Die Euro-Lüge: Entlarvung des Euro-"Rettungsschirms" (Teil II)
12.04.2011 | Ralph Bärligea
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Lüge Nummer 6: Der Verlust seitens Deutschlands ist nach oben hin begrenztDeutschlands Anteil von 27 Prozent am Rettungsfonds liegt um 33 Prozent höher als der französische Anteil, mehr als 50 Prozent über dem italienischen Anteil und ist deutlich mehr als doppelt so hoch wie der Anteil Spaniens. Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien garantieren zusammen für fast 80 Prozent der Kredite, die der Euro-"Rettungsfonds" vergibt. Italien und Spanien selbst sind jedoch Teil der sogenannten "PIIGS-Staaten", die in unmittelbarer Gefahr stehen, pleite zu gehen, oder bereits pleite sind.
Damit ist der "Rettungsschirm" eine Last, die am Ende allein Deutschland zusammen mit Frankreich tragen wird. Seitens der Garanten für den Rettungsfonds ist nicht ersichtlich, womit die größten Garanten nach Deutschland und Frankreich garantieren sollen, wenn sie bereits selbst vor der Pleite stehen und bald selbst Rettungsgelder aus dem Rettungsschirm beziehen müssen. Eine Begrenzung des Garantie-, Haftungs- und Finanzierungsanteils von Deutschland liegt damit nicht vor.
Lüge Nummer 7: Der Rettungsschirm ist zeitlich begrenzt
Zeitlich begrenzt ist der Rettungsschirm auch nicht, denn angesichts der Pleitesituation der Staaten, die er finanziert, wie unter Lüge Nummer 4 beschrieben, war klar, dass es sich um eine Finanzierung ohne Ende handeln würde. Spätestens jetzt seit dem jüngsten EU-Gipfel wissen wir:
Ab 2013 wird der Europäische Rettungsschirm, der bisher 500 Milliarden Euro schwer war und eigentlich 2013 auslaufen sollte, durch den sogenannten "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) verlängert, der 700 Milliarden Euro schwer sein soll. Zusätzlich besteht der ESM dann nicht mehr "nur" aus Garantien, sondern es wird auch "echtes Geld" als Bareinlage eingezahlt. Damit erhöht sich die Last für Deutschland weiter. Ein Anstieg des Rettungsfonds ist jederzeit möglich, soweit weitere Euroländer Hilfe benötigen.
Es ist ein Fass ohne Boden! Stolz verkünden unsere Politiker, wie wir die knapp 22 Milliarden Euro deutsche Bareinlage, die jetzt für den ESM fällig sind, wenigstens nicht sofort zahlen müssen, sondern über drei bis fünf Jahre in Raten verteilt zahlen "dürfen". Zusätzlich zu dieser Einlage werden wir dann für 168,3 Milliarden Euro garantieren, lässt uns die "Bild"-Zeitung wissen. "Der Rettungsfonds wird zur Dauereinrichtung", frohlockt die "Tagesschau". Es liegt also, wie bereits einleitend gesagt, entgegen der Regierungserklärung der Kanzlerin nicht nur eine dauerhafte Fortsetzung des Rettungsschirms vor, sondern sogar eine extreme Ausweitung.
Das alles ist ein glatter Betrug! Zum Betrügen gehören jedoch immer zwei, einer der betrügt und einer der sich betrügen lässt. Solange wir uns also diese Behandlung mehrheitlich gefallen lassen, wird es so weiter gehen. Die Nutznießer dieser Euro-"Rettungspolitik", kostspielige EU-Politiker, Banken und von Subventionsgeldern abhängige Großkonzerne, wären ja dumm, das für sie lukrative Eurorettungsgeschäft einfach ohne Grund aufzugeben. Benennen wir die EU und ihre Euro-"Rettungspolitik" also als das, was sie ist: Lüge, Betrug, ökonomisch-parasitoid und weil gegen Lissabon-Vertrag und Grundgesetz verstoßend auch noch kriminell. Fortsetzung folgt…
Zum Teil I: Die Euro-Lüge: Wie Deutschland unter der Gemeinschaftswährung leidet
© Ralph Bärligea
Weiterführende Informationen:
- Die Kassierer: Wahres Lied zum Euro - Unbedingt hören!
- Prof. Dr. Philipp Bagus: "Die Tragödie des Euro"
- Prof. Dr. Thorsten Polleit: "Der Euro: Europas Papiergeldexperiement"
Quellen:
- Ralph Bärligea: "Die Euro-Lüge: EU-Anleihe durchs Hintertürchen"
- Merkels Regierungserklärung vom 27. Oktober 2010: Dementi dauerhafter Rettung von Pleitestaaten
- Ralph Bärligea, "Smart Investor", August 2010: Hintergründe der Finanz- und Wirtschaftkrise
- "VERORDNUNG" zur Einführung eines europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus
- "WELT", 14.12.2010: "Eiserne Kanzlerin widersetzt sich Euro-Anleihen"
- EFSF Rahmenvertrag der EU-Mitgliedsländer
- Universität Passau, 22.06.2010: Frank Schäffler MdB erklärt "stille Währungsreform"
- Offizielle Seite des European Financial Stability Facility
- Ex-Ministerpräsident Simits zu Euro-Anleihen: Bankrotteur wirbt für noch mehr Schulden
- "TagesAnzeiger": Schweiz unterstützt ruinöse Euro-Rettungspolitik des IWF nicht länger
- Nationalrat Lukas Reimann (SVP): Größte Schweizer Partei verlangt Austritt aus IWF
- Motion des Schweizer Nationalrats Oskar Freysinger zum Austritt der Schweiz aus dem IWF
- "BILD": Fakten über den "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) kurz und bündig
- "Tagesschau": Der Rettungsschirm wird zur Dauereinrichtung
- Ralph Bärligea: Öffentlich-rechtliche Medien… Ein öffentlich-rechtliches Problem