Die USA in der Schuldenkrise
26.12.2012 | Adam Hamilton
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Selbst wenn man sie in Prozent des BIP angibt, stellen die Rekorddefizite von Obama noch alles in den Schatten, was man seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Das sollte den Demokraten mehr als nur ein wenig peinlich sein. Das mittlere Defizit der 60 Jahre vor Obama betrug nur 1,7% des BIP, doch durch dessen extreme Etatüberschreitungen belief es sich in den letzten Jahren auf 8,7%! Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie gefährlich dieser Wert ist, muss man sich nur die finanziellen Katastrophen in Europa ansehen.
Die Europäische Union wurde 1992 durch den Vertrag von Maastricht gegründet. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür war, dass sich alle Mitgliedsstaaten darauf einigten, die Staatsausgaben auf einen gewissen Prozentsatz des BIP zu beschränken. Für Haushaltsdefizite wurde eine gesetzliche Obergrenze von 3% des BIP festgelegt. Die fast 9% der Obama-Regierung sind im Vergleich dazu so gewaltig, dass man es kaum glauben kann. Selbst die Defizite der krisengeplagten Länder Griechenland und Spanien betrugen dieses Jahr nur 6,6% beziehungsweise 7,3%. Im Vergleich dazu sind 9% ungeheuerlich.
Die blaue und die gelbe Linie im Chart oben zeigen die Ursache der Rekorddefizite deutlich auf. Während der 60 Jahre vor Obamas Präsidentschaft beliefen sich die Staatsausgaben auf durchschnittlich 19,5% des BIP. Doch die unkontrollierten Haushaltsüberschreitungen haben diesen Wert innerhalb der ersten vier Jahre auf durchschnittlich 24,5% ansteigen lassen! Abgesehen von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges ist dies beispiellos. Die Regierung gibt mittlerweile ein Viertel der volkswirtschaftlichen Gesamtproduktion unseres Landes aus!
Das ist natürlich in keiner Weise nachhaltig. Egal, wie sehr den Demokraten die Sozialleistungen am Herzen liegen und egal, wie wichtig einigen Republikanern der Militärhaushalt ist - wir können uns solche überhöhten Ausgaben nicht mehr leisten. Wenn Obama als großartiger Präsident in die Geschichte eingehen will, statt als Katastrophe für die Wirtschaft, muss er die Staatsausgaben deutlich senken. Die Transferleistungen müssen gekürzt werden, bis sich das Verhältnis von Staatsausgaben und BIP wieder dem historischen Mittelwert annähert.
Dass Clinton gegen Ende seiner Präsidentschaft Überschüsse erwirtschaften konnte, zeigt, dass das möglich ist. Zugegeben, er profitierte dabei von der boomenden Wirtschaft gegen Ende des säkularen Aktienbullenmarktes, der schon seit 17 Jahren Bestand hatte und für stark gestiegene Steuereinnahmen sorgte. Obama wird es nicht so leicht haben, da wir nun schon seit 17 Jahren mit einem säkularen Bärenmarkt zu kämpfen haben. Dennoch ist es möglich, Überschüsse zu erzielen, wenn die Demokraten endlich ernsthaft beginnen, die Staatsausgaben zu senken.
Was die Steuern betrifft, wird es den Republikanern nicht gefallen, dass die Staatseinnahmen in Prozent des BIP während Obamas erster Amtszeit ihren niedrigsten Wert seit mehr als 50 Jahren erreicht haben. In den 60 Jahren zuvor lagen sie bei durchschnittlich 18,2% des BIP, Obama musste jedoch mit nur 16,2% auskommen. Die Demokraten haben also Recht damit, dass die Steuersätze historisch gesehen sehr niedrig sind, ob man ihre Strategie, vor allem die Reichen stärker zu besteuern, nun unterstützt oder nicht.
Der Hauptgrund für die Defizite der letzten Jahre besteht dennoch in den Ausgaben. Während die Steuereinnahmen tatsächlich etwa ein Zehntel unter dem langfristigen Mittelwert lagen, entschloss sich Obama trotz allem zu Ausgaben, die um ein Viertel höher waren, als das langfristige Mittel. Es ist an der Zeit, dass Obama sich an das amerikanische Volk wendet und erklärt, warum die Staatsausgaben drastisch gekürzt werden müssen. Andernfalls wird er als Präsident nicht in guter Erinnerung bleiben.
