Aktienmarkt: Propaganda-Offensive der Wall Street
05.01.2011 | Clif Droke
In den vergangenen Wochen liquidierten Investoren Anleihen, man könnte sich die Frage stellen warum. Verkaufen Investoren jetzt Anleihen, um wieder Geld in Aktien oder andere Risikoanlagen zu stecken? Oder wandert das Geld unter die Matratzen? Zu diesen Fragen bietet ein kürzlich erschienener Artikel höchst interessante Hintergründe.
Auf dem Titelblatt einer vor Kurzem erschienenen Ausgabe der USA Today gab es eine sensationelle Überschrift, die sofort meine Aufmerksamkeit erregte: "GET BACK INTO STOCKS." Ich musste zweimal hinschauen, als ich diese Überschrift sah, und der Contrarian in mir dachte auf der Stelle "Oh oh, hier könnte ein großes Top im Anmarsch sein.", gerade weil es sich hier um eine ultra-bullische Überschrift in einer der national auflagenstärksten Tageszeitungen handelt, und um nicht weniger. Nach ausgewogener Lektüre des Artikels denke ich jedoch, dass sich hieraus zwei Schlussfolgerungen ziehen lassen.
Im Artikel werden fünf Top-Analysten der Wall Street interviewt, darunter die berühmte Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs. Diese Analysten sind ungeteilt der Meinung, dass 2011 ein bullisches Jahr für Aktien wird und ein bärisches für Anleihen. Sie rieten den Anlegern, einen Teil ihrer Investment-Dollars aus Anleihen abzuziehen und erneut in Aktien anzulegen, nachdem die Aktienmärkte nun schon zwei Jahre lang unverdrossen von den Anlegern gemieden wurden. Die fünf Analysten prognostizieren für den S&P 500 im kommenden Jahr durchschnittliche Zuwächse von 15%.
Die fünf Analysten nannten im Interview mit der Tageszeitung verschiedene Gründe, warum Aktien auch in Jahr 2011 wieder deutlich besser abschneiden würden - darunter ein starker Dollar, ein sich verbessernder wirtschaftlicher Ausblick, steigende Unternehmensgewinne etc. Ingesamt lief es mehr oder weniger auf eine lineare Projektion eines laufenden Trends hinaus, der nun schon seit 2 Jahren Bestand hat. Mit anderen Worten: Es ist ziemlich typisch für die Wall Street, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Pompoms zu schwingen - nachdem sich ein Trend gut etabliert hat.
Viele Investoren werden auf diese Überschrift sicher reflexartig reagieren und annehmen, dass es hier um ein großes Top am Aktienmarkt geht. Meiner Meinung nach wäre das aber nicht nur verfrüht, sondern auch potentiell gefährlich. Ja, diese Überschrift könnte möglicherweise auch bedeuten, dass die Aktien im Grunde schon alle guten Nachrichten bezüglich der wirtschaftlichen Erholung diskontiert haben und dass sie im Vorfeld einer großen Korrektur gerade ein Top erreichen. Ich vermute jedoch ganz stark, dass diese Überschrift nicht für das Ende des zyklischen Bullenmarkts steht, sondern für den Anfang vom Ende.
Die letzten zwei Jahre über, solange befinden wir uns schon in dieser zyklischen Erholungsphase, haben wir immer wieder darüber gesprochen, wie stark die Umkehr am Aktienmarkt von den großen Wall-Street-Firmen einschließlich der Hedge Fonds befeuert wurde. Privatinvestoren hatten nur einen minimalen Anteil an der zweijährigen Erholung an den Aktienmärkten, und die meisten Kleininvestoren schienen zufrieden, ihr Geld in ertragsschwache Geldmarktfonds gesteckt zu haben.
Viele der großen Wall-Street-Akteure sind bis zur Hutkrempe mit Aktien eingedeckt, und sie brauchen schließlich jemanden, bei dem sie diese abladen können. An dieser Stelle kommt die Öffentlichkeit ins Spiel, eben jene Allgemeinheit, die sich im Bombenkrater, auch Rentenmarkt genannt, versteckt hielt. Aus dieser Perspektive betrachtet, erscheint der Artikel in der USA Today als netter Hinweis darauf, dass die Wall Street ernsthaft bestrebt ist, um die Öffentlichkeit zu buhlen und deren Interesse an einer Rückkehr an den Aktienmarkt zu schüren. In den Jahren 2009 und 2010 kümmerte sich die Wall Street keinen Deut darum, der Öffentlichkeit Aktien anzupreisen, was auch angesichts der latenten Angst im Gefolge der Kreditkrise hoffnungslos gewesen wäre. Jetzt aber, da die krassen Erinnerungen an den Kreditcrash an Lebendigkeit verlieren und die Öffentlichkeit es ganz einfach leid ist, quasi keine Erträge mit ihren Investmentfonds zu erzielen, holt die Wall-Street-Werbemaschine wieder Aktien als DIE angesagte Anlageform hervor.
