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Große Inflation im Anmarsch (Teil 3)

13.11.2012  |  Adam Hamilton
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Im ersten Chart sehen Sie die Geldmenge MZM in den vergangenen neun Jahren, im Laufe der letzten Amtszeit von George W. Bush und der ersten Amtszeit von Obama. Die gelbe Linie gibt Aufschluss über die tatsächliche, in Billionen USD angegebene MZM-Geldmenge, deren Zahlen wöchentlich von der Fed veröffentlicht werden. Die blaue Linie zeigt das jährliche Wachstum in absoluten Zahlen. Zu Vergleichszwecken ist ebenso der jährliche Zuwachs des Verbraucherpreisindexes CPI dargestellt. Auch wenn versucht wird, den Preisanstieg durch den CPI zu verdecken, ist der Verbraucherpreisindex heute dennoch weithin akzeptiert.

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In der zweiten Amtszeit Bushs, bevor er den notorischen Inflationisten Ben Bernanke ins Amt des Notenbankvorsitzenden berufen hat, verliefen das MZM- und das CPI-Wachstum ähnlich. Die Fed erhöhte die Geldmenge kontinuierlich sodass die Preise natürlich kontinuierlich anstiegen. Bernanke, Akademiker und seit langem Inflationsbefürworter, kam es gerade recht, dass das Bureau of Labor Statistics (BLS) seine CPI-Strategie Mitte 2006 änderte, kurz nachdem er ins Amt kam.

Eine Gesamtinflation von mehr als 4% stellt für Politiker ein Problem dar, da sich die US-Amerikaner dieser langsam bewusst werden. Außerdem erhöht sie die Zinssätze, die das US-Finanzministerium für seine Schulden zahlen muss, sodass die Kreditaufnahme kostspieliger wird und Politiker gezwungen sind, ihre Ausgaben einzuschränken. Das BLS fügte sich den Politikern und aktualisierte seinen Index, um die wachsenden Preise zu leugnen. Wenn das BLS einfach behaupten würde, dass eine Inflation keine Gefahr darstelle, würden die Auswirkungen auf magische Weise verschwinden.

Ende 2006 und 2007 begann Bernanke, das MZM-Geldmengenwachstum als Antwort auf die Subprime-Krise maßgeblich aufzustocken. Im Laufe seiner akademischen Laufbahn wurde Bernanke oftmals versichert, dass die Lösung für jedes Problem darin bestehe, mehr Geld in das System zu pumpen. Er glaubt, dass die Weltwirtschaftskrise stattfand, weil die Inflation zu gering war. Als machtvoller Fed-Vorsitzender konnte er seine Theorien und Studien schließlich auf den Prüfstand stellen.

Die MZM-Wachstumsrate stieg im Jahre 2007 und Anfang 2008, als es zu einem generellen Aktien-Sell-Off infolge des Zusammenbruchs des US-Hypothekenmarktes kam. Die weit gefasste Geldmenge schoss um 8, 10 und 12% jährlich in die Höhe. Als das Wachstum Anfang 2008 seinen Höhepunkt erreichte, war MZM um 16,4% gestiegen. Die sich im Umlauf befindliche USD-Menge stieg innerhalb eines einzigen Jahres um nahezu ein Sechstel, während die US-amerikanische Wirtschaft nicht aufholte.

Schon bald kam es zu einem generellen Preisanstieg, der so rasant verlief, dass sogar der veränderte CPI die Realität nicht verdecken konnte. Es kam daher zu einem drastischen Anstieg Ende 2007 und Anfang 2008, der letztendlich zu einem Zuwachs von 5,6% im Sommer vor der Aktienpanik führte. Es bestand immer noch eine riesige Lücke zwischen der wahren Inflation und dem CPI, was angesichts der Taktikänderung im Jahre 2006 recht verdächtig war.

Die gigantische Erhöhung der Geldmenge der US-Notenbank als Antwort auf die Hypothekenkrise kurz nach Beginn der Aktienpanik 2008 fand kein Ende. Die Fed reagierte mit ihrer einzigen Antwort und flutete das System erneut mit neu gedruckten USD. Wenn Ihr einziges Werkzeug ein Hammer ist, sehen Sie überall Nägel. Die Druckerpresse ist der lange Arm der US-Notenbank und wird für die Beseitigung aller Probleme genutzt.

Das MZM-Wachstum blieb im Jahr 2009, dem ersten Jahr nach der Panik, weiterhin massiv und lag durchschnittlich bei 10,2%. Als sich die Marktlage erst einmal ein wenig stabilisiert hatte, versuchte die Fed, den Hahn zuzudrehen, bevor die frisch gedruckten USD die Preise erhöhen konnten. Das MZM-Wachstum war nur vorübergehend negativ, was wahrscheinlich kaum Einfluss auf die existierende Geldmenge hatte. Die Geldmengenerhöhung durch die Fed von 2007 bis 2009 blieb im System erhalten.




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