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Abgesang auf Gold?

30.12.2012  |  Klaus Singer
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Abgesang auf Gold? Fundamental-langfristig spricht auch nach 12 Jahren Aufwärtsbewegung für das Edelmetall die zunehmende Instabilität des Finanzsystems mit den zwei Komponenten Inflationsgefahr und Überschuldung. Nimmt man als gute Näherung für die Instabilität des Finanzsystems die Entwicklung der Geldmenge (hier in den USA) und setzt sie zum Goldpreis in Beziehung, so fällt insbesondere seit 2008 eine hohe Synchronität auf (siehe Chart!).

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Mit einer Ausweitung der Geldmenge per QE3 und dem im Dezember beschlossenen QE4-Programm um zusammen bis zu einer Billion Dollar im kommenden Jahr bleibt einer der hauptsächlichen Begleitumstände für den Goldpreisanstieg bestehen.

Kurzfristig wird allerdings die Verschiebung von "Basel III" vom Finanzsystem erleichtert zur Kenntnis genommen, der Bedarf an zusätzlichen "harten" Sicherheiten nimmt ab. Hinzu kommt, dass die unmittelbaren Krisenängste seit September, als die EZB ihr OMT-Programm beschloss und die Fed die ersten Signale sendete, ihre Geldpolititik künftig u.a. an der Arbeitslosenquote zu orientieren, in den Hintergrund getreten sind. (Zur Zeitenwende in der Zentralbank-Politik siehe Artikel "Zentralbanken: Die stille Revolution"!)

Genau zu diesem Zeitpunkt hatte der Goldpreis sein Jahreshoch bei rund 1800 markiert, der oberen Begrenzung einer Seitwärtsspanne, in der sich der Goldpreis seit Platzen der Blase im Sommer 2011 bewegt. Die Untergrenze dieser Spanne liegt bei 1550. Bis Anfang Dezember war die Wahrscheinlichkeit noch hoch, dass sich Gold in deren Mitte bei 1675 an einer Aufwärtslinie fängt und nach oben abdreht. Jetzt notiert das Edelmetall jedoch mit rund 1660 (knapp) in der unteren Hälfte der Seitwärtsspanne. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nun deren Untergrenze angepeilt wird. Falls diese erreicht wird, dürfte sie allerdings starken Support bieten, so dass spätestens dann eine Wiederauferstehung der Long-Spekulation in Gold wahrscheinlich ist.

Ein Kursziel von 2000 Dollar per Ende 2013 ist aus meiner Sicht weiterhin keineswegs utopisch (siehe Chart!). Entscheidend wird dabei sei, dass die Realzinsen im deutlich negativen Bereich beiben, was einerseits die weitere Ausweitung der Geldmenge, andererseits ein deutliches Ansteigen der Inflation vorrausetzt. Das Fragezeichen muss dabei gegenwärtig hinter "Inflation" gesetzt werden.

Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden: www.timepatternanalysis.de/Blog


© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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