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Heraeus - Edelmetallprognose 2013

16.01.2013  |  Sonia Hellwig
EUR/USD

  • Juni 2013: 1,3500
  • Hoch: 1,3900
  • Tief: 1,2700

Wir erwarten, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar analog der letzten beiden Monate auch in 2013 aufwertet. Die Staatsverschuldung der USA ist gemessen am Bruttoinlandprodukt mittlerweile mit etwas über 100% ca. 15% höher als der europäische Durchschnitt. Zwar werden die Stützungsmaßnahmen der Federal Reserve in 2013 aller Voraussicht nach etwas zurück gefahren (Quantitative Easing - Stützung der Wirtschaft bei niedrigen Zinsen), jedoch versicherte Ben Bernanke die Federal Funds Rate sogar über das Jahr 2013 auf dem unverändert niedrigen Niveau belassen zu wollen.

Auch bauen viele Länder bzw. Zentralbanken USD-Positionen ihrer Devisenportfolios zur weiteren Diversifikation ab. Das für 2013 prognostizierte weltweite Wachstum sollte dem exportorientierten Europa zu Gute kommen. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank hat in der vergangenen Notenbanksitzung beteuert, den Leitzins nicht weiter senken zu wollen, was auf eine Entspannung in 2013 deutet. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten von Amerika spricht somit auch das höhere Zinsniveau für den Euro.

 
Gold

  • Ø 1.710,50 $/oz
  • Hoch: 1.980 $/oz
  • Tief: 1.500 $/oz

Bei Erstellung dieser Prognose steht Gold zwischen den Fronten: der fragwürdige Kompromiss zum US Haushalt auf der einen Seite, sowie erste Anzeichen einer Einschränkung der geldpolitischen Maßnahmen seitens Federal Reserve Bank auf der anderen. Letztere könnte nun früher als allgemein angenommen erfolgen. Dabei war günstig verfügbares Kapital einer der wesentlichen Gründe für den Bullentrend der letzten Zeit. Die Marktteilnehmer werden daher sämtliche Gerüchte, Zahlen und Daten, die eine eventuelle Veränderung der Geldpolitik andeuten könnten, gut im Auge behalten.

Obwohl Inflation aktuell keine größere Gefahr darstellt, behalten Anleger dieses Thema doch im Hinterkopf. Da die zur Verfügung gestellte Liquidität die Realwirtschaft nicht erreicht und lediglich innerhalb des Finanzsystems verbleibt, nimmt die Inflation trotz bisheriger und aktueller geldpolitischer Maßnahmen nicht zu. Dies belastet das Wachstum. Sollte die Weltwirtschaft jedoch wieder anziehen, wird es die Nachfrage nach Kapital und somit die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen. Während dies zunächst höhere Inflationsraten implizieren würde (pro Gold), würde es zudem den Weg für höhere Zinsen freimachen und eine Wende in der Niedrigzinspolitik einleiten (kontra Gold).

Solange wir uns in einem Umfeld negativer Realzinsen bewegen, wird Gold jedenfalls in den Portfolios der Investoren weiterhin berücksichtigt werden. Doch wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass das Metall Marktanteile an andere Anlageklassen verliert. Die Zentralbanken werden voraussichtlich weiter diversifizieren und sich Alternativen zum US Dollar suchen.

In der Schmuckindustrie fand Gold zuletzt geringere Unterstützung als in der Vergangenheit. Die Kombination aus schwacher Rupie und erhöhten Einfuhrzöllen in Indien dämpfte die Nachfrage im Jahr 2012 - zusätzlich zu der ohnehin zunehmenden Volatilität des Goldpreises. Preisschwankungen sind typisch für Investmentmärkte, doch Verbraucher des physischen Materials sind nicht nur preissensitiv, sondern reagieren auch empfindlich auf Volatilität. Während aus Indien aus diesen Gründen keine herausragend positiven Impulse abzusehen sind, erwarten wir, dass Chinas Bedarf ein stabiler und unterstützender Faktor darstellen wird. Es ist jedoch offen, zu welchen Teilen diese Nachfrage aus dem Anlagebereich, beziehungsweise der Schmuckindustrie kommen wird.


Silber

  • Ø 31,50 $/oz
  • Hoch: 35,00 $/oz
  • Tief: 29,00 $/oz

Bei aktuell sehr guter Verfügbarkeit - wenn nicht sogar einem leichten Überhang -, ist Silber stark abhängig von der Nachfrageseite des Marktes. Während das Metall die Entwicklungen im Gold traditionell überzeichnet, würde bei einer Steigerung des globalen Wachstums der Produktionsbedarf einen Impuls setzen. Das Kaufinteresse aus der Photovoltaikindustrie - einer der jüngsten Nachfragetreiber - wird jedoch gedämpft durch die Konsolidierungsphase des Sektors, der in einem fundamentalen Überangebot begründet liegt. Die schwindende Nachfrage aus dem Bereich der Photographie erreicht nach einem rückläufigen Jahrzehnt so langsam seinen Boden.

Die verbleibende Nachfrage kommt hier aus der Medizinindustrie und spielt heute eine untergeordnete Rolle im Gesamtbild. Während die industrieseitige Nachfrage nicht in der Lage ist, den angesammelten Überhang aufzufangen, wird der Bedarf im Investmentbereich weiterhin eine entscheidende Rolle spielen. Sofern Investoren auch Gold kaufen, bleiben sie auch dem Silber als Käufer treu. 


Platin

  • Ø 1.690 $/oz
  • Hoch: 2.000 $/oz
  • Tief: 1.550 $/oz

Südafrika wird die Preisentwicklung in den Platinmärkten in 2013 dominieren. Offen ist lediglich, in welchem Maße potentielle Streiks, eine Erhöhung der Elektrizitätspreise, Elektrizitätsstörungen und allgemeine Instabilität bereits eingepreist wurden. Weitere Eskalationen, die mit Unterbrechungen der Produktion einhergehen, erhöhen stets die Wahrscheinlichkeit erneuter Streiks.  Ein Höchstpreis bei solch begründeten Preisentwicklungen ist schwerlich vorherzusagen, vor allem da eine Preisrally auch spekulative Käufer anlocken könnte. Steigende Kosten werden auf die Profitabilität der Minen drücken und einen Boden für den Preis bilden, da sie die Produktion zunehmend unrentabel werden lassen.




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