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Extreme Symptome, versteckte Bedrohungen

19.10.2012  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Leere QE-Lösung

Das ultra-niedrige 0%-Zinsumfeld ist ein gewaltiges nasses Tuch, das sich schwer über die US-Wirtschaft legt. Die Nullzinspolitik verursacht eine Unterströmung, die steigende Kosten, sinkende Profite, Schließung von Unternehmensbereichen, Entlassungen und sinkenden Einkommen entstehen lässt. Dies ist und bleibt der größte blinde Fleck der US-Ökonomen, vor denen Jackass, wenn überhaupt, kaum Respekt hat - und das verdienterweise. Die fehlenden Anleihekäufe aus dem Ausland sind ständiges Motiv für die Durchführung immer neuer QE-Programme.

Die Tatsache, dass die Finanzierung der US-Haushaltsdefizite von Monetisierung abhängig ist, geht nun langsam auch den Finanzanalysten und Investmentmanagern auf. QE 3 sollte man Global QE oder noch treffender QE-to-Infinity nennen, da nun alle großen Zentralbanken mit von der Partie sind, ob nun mit Enthusiasmus oder aufgrund von Druck, sei dahingestellt. Man möchte einen Währungskrieg verhindern, und eine koordinierte Währungsentwertung ist daher ein ganz reizender Plan. Diese Ausrichtung macht sie aber alle anfällig für simultan steigende Rohstoffkosten, die allein von der schwächer werdenden wirtschaftlichen Basis gebremst werden.

Das ist die bittere Frucht gescheiterter Zentralbanken-Franchise-Systeme. Zur Abwendung eines Zusammenbruchs wird es zu unbegrenzten Anleiheankäufen durch US Fed, EuroZB und die Japanische Zentralbank kommen. Von Zinsswaps wird schwer Gebrauch gemacht, um die Anleiherenditen der US-Staatsanleihen niedrig zu halten - und das in einem Umfeld nicht enden wollender 1,4 Billionen $-Jahresdefizite, niedriger Anleihenachfrage und globalen Prestigeverlusts. Das versteckte Motiv für die kommende QE3-Runde: Man will den Hypothekenbetrug, der eine gigantische Blockade in den Finanzstrukturen und den Flüssen ausländischen Kapitals darstellt, vergraben und beseitigen. Vermehrt wird Kritik hinsichtlich der fragwürdigen Qualität des neuen Geldes geäußert: toxisches Papier ersetzt toxisches Papier. Die Frustrationen wachsen beim Thema bessere Schuldenqualität und höherrangige Schulden im Austausch gegen toxische Schulden. Nirgendwo sind Lösungen zu finden.


Ökonomische Verzerrungen

Die US-Wirtschaft ist seit 2008 in einer mächtigen Rezession von mindestens - 3% gefangen, und nur extreme statistische Spielerein sowie unverblümter Bilanzierungsbetrug erbringen noch die öffentlichen Wachstumszahlen. Der einzige Sektor mit wachsende Gewinnen ist der Bankensektor - aufgrund der US-Staatsanleihenkäufe, aufgrund des leichten US-Staatsanleihen-Carry-Trades, aufgrund des Bilanzierungsbetrugs bei Hypothekenportfolios (immer noch kein Marktbewertungsansatz), aufgrund insgesamt fehlender Buchung der Derivatepositionen, aufgrund der bequemen Wertberichtigung für Schulden.

"Short home sales" werden nicht korrekt in die Erhebung des Immobilienpreisniveaus eingerechnet, wodurch Scharlatane pünktlich zur Präsidentschaftswahl von einer Erholung sprechen können (short home sales: Um eine zeit- und kostenintensive sowie bonitätsvernichtende Zwangsvollstreckung abzuwenden, einigen sich Hypothekennehmer und Bank auf den Verkauf eines Hauses an einen Dritten, wobei der Preis unter der Gesamtschuld des Hypothekennehmers liegt,; Anm. d. Red.). Der gleichnamige Verfasser des Shiller-Immobilien-Index scheint die im Index ausgenommenen short sales übersehen zu wollen, wie auch die nach Zwangsvollstreckungen zusammengetragenen Immobilienbestände. Hundertausende Hausbesitzer nehmen überhaupt keine monatlichen Hypothekenzahlungen mehr vor - die neue Gruppe der Gesetzesverächter. Sie fordern die großen US-Banken immer mehr heraus: Sie mögen doch die Eigentumstitel präsentieren! Davon wird in der US-Presse nicht mehr berichtet, weil die Angelegenheit zu wechselhaft ist und ans Eingemachte geht.