Auf dem Titelblatt einer vor Kurzem erschienenen Ausgabe der USA Today gab es eine sensationelle Überschrift, die sofort meine Aufmerksamkeit erregte: "GET BACK INTO STOCKS." Ich musste zweimal hinschauen, als ich diese Überschrift sah, und der Contrarian in mir dachte auf der Stelle "Oh oh, hier könnte ein großes Top im Anmarsch sein.", gerade weil es sich hier um eine ultra-bullische Überschrift in einer der national auflagenstärksten Tageszeitungen handelt, und um nicht weniger. Nach ausgewogener Lektüre des Artikels denke ich jedoch, dass sich hieraus zwei Schlussfolgerungen ziehen lassen.
Im Artikel werden fünf Top-Analysten der Wall Street interviewt, darunter die berühmte Abby Joseph Cohen von Goldman Sachs. Diese Analysten sind ungeteilt der Meinung, dass 2011 ein bullisches Jahr für Aktien wird und ein bärisches für Anleihen. Sie rieten den Anlegern, einen Teil ihrer Investment-Dollars aus Anleihen abzuziehen und erneut in Aktien anzulegen, nachdem die Aktienmärkte nun schon zwei Jahre lang unverdrossen von den Anlegern gemieden wurden. Die fünf Analysten prognostizieren für den S&P 500 im kommenden Jahr durchschnittliche Zuwächse von 15%.
Die fünf Analysten nannten im Interview mit der Tageszeitung verschiedene Gründe, warum Aktien auch in Jahr 2011 wieder deutlich besser abschneiden würden - darunter ein starker Dollar, ein sich verbessernder wirtschaftlicher Ausblick, steigende Unternehmensgewinne etc. Ingesamt lief es mehr oder weniger auf eine lineare Projektion eines laufenden Trends hinaus, der nun schon seit 2 Jahren Bestand hat. Mit anderen Worten: Es ist ziemlich typisch für die Wall Street, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Pompoms zu schwingen - nachdem sich ein Trend gut etabliert hat.
Viele Investoren werden auf diese Überschrift sicher reflexartig reagieren und annehmen, dass es hier um ein großes Top am Aktienmarkt geht. Meiner Meinung nach wäre das aber nicht nur verfrüht, sondern auch potentiell gefährlich. Ja, diese Überschrift könnte möglicherweise auch bedeuten, dass die Aktien im Grunde schon alle guten Nachrichten bezüglich der wirtschaftlichen Erholung diskontiert haben und dass sie im Vorfeld einer großen Korrektur gerade ein Top erreichen. Ich vermute jedoch ganz stark, dass diese Überschrift nicht für das Ende des zyklischen Bullenmarkts steht, sondern für den Anfang vom Ende.
Die letzten zwei Jahre über, solange befinden wir uns schon in dieser zyklischen Erholungsphase, haben wir immer wieder darüber gesprochen, wie stark die Umkehr am Aktienmarkt von den großen Wall-Street-Firmen einschließlich der Hedge Fonds befeuert wurde. Privatinvestoren hatten nur einen minimalen Anteil an der zweijährigen Erholung an den Aktienmärkten, und die meisten Kleininvestoren schienen zufrieden, ihr Geld in ertragsschwache Geldmarktfonds gesteckt zu haben.
Viele der großen Wall-Street-Akteure sind bis zur Hutkrempe mit Aktien eingedeckt, und sie brauchen schließlich jemanden, bei dem sie diese abladen können. An dieser Stelle kommt die Öffentlichkeit ins Spiel, eben jene Allgemeinheit, die sich im Bombenkrater, auch Rentenmarkt genannt, versteckt hielt. Aus dieser Perspektive betrachtet, erscheint der Artikel in der USA Today als netter Hinweis darauf, dass die Wall Street ernsthaft bestrebt ist, um die Öffentlichkeit zu buhlen und deren Interesse an einer Rückkehr an den Aktienmarkt zu schüren. In den Jahren 2009 und 2010 kümmerte sich die Wall Street keinen Deut darum, der Öffentlichkeit Aktien anzupreisen, was auch angesichts der latenten Angst im Gefolge der Kreditkrise hoffnungslos gewesen wäre. Jetzt aber, da die krassen Erinnerungen an den Kreditcrash an Lebendigkeit verlieren und die Öffentlichkeit es ganz einfach leid ist, quasi keine Erträge mit ihren Investmentfonds zu erzielen, holt die Wall-Street-Werbemaschine wieder Aktien als DIE angesagte Anlageform hervor.