Wann wird der Goldbullenmarkt enden?
16.04.2011 | Steve Saville
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Drittens ist der öffentliche Enthusiasmus für Gold überhaupt nicht mit einer Stimmung zu vergleichen, die heute unter Bubble-Bedingungen am Goldmarkt herrschen würde. Vor allem hält nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Bevölkerung überhaupt etwas Gold, und nur sehr wenige Menschen achten wirklich auf den Goldpreis.Viertens ist die Bewertung des Goldes relativ zum Aktienmarkt heutzutage viel geringer als zu den vorhergehenden großen Goldpreis-Tops der letzten 80 Jahre.
Die Tatsache, dass sich beim Thema Goldinvestitionen noch keine Hinweise auf das Bestehen einer Bubble zeigen, ist ein Grund, warum davon ausgehen sollte, dass dem Goldbullenmarkt noch nicht das baldige Ende naht. Es gibt auch keine Garantie, dass er zu einer Bubble werden wird, aber im derzeitigen Geldsystem muss man einfach davon ausgehen, dass sich ein langfristiger Bullenmarkt, bevor er zu Ende geht, zu einer Investment-Bubble entwickeln wird.
Unsere Annahme, dass der Goldbullenmarkt mindestens noch einige Jahre laufen wird, hat vor allem einen Grund - und dieser steht mit Theorien in Verbindung, die das Denken in den Sphären der Politik bestimmen: Kurz, die Theorie, dass die Wirtschaft durch mehr monetäre Inflation, zusätzliches Kreditwachstum und höhere staatliche Ausgaben gestärkt werden kann. Eigentlich versuchen die politischen Entscheidungsträger, Krebs zu bekämpfen, indem sie Krebs fördern und heranzüchten - und deshalb deutet auch alles darauf hin, dass sie es auch in Zukunft so handhaben werden. Folglich steht auch eine echte/ nachhaltige Wirtschaftserholung außer Frage; und jeder ökonomische Rückschlag wird als Vorwand genutzt werden, politische Strategien umzusetzen, die das Gesamtproblem nur weiter verschlimmern.
In den vor uns liegenden Jahren werden wir wahrscheinlich zunehmend kürzere Boom-Bust-Zyklen erleben, wobei jeder einzelne Zyklus immer größere monetäre, fiskale und regulative Interventionen auf den Plan rufen wird, bis die Dinge so schlecht laufen, dass wirkliche Veränderungen politisch durchsetzbar werden. Und es ist sehr gut möglich und wahrscheinlich, dass sich dieser Prozess über viele Jahre hinziehen wird - in denen Gold eine ganze Reihe neuer Hoch erreichen wird.
Um das Ende des Goldbullenmarktes abzuschätzen, lässt sich auch noch eine andere Überlegung anstellen. Hierbei ist die Verbindung zwischen dem langfristigen Bullenmarkt bei Gold und dem langfristigen Bärenmarkt bei US-Aktien von Bedeutung. Da der Beginn des langfristigen Goldbullenmarktes ungefähr mit dem Beginn des langfristigen Bärenmarktes bei US-Aktien einherging (mit Blick auf die Funktion des Goldes in der Finanzwelt sollte das auch so sein), werden wahrscheinlich auch die Schlusspunkte der beiden langfristigen, sekulären Trends ungefähr zusammenfallen. Daraus folgt nun, dass der langfristige Goldbullenmarkt wahrscheinlich erst dann enden wird, wenn die durchschnittliche Rendite der Aktien im S&P 500 auf über 5% gestiegen ist.
Sie lasen Auszüge aus Kommentaren, die kürzlich auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurden.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 11. April 2011 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht wurde.