Was die Ausgaben betrifft, so sollten Kürzungen offensichtlich zuerst in den Bereichen mit dem größten Etat erfolgen. In Medicare und Medicaid, die Gesundheitsfürsorgeprogramme der USA, fließt zusammen etwa ein Viertel der Staatsausgaben, in das staatliche Rentenversicherungssystem Social Security und in den Militäretat jeweils etwa ein Fünftel. Zusammen repräsentieren diese Programme etwa drei Fünftel der Staatsausgaben, also müssen Obama und die Demokraten hier ansetzen, wenn sie Fortschritte machen wollen.
Doch aufgrund der hohen Schuldenlast und der extrem niedrigen Zinssätze reicht es nicht aus, das Defizit zu verringern. Die Schulden selbst müssen abgebaut werden und es gibt nur drei Möglichkeiten, das zu tun. Der ehrliche Weg ist es, die Ausgaben so weit zu kürzen, dass lang genug Überschüsse erwirtschaftet werden, um die Schulden abzuzahlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das während Obamas Amtszeit geschieht, ist leider gleich Null. Um Fortschritte zu erzielen müsste der Überschuss selbst heute deutlich über den Zinsaufwendungen in Höhe von 223 Mrd. Dollar liegen.
Die zweite Möglichkeit wäre das Eingestehen der Zahlungsunfähigkeit, was bedeutet, dass die Vereinigten Staaten den Staatsbankrott erklären müssten. Wenn ein Staat seinen internationalen Gläubigern mitteilt, dass sie keine Zahlungen mehr zu erwarten haben, sind die Konsequenzen allerdings katastrophal, wie man am Beispiel Griechenlands zur Genüge sehen konnte. Trotz der verbitterten Debatten über die Schuldengrenze, während Obama weiterhin unablässig neue Schulden macht, wird es nicht dazu kommen. Das bringt uns zur dritten und wahrscheinlichsten Entwicklung.
Der US-Dollar ist eine Fiat-Währung, er ist nur Papier, das die Fed nach Gutdünken aus dem Nichts erschaffen kann. Und das tut sie auch. Wie schon zuvor geschehen, kann sie Geld drucken, um Washington durch Inflation zu helfen, mit der erdrückenden Schuldenlast fertig zu werden. Mit neuen Dollars lassen sich zwar alte Anleihen bezahlen, das Ergebnis sind jedoch steigende Preise, bedingt durch den Wertverlust unserer Währung. Durch die quantitativen Lockerungen der Fed wurde bereits etwa ein Viertel des gesamten Schuldenzuwachses unter Obama ausgeglichen!
Inflation ist in dieser Situation die einzig denkbare Option und Investoren sollten dementsprechend handeln. Die Rekorddefizite und der Schuldenzuwachs sind eine Garantie für hohe Inflationsraten, was sich in den nächsten Jahren wiederum positiv auf die Kurse der Edelmetalle und die Aktienkurse der Förderunternehmen auswirken wird. Egal, was hinsichtlich der Fiskalklippe noch geschieht - die Geldmenge wird mit Sicherheit schneller wachsen als das weltweite Gold- und Silberangebot. Die Preise dieser Edelmetalle werden also sprunghaft ansteigen, wenn die Investoren sie in großen Mengen kaufen, um ihr Kapital vor der Inflation zu schützen.
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Alles in allem ist die Fiskalklippe nur ein Nebenschauplatz. Das eigentliche Problem sind die erschreckend hohen Staatsschulden, die unter Obama von den gigantischen Haushaltsdefiziten weiter aufgebläht wurden. Wenn diese Schulden weiter wachsen und die Zinssätze beginnen, wieder zu steigen und sich dem Mittelwert anzunähern, werden die staatlichen Zinsaufwendungen ebenfalls ansteigen und schließlich das gesamte Kapital auffressen. Eine reine Verringerung der Defizite ist nicht einmal der Beginn einer Lösung für dieses Problem. Stattdessen werden dringend Überschüsse benötigt, um die Schulden abzubauen.
Die Steuererleichterungen, die die Demokraten unbedingt durchsetzen wollen, entsprechen im Bestfall nur etwa einem Achtel des jährlichen Defizits. Die Forderungen der Republikaner nach einer drastischen Senkung der rekordverdächtigen Staatsausgaben sind berechtigt. Doch leider wird am Ende wahrscheinlich nichts geschehen und der Schuldenberg wird weiter anwachsen. Hohe Inflationsraten sind also vorprogrammiert, wenn die Fed diese überzogenen Ausgaben weiterhin durch das Drucken von neuem Geld finanziert.
© Adam Hamilton
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Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 07.12.2012.)
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