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Inflation in Europa, Deflation in den USA?

21.01.2011  |  Carsten Klude
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Um zu zeigen, welchen Einfluss die höheren Einkaufspreise bei den Unternehmen auf die Inflation haben können, haben wir die Verbraucherpreise auf der Basis der Preiskomponenten der wichtigsten Einkaufsmanagerindizes berechnet. Diese sind in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen. Auf Basis der so berechneten Inflationsrate müsste die Teuerungsrate in den USA um 1,6 Prozentpunkte höher liegen als es derzeit der Fall ist, also bei 2,7% anstatt 1,1%. Aus diesem Grund und auch weil der Preisdruck auf den Vorstufen (Import-und Erzeugerpreise) bereits zugenommen hat erwarten wir in den USA steigende Verbraucherpreise. Der Zusammenhang zwischen Produzenten- und Importpreisen mit den Verbraucherpreisen in Europa ist zwar deutlich schwächer ausgeprägt, doch auch in Europa deuten diese Daten auf einen zunehmenden Inflationsdruck hin.

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Allerdings sollte gerade der Einfluss der höheren Rohstoffpreise auf die Inflation nicht überschätzt werden. Zwar nehmen die Energiepreise in der Wahrnehmung der Verbraucher regelmäßig einen hohen Stellenwert ein, tatsächlich macht der Anteil der Energiepreise am Warenkorb weniger als 10% aus. Deutlicher spürbar dürfte dagegen der Anstieg der Nahrungsmittelpreise sein, deren Anteil rund 19% am Warenkorb ausmacht. Anders als bei den Rohstoffen erwarten wir bei den Nahrungsmitteln, dass es sich nicht um einen dauerhaften und nachhaltigen Preisanstieg handelt, so dass der Effekt auf die Verbraucherpreise im Jahresverlauf abnehmen könnte.

Den höheren Preisen bei Rohstoffen und Nahrungsmitteln stehen allerdings auch dämpfende Effekte gegenüber. So bleibt der Arbeitsmarkt vor allem in den USA angespannt. Selbst wenn die private Wirtschaft dort in diesem Jahr - wie von uns erwartet - wieder mehr Stellen schaffen sollte, bleibt die Beschäftigung deutlich niedriger als vor der Krise.

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Solange die Situation am Arbeitsmarkt aber angespannt ist, sind die Verhandlungsspielräume für Lohnerhöhungen relativ begrenzt. Auch die Unternehmen können ihre Preise nur moderat anheben, weil ihre Kapazitäten immer noch nicht wieder so ausgelastet sind wie in den Jahren vor der Krise. Auch wenn sich das wirtschaftliche Umfeld weltweit weiter verbessern wird, dürfte die Kapazitätsauslastung in Europa und in den USA im Gegensatz zu Deutschland 2011 unter dem langjährigen Mittel bleiben.




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