Die Federal Housing Administration (Fannie Maes Stiefvater) hat in aller Stille Subprime-Hypothekenkredite angehäuft - alles unter dem Schirmherrschaft der US-Regierung. Anzahlungen in Höhe von 3% oder 5% sind kein Problem für die Kredite. Los, nur keine Scheu. Auch der Automobilmarkt wird vom nächsten Subprime-Schub gestützt, den Banken wird praktisch befohlen, die laxen Kredite an die Käufer zu verlängern. Einige Kredite haben eine Laufzeit von sieben bis acht Jahren, aber schon nach einigen Monaten sind die Forderungen höher als der Marktwert. Der Rohölpreis hält sich trotz der mächtigen Rezession, die sich inzwischen breit gemacht hat, aufgrund von US $-Absicherungsgeschäften bei über 90 $ pro Barrel. Investitionen in Sachanlagen bleiben eine unverrückbare Stütze im globalen Portfoliomanagement, da das Misstrauen gegenüber dem US-Dollar anhält. Die tödlichen Einbrüche der Steuereinnahmen in Kalifornien (minus 40 Prozent zwischen Juli 2011 und Juli 2012) ist meiner Meinung nach einer der tödlichsten unter den deutlich sichtbaren Wegweisern. Das Land der fauligen Früchte und der bitteren Nüsse wird von Benzinengpässen heimgesucht.


Arbeitsmarkt unter Druck

Nirgendwo ist die Schädigung des US-Systems ersichtlicher als an den Arbeitsmärkten. Millionen Arbeitslose lassen sich auch schwer verstecken. Verrammelte Fabriken, deren Geschäftszweig nach China oder in das pazifische Gebiet abwanderte, lassen sich ebenfalls schwer verstecken. Bei den Arbeitsmarktzahlen übt man sich in Täuschung und Fiktion. Getäuscht wird bei der Arbeitslosenquote, die selbst in der offiziellen staatlichen U6-Statitik konstant bei 16% - 17% rangiert. In den Zahlen des Shadow Govt Statistics, die die Welt erfassen, wie wir sie tatsächlich erleben, liegt diese Quote konstant bei 22% bis 23%. Bei den Anträgen auf Arbeitslosigkeit wird getäuscht, weil die Obergrenze hier bei 99 Wochen liegt; Millionen von Arbeitern haben diese Grenze überschritten, wodurch sie keine Versicherungsleistungen beziehen können und auch nicht mehr in den öffentlichen Berichten auftauchen. Sie gleichen den verloren gegangenen Soldaten aus dem Film "Missing in Action“, die sich zusammenrotten, deren Existenz nicht anerkannt ist und die trotzdem weiter leiden.

Fiktion wird dann mit dem Birth Death Model erzeugt, welches als der neue große Arbeitsgeber aus der Fantasiewelt auftritt und die Arbeitslosenstatistiken schönt. Fast monatlich tauchen neue fiktive Jobs auf, die mit Sicherheit in März, wenn niemand hinschaut, wieder korrigiert werden. Der größte Teil dessen, was der Präsident als Arbeitsmarktwachstum darstellt, stammt vom Birth Death Model, und die grinsende Katze tritt als Wächter des Wunderlands auf. Mit Regelmäßigkeit widerspricht die National Federation of Independent Businesses der offiziellen US-Staatspropaganda hinsichtlich des robusten Zustands der kleineren Unternehmen.

Das Birth Death Model ist so angelegt, dass die fehlenden kleineren Unternehmen im statistischen Sammelvorgang dennoch zählen. Es ist zum extremen Schwindelfaktor geworden. Ca. 50% der neuen Universitätsabgänger können keine Arbeit finden, was für tiefe Frustration und Desillusionierung sorgt. Über 3 Millionen junger Menschen verlieren schnell den Glauben ans System, Erwachsene leben bei ihren Eltern. Falls die Nation jemals aufwacht, werden sie als Demonstranten in den Straßen stehen. Ein Blick auf Spanien: 2011 gab es allein in Madrid 2500 Demonstrationen. Die Vereinigten Staaten schlafen tief und fest, mit Fluorid behandelt, zugeschüttet mit Propaganda und in fast allen Lebensbereichen betrogen.




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