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Treibt die Fed die Erholung zu schnell zu weit?

02.02.2011  |  Clif Droke
- Seite 2 -
Über die folgende Ansicht lässt sich sicher streiten, aber ich frage mich, ob die Fed vielleicht irrt, wenn sie versucht die Arbeitslosenquote zu senken. Dahinter steckt die Annahme, dass die "hohe" Arbeitslosenquote schlecht für die Wirtschaft sei. Aber wie viele ältere Arbeitskräfte, die schon fast das Rentenalter erreicht haben und ohnehin kurz vor dem Austritt aus der Wirtschaft stehen, verbergen sich nun eigentlich hinter diesen Arbeitslosenzahlen? Wie Sie sich vielleicht erinnern werden, erinnerten uns die Medien damals in den 90ern ständig daran, dass die erste große Verrentungswelle unter den Baby Boomern für das Jahr 2011 anstünde. Und jetzt schreiben wir das Jahr 2011, und ist es wirklich so überraschend, dass Amerika an diesem Punkt der demographischen Kurve weniger Lust an Schuldenaufnahme und großen Anschaffungen zeigt?

Vielleicht macht die Fed einen entscheidenden Fehler, wenn sie versucht umzukehren, was allem Anschein nach ein natürlicher Trend ist. Der monetäre Stimulus der Fed hat ganz klar Ausstrahlungseffekte auf die Rohstoffpreise gehabt - besonders auf die Öl- und Agrarmärkte. Bernanke hatte das auf dem Treffen des Offenmarktausschusses der Fed am Mittwoch sogar zugegeben, er meinte jedoch, dies würde keine "Verwerfungen" (um den Greenspan-Ausdruck zu benutzen) in der allgemeinen Wirtschaft nach sich ziehen. Aber vielleicht wäre es im Interesse aller, wenn die Fed den Druck auf den monetären Beschleuniger ein klein wenig lockern würde, bis die Wirtschaft die aktuellen Preissteigerungen bei den Rohstoffen aufnehmen kann.

Wenden wir uns jetzt den globalen Märkten zu: Das vorherrschende Thema der letzten Zeit waren die schleppende Entwicklung am chinesischen Aktienmarkt und die Korrektur bei den Gold- und Silberbergbauaktien. Mr. Gross wurde mit seiner Aussage, die Erholung in Amerika sei zum großen Teil von der Gesundheit der Weltwirtschaft abhängig, schon am Anfang des Artikel zitiert. Ich vermute, dass die schleppende Entwicklung bei den chinesischen Aktien als auch bei Gold und Goldaktien in einem Wechselverhältnis steht und indirekt auch den Zustand der überseeischen Wirtschaft widerspiegelt.

Die Verbindung zwischen dem chinesischen Aktienmarkt und den Goldpreisen gehört zu jenen Beziehungen, die sich während der letzten Jahre abgezeichnet haben. Normalerweise gilt: Was gut für China ist, ist gut für Gold, denn die Nachfrage nach dem gelben Metall ist in China besonders unersättlich - in der Industrie wie auch unter den Verbrauchern. Wenn der chinesische Aktienmarkt schwächer wird und zu sinken beginnt, folgt im Normalfall mit einer Verzögerung auch der Goldpreis. Man könnte jetzt Folgendes mutmaßen: Geraten die chinesischen Aktien unter starken Verkaufsdruck und spielen Liquiditätsfragen eine stärkere Rolle, so könnten sich die Investoren am Ende auch zur Liquidierung von Gold gezwungen sehen. Je heftiger der Rückgang am chinesischen Aktienmarkt, desto schwerer wird die Korrektur des Goldpreises in der Tendenz ausfallen.

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