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Saxo Bank-Ausblick 2011: Erholung der Wirtschaft und starke Märkte unterliegen hoher Volatilität

20.01.2011  |  Redaktion
Kopenhagen, 20. Januar 2011 - Die Saxo Bank, Spezialist für Online-Handel und -Investment, sagt in ihrem jährlichen Finanzmarktausblick voraus, dass 2011 ein vielversprechendes Jahr wirtschaftlicher Erholung sein wird. Wegen der angespannten weltwirtschaftlichen Situation werde aber gleichzeitig die Volatilität zunehmen. Die positiven Trends der zweiten Jahreshälfte 2010 werden sich Anfang 2011 fortsetzen. Insbesondere in den ersten sechs Monaten des neuen Jahres rechnen die Saxo Bank Experten damit, dass viele Unternehmen ihre Gewinnerwartungen übertreffen werden. In der zweiten Jahreshälfte hingegen dürften laut Saxo Bank die positiven Überraschungen seltener werden, da die Unternehmen in einem Umfeld schleppenden Nachfrage- und Umsatzwachstums bei gleichzeitig gestiegenen Produktionskosten kaum ihre Margen halten könnten.

Die Kopenhagener Bank schätzt außerdem, dass sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum in den USA bis Ende 2011 auf 2,7 Prozent beschleunigen wird. Die chinesische Wirtschaft werde dagegen an Fahrt verlieren und im Vergleich zum Vorjahr nicht wie vielfach angenommen um zehn sondern voraussichtlich nur um acht Prozent zulegen. Zudem fürchten die Saxo Bank Analysten, dass Spanien als nächstes Euro-Land ins Straucheln kommen könnte, sollten portugiesische Anleihen unter Druck geraten. Für Großbritannien werde 2011 ein Jahr der Stagnation bringen. Langfristig werde sich die britische Wirtschaft zwar erholen, aber wahrscheinlich nicht vor 2012.

Mads Koefoed, Makro-Stratege bei der Saxo Bank, kommentiert: "Während die EZB, Fed, Bank of Japan und Bank of England an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten werden, dürften China und andere große Schwellenländer 2011 alles daransetzen, die Gefahr von Vermögens- und Kreditblasen zu verringern. Allgemein muss es jetzt auch darum gehen, das Vertrauen in das Finanzsystem wiederherzustellen, etwa durch strengere Regeln und Strafen für die sogenannten "too big to fail"-Banken. Derzeit kommt für den Leichtsinn gescheiterter Banken in erster Linie der Steuerzahler auf, aber es sollte den Banken klar gemacht werden, dass sie sich in Zukunft selbst überlassen sein werden. Viele Regierungen erhöhen Steuern und kürzen Ausgaben. Dennoch rückt die große Staatsanleihenblase näher und wird letztlich mit den finanzpolitischen Realitäten konfrontiert werden."

Nick Beecroft, Senior Markets Consultant der Saxo Bank, ergänzt: "Die Mitglieder der Eurozone verdienen Anerkennung dafür, dass sie die Notwendigkeit des Defizitabbaus als Realität akzeptieren - auch wenn diese Erkenntnis größtenteils dem Druck der Anleihengläubiger und weniger der weisen Voraussicht der Regierungen zu verdanken ist. Obwohl eine größere Spardisziplin Europas mehr oder weniger in den Märkten eingepreist ist: Die Probleme der Randländer der Eurozone sowie des Europäischen Stabilitätsfonds sind Grund genug, riskante Anlagen mit Vorsicht zu genießen."


Wachstumsperspektiven 2011

Die Saxo Bank hält die USA im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften des Westens für attraktiver, da sich dort das BIP-Wachstum bis Ende 2011 noch auf 2,7 Prozent beschleunigen dürfte. Es gibt weiteres Potenzial nach oben, doch der schwache Arbeitsmarkt, Disinflation und der Schuldenabbau der Privathaushalte gefährden nach wie vor einen nachhaltig starken Aufschwung.

Für die Eurozone wird sich 2011 zu einem ereignisreichen Jahr entwickeln. Nach Auffassung der Saxo Bank kommen die Euroländer entweder ohne weitere staatliche Schuldenopfer durch, oder aber Deutschland wird als Lösung Eurobonds beziehungsweise eine Schuldenmonetisierung durch die Europäische Zentralbank akzeptieren müssen. Die Experten der Saxo Bank rechnen für dieses Jahr nur mit einem mäßigen Wachstum in der Eurozone von 1,4 Prozent, wobei diese Zahl eher noch schlechter als besser ausfallen könnte. Die Inflation sollte etwas zurückgehen, während die Arbeitslosigkeit beunruhigend hoch bleibt.

Die Sicht auf die Wirtschaft in Großbritannien ist momentan wahrscheinlich zu negativ. Ende 2011 dürfte nach Ansicht der Saxo Bank eine konjunkturelle Wiederbelebung einsetzen. Für das laufende Jahr gehen die Experten von einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von zwei Prozent aus. Anfang bis Mitte 2011 dürfte die Wirtschaftsaktivität dabei nachlassen, bevor sie in das Jahr 2012 hinein wieder anzieht. Die Arbeitslosigkeit - verstärkt durch Entlassungen im öffentlichen Sektor - und die Verbraucherpreise werden beide auf hohem Niveau verharren. Gleichwohl dürfte sich Letztere in diesem Jahr auf 2,3 Prozent abschwächen, nach in 2010 erwarteten 3,2 Prozent.

Japan könnte 2011 einen "Double Dip" durchlaufen. Der Gesamteinschätzung der Saxo Bank zufolge dürfte sich die japanische Wirtschaftsaktivität in der ersten Jahreshälfte im Zuge auslaufender staatlicher Anreize verlangsamen, ehe sie dank eines regeren Welthandels wieder etwas an Fahrt gewinnen wird. Das Preisniveau dürfte dabei zunächst stagnieren. Sobald der vorübergehende Preisaufwärtsdruck verschwunden ist, wird die Deflation jedoch zurückkehren.




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