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Gold und Immobilien im Zeichen des Schuldensumpfs

30.01.2011  |  Manfred Gburek
Wahrscheinlich fragen Sie sich immer noch: Was hat am vergangenen Donnerstag den Sturz des Goldpreises ausgelöst? So banal die Antwort auch klingen mag: Gewinnmitnahmen spekulativ orientierter Anleger, an vorderster Stelle solcher, die dem führenden börsengehandelten Goldfonds SPDR Gold Trust Geld entzogen haben. Natürlich dürfte der eine oder andere Hedgefonds nachgeholfen haben, und für die Zocker an der New Yorker Terminbörse Comex ist es ein Leichtes gewesen, von der technischen Reaktion des Goldpreises nach unten zu profitieren. Aber: Die Gegenreaktion am vorangegangenen Mittwoch und dann schon wieder am Freitag hat gezeigt, wie flott die Baissespekulanten sich eindecken müssen, sobald der Goldpreis eine Gegenbewegung macht.

Gehen wir der jetzt ganz spannend gewordenen Entwicklung weiter auf den Grund. Zunächst fällt auf, dass sich der Silberpreis während der fraglichen Zeit - im Gegensatz zu seinen sonstigen Eskapaden, wenn an den Edelmetallmärkten Nervosität vorherrscht - ganz gut behauptet hat. Auffallend ist auch die Abwärtsbewegung des US-Dollars gegenüber dem Euro im Gleichklang mit dem Goldpreis. Diese eher ungewöhnliche Konstellation deutet unter anderem darauf hin, dass der Goldpreis - Gold gilt allgemein als Anti-Dollar - mithilfe von Termingeschäften zusätzlich gedrückt wurde, um das Misstrauen in den Dollar nicht noch größer werden zu lassen, als es ohnehin schon war und weiter ist.

Dazu passt die Ankündigung der US-Ratingagentur Moody"s, die Bonität der USA irgendwann in den nächsten Jahren eventuell herunter zu stufen. Ihre Konkurrentin Standard & Poor" hat das ja gerade erst mit Japan gemacht. Beides bedeutet nichts anderes, als dass die Schuldenkrise weltweit virulent bleibt, dass am Ende sich viele - neben Japan vor allem westliche - Länder gegenseitig mit dem Schuldenvirus anstecken werden. Und auch wenn vom Weltwirtschaftsforum in Davos nicht viel Konkretes durchgesickert ist, was die Märkte bewegt haben könnte, ist doch bedenklich, in welchem Ton Frankreichs Präsident Sarkozy den Euro stark geredet hat. Von daher ist zumindest eines nach außen gedrungen: In Davos hat man sich selbst und andere am Schopf gepackt, um nicht im Schuldensumpf unterzugehen.

Was bedeutet das alles für Ihre Anlagestrategie? Vorausgesetzt, Sie haben einen ordentlichen Teil Ihres Vermögens - je nach dessen Höhe, nach Ihren finanziellen Verpflichtungen, Lebensumständen usw. bis zur Hälfte - in Edelmetallen und ihren Aktien angelegt, bedeuten die aktuellen Ereignisse zunächst, dass Sie sich von ihnen nicht nervös machen lassen sollten. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Preise von Gold und Silber sowie die Kurse der meisten gängigen Edelmetallaktien werden ihre bisherigen Höchststände in den kommenden Jahren übertreffen.

Die Marktteilnehmer können sich weltweit nicht so recht entscheiden, inwieweit sie noch auf Deflation oder schon auf Inflation setzen sollen. Also zögern sie, jagen mal Aktien nach oben und Edelmetalle nach unten, dann wieder umgekehrt oder im Gleichklang. Analog verhalten sie sich bei Währungen und Staatsanleihen. Der Inflationsbazillus wird zwar schließlich überhand nehmen, aber vorher wird noch eine ganze Menge Geld vernichtet, etwa durch drastische Abwertungen in den Bankbilanzen, deren Veröffentlichung demnächst ansteht - das bedeutet sektoral Deflation.

Wer meint, noch nicht genug in Gold und Silber engagiert zu ein, sollte Phasen wie die jetzige nutzen, um zuzugreifen, im Zweifel bei Anlagemünzen aus Gold und Silber, weil deren Gewinne nicht der Abgeltungsteuer unterliegen. So lässt sich nicht allein die jetzige Preisdelle bei den Edelmetallen nutzen, sondern ganz nebenbei auch die Euro-Stärke. Und denken Sie immer daran, Ihr für Käufe vorgesehenes Geld sukzessive statt auf einmal zu investieren. Das gehört zur Risikostreuung.




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