das ist nicht so als würde man die Mona Lisa stehlen. Finanzielle gesehen ist es kein großes Ding, aber dies schürt möglicherweise erneute Sorgen über die Sicherheit der Peruanischen Minenindustrie. Es gab bei diesem Vorfall keine Verbindung zum "Leuchtenden Pfad", aber man sieht normalerweise in den bedeutenden Silberabbaugebieten keine organisierten Banditen, die solche Dinger durchziehen. Insgesamt ist dies ein kleiner Zwischenfall im großen Bild.

Ein weiteres Thema, auf das man, wenn man Peru behandelt, auch ein Auge werfen sollte, sind die aktuellen substantiellen Umweltbedenken. Auf Grund der geringen Regulierung für die Berg- und Forstwirtschaft über die Jahre, bestehen bedeutende Verschmutzungsprobleme. Speziell in der Hauptstadt Lima, welche 29% der Landesbevölkerung beheimatet.

Falls die Regierung gezwungen ist, jemandem die Verantwortung für die vergangenen Probleme anzuhaften, könnte sie an die Minenunternehmen fallen. Ich sehe dies kaum passieren, weil der Bergbau so wichtig für die Peruanische Wirtschaft ist. In der Tag hat Peru nun ein Gesetz, das vorseht, dass die Hälfte der Steuereinnahmen aus dem Bergbau in Sozialprojekte fließen muss. Dies sollte am Ende der Situation helfen.

Die Peruanische Silberminenindustrie bewirbt sich selbst als offen für Auslandsinvestment und ist bereit der zukünftige Führer im Silberabbau zu sein. Die Peruanische Regierung gefährdet die Investitionen in Peruanische Silberminen nicht, noch der "Leuchtende Pfad" oder Banditen, aber diese bleiben Gegenstand des Interesses und verlangen definitiv eine genaue Beobachtung.


Australien

In Australien gibt es einen Überfluss an Bodenschätzen. Australien produzierte 72 Millionen Unzen Silber im Jahr 2004, was ca. 11% der Weltproduktion entspricht und die größten wirtschaftlich abbaubaren Silberreserven- und Ressourcen der Welt beinhaltet.

Glauben Sie es, oder nicht. Die Australische Bevölkerung ist fast 25% kleiner als die von Peru. Man würde es auf Grund der wirtschaftlichen Stärke nicht vermuten. Das BIP pro Kopf von Australien liegt gleichauf mit den besten vier Ländern in Westeuropa. Die Australische Regierung erkennt die Souveränität der Britischen Krone an, aber hat eine eigene lokale demokratische Regierung, ähnlich wie jene in England, und hat einen sehr freien Markt.

Die stärke der Australischen Wirtschaft hängt in großem Maße von den Bodenschätzen ab. Zusammen mit dem Agrarsektor, trägt der Bergbau einen großen Teil ihres Erfolges. Australien hat sich ebenfalls durch den Abschluss großer Handelsabkommen mit dem ressourcenhungrigen China, das nun der zweitgrößte Handelspartner ist, sehr gut für die Zukunft positioniert.

Australien kann sich rechtmäßig mit seiner Cannington Mine rühmen, welche als größte Silber- und Bleimine auf dem Planeten gilt. Der überwiegende Teil des australischen Silbers wird aus Bleibarren gewonnen und weil Blei in Australien so reichhaltig vorhanden ist, gilt dasselbe für Silber.

Im Jahr 2004 wurden annähernd 46 Millionen Unzen Silber aus der Cannington Mine geholt. Nur die vier größten silberproduzierenden Länder, fördern mehr Silber als die Cannington Mine, Dank welcher Australien einer dieser ist.

BHP Billiton ist stolz der Eigentümer der Cannington Mine zu sein. BHP ist ein sehr renommiertes Naturressourcen-Unternehmen mit einer amerikanischen Marktkapitalisierung von fast 90 USD Milliarden. Wenn BHP auch der größte Silberproduzent der Welt ist, so macht Silber doch nur einen kleinen Teil des Sammelsuriums an Einnahmen aus und man wird in PM Aktienrunden kaum darüber sprechen hören.

BHP Billiton ist nicht als Edelmetallförderer bekannt, wenn Sie jedoch wirklich eine konservative Diversifikation in dieser Rohstoffhausse möchten, könnte BHP ein guter Platz zum parken eines Teiles Ihres Geldes sein. Es ist bei annähernd jedem Rohstoff involviert, egal ob in der Treibstoff-, Edel- und Basismetallproduktion. Es kaufte erst kürzlich einen der größten Uranproduzenten der Welt und wird bei dieser Hausse auch fähig sein gut davon zu profitieren. Ihre Aktien sind in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt und sollten weiterhin steigen, da die Rohstoffe weiterhin anziehen.

Australien ist die Heimat diverser anderer Förderunternehmen, die sich unter den weltgrößten Silberproduzenten befinden. Viele der bedeutenden Mineralförderer entwickeln große Explorationsprojekte, kleinere Primärsilberförderer tun dasselbe. Coeur D’Alene Mines kaufte und betreibt vor kurzem eine große Silbermine in Australien und Silver Standard verfügt über ein fortgeschrittenes Projekt mit signifikanten Ressourcen an seiner Ostküste.

Wir werden mehr und mehr Silber aus Australien sehen, da die Explorationsanstrengungen anhalten zu gedeihen und fortschreiten. Australien verbleibt ein geopolitisch günstiges Land für die Silberminenindustrie und wir werden in den kommenden Jahren die Produktionslücke zwischen Mexiko und Peru schrumpfen sehen.




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