Suche
 
Folgen Sie uns auf:

USA: 8x höhere Ausgaben als Einnahmen

20.04.2011  |  Peter Boehringer
Euro-Krise hin oder her. Ab und zu muss man mal über den Teich schauen. Die Schuldenorgie dort erreichte im März einen neuen Höhepunkt: Die USA gaben acht mal mehr aus, als der Staat durch Steuern einnahm.

Ich hatte schon vor 6 Monaten berichtet, dass die US-Staatsausgaben nur noch zu etwa 50% durch Steuereinnahmen gedeckt sind.

Und nach neuen Meldungen liegt die Unterdeckung im gerade abgelaufenen Finanzhalbjahr 2010/11 schon wieder bei 829 Mrd Dollar (annualisiert damit etwa 1.650 Mrd. Dollar oder gemäß März-Runrate eher bei annualisierten 2+ Bio. Dollar!), womit die US-Staatsausgaben im laufenden Jahr nur noch zu 35-45% durch reale Steuereinnahmen gedeckt wären! Aber das ist noch immer nicht die ganze Wahrheit. Zum einen läuft ja ständig auch die IMPLIZITE bilanzielle Unterdeckung über Medicare und Social Security Programme auf.

Ganz aktuell aber ist auch unabhängig davon die reine Cashflow-Betrachtung höchst interessant. Fairesearch (Research nicht frei zugänglich) zitiert aus Zahlen des US Treasury: "Im Monat März hat die US-Bundesregierung 128 Mrd. Dollar durch Steuern eingenommen und gleichzeitig 1.052 Mrd. Dollar ausgegeben. Die Ausgaben waren also 8,2x höher als die Einnahmen."

Zwar war dieser Monat bedingt durch hohe Tilgungszahlungen für Treasury-Bonds (etwa 705 Mrd Dollar) ein negativer Ausreißer. Aber diese völlig absurde Relation zeigt, wohin die Reise geht. Und ich möchte betonen, dass selbst unter Außerachtlassung jeglicher Tilgungszahlungen (was die Rechnung unrealistisch und positiv verzerrt) die März-Unterdeckung auf Cashflow-Basis in den USA noch immer etwa minus 219 Mrd. Dollar betragen hätte. Oder eben annualisiert 2,6 Bio. Dollar. Schlappe 17% des BIP etwa. OHNE JEDE TILGUNG von Altschulden!

Bananenrepublik USA. Es ist kein Zufall, dass Europa und vor allem Deutschland derzeit mit allen Mitteln der US-Macht geschwächt werden muss. Trotz drohendem Haircut bei Greichenland (Zinsen auf 2-jährige GR-Bonds sind auf 17% explodiert - fast schon wieder das absolute Spitzenniveau vor dem Bailout durch Deutschland per Bundestags-Beschluss vor einem guten Jahr!) STEIGT derzeit der Euro gegenüber dem Dollar. Die Märkte scheinen begriffen zu haben, dass es um den Dollar noch schlechter bestellt ist als um den Euro.


© Peter Boehringer
www.goldseitenblog.com/peter_boehringer






Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"