Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Der einzig wahre Standard für den Wert

03.05.2011  |  Richard Russell
Aus dem Börsenbrief von Richard Russells "Dow Theory Letters".

Der Dollar macht genau das, was die US-Notenbank möchte - er sinkt, sinkt und sinkt weiter. Bedauerlicherweise versteht die breite amerikanische Öffentlichkeit nicht, was passiert, und sie könnte nicht unvorsichtiger sein, hätte man sie dazu aufgefordert. Sicher, was die Öffentlichkeit wahrnