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Die Schweiz: Ein Bankrott-Kandidat?

09.02.2011  |  Redaktion
Ist die Schweiz ein sicheres Gebiet für Vermögen?

Oder eher ein Bankrott-Kandidat?


Schon der Begriff "Schweiz" weckt ein Gefühl der Sicherheit, was vermutlich auf die lange verhältnismäßig friedliche Geschichte der Eidgenossenschaft zurückzuführen ist. Diese Zeiten könnten jedoch bald vorbei sein, denn die kleine Alpenrepublik steht offenbar ebenfalls mit dem Rücken an der Wand. Warum ich das so einschätze, soll das Thema dieser Ausgabe sein.

In letzter Zeit bekommen wir sehr viele Nachfragen von unseren Freunden aus Österreich, welche nicht selten Ihre Immobilien mit Fremdwährungshypotheken finanzierten, die auf Schweizer Franken lauten. Der Wechselkurs CHF zum Euro bedroht nun die Darlehnskunden in der Eurozone, deren Schulden durch den helvetischen Höhenflug immer weiter ansteigen.

Wir werden ebenfalls des Öfteren gefragt, ob die Schweiz als Anlageland wirklich so sicher sei, wie man es höre, um das Vermögen bei den dortigen Banken (z.B. auf Konten oder in Schließfächern) zu sichern.

Ich möchte versuchen, meine Einschätzung zur Schweiz allgemeinverständlich zu beschreiben, um nicht nur den betroffenen Nachfragern gedankliche Impulse zu vermitteln. Die Interessenlagen sind logischerweise oft gegensätzlich, denn ein weiterhin steigender CHF bedeutet für ausländische Darlehnsnehmer ein Risikopotential, während Kapitalanleger hier genau ihre Chancen sehen. Verzichten möchte ich bei meiner Betrachtung auf die "Derivate-Orgien" der Schweizer Banken, die alle Zusammenhänge der kommenden Aussagen nur massiv verstärken würden. Uns geht es vor allem darum, Menschen zu kritischen Fragen anzuregen und weniger, die sogenannten Experten zu stimulieren, die sich oft zu sehr in einzelne Details verzetteln und selten die Vogelperspektive einnehmen.


Aus welchem Grunde befindet sich der CHF überhaupt auf diesem Höhenflug?

Da spielen wohl vor allem viele irrationale Gründe eine Rolle. "Die Schweiz ist das klassische und vor allem sichere Kapitaleldorado für intelligente Kunden", lautet nicht selten die eher dogmatisch geprägte Aussage. Gerade die aktuelle Eurokrise und die permanente Dollardiskussion vermitteln dem interessierten Zuhörer oft ein gewisses "Semiwissen", welches dann Fluchtinstinkte auslöst. Kurz: Man will nicht unbedingt in die Schweiz, sondern vor allem erst einmal "weg".

In der Tat steht die kleine Alpenrepublik beim oberflächlichen Studieren der Volkswirtschaft recht passabel da, wenn man allein die ca. 40%ige Nettostaatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2009 betrachtet.

Erinnern wir uns an die Maastrichter Verträge. Als "Eintrittskarte" für die "Euro-Teilnahme" gilt eine maximale Verschuldungsgrenze von 60%. Vergleichen wir nun die brillanten Schweizer Ziffern mit denen der heutigen EU-Staaten, erscheint uns die Schweiz als Paradies. Die Folge ist logischerweise ein tiefes Urvertrauen in diesen Finanzplatz.

Allein aus diesem Grunde ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich der Aufwertungstrend zumindest mittelfristig weiter fortsetzen wird, was aber für die in Franken verschuldeten Hypothekenkunden das Risiko einer dramatische Sackgasse in sich birgt.

Wenn dann die Kunden noch eine wie auch immer geartete Lebensversicherung als Tilgungsträger empfohlen bekamen, kann es schnell sehr eng werden. Selbst die systemtreuen Funktionäre der Finanzmärkte gestehen langsam das extreme Risiko ein, dass diese Modelle eher nicht aufgehen. Und dabei ist die dramatische Finanzkrise bei den Lebensversicherungen noch nicht einmal öffentlich "zugegeben" worden. Erst kürzlich haben wir unter: wissensmanufaktur.net auf diese Gefahren hingewiesen. Die Ironie dieser Problematik wird deutlich, wenn z.B. ein österreichischer Bankkundenberater eine Zwangsversteigerung ausgerechnet mit dem Argument einleiten muss, dass die Finanzierung, die er selbst empfahl, schlecht läuft…

Nach der Darstellung der positiven Daten der Schweizer Volkswirtschaft möchte ich auch die "Schattenseiten" dieser ersten Betrachtung deutlich machen, die ohne weiteres sogar zum Staatsbankrott führen könnten. Nicht wenige Gelder von kritischen und vor allem sachverständigen Anlegern flüchten zurzeit aus der Schweiz nach Fernost oder Südamerika. Um diese Entscheidungen zu verstehen, muss man ein wenig ausholen.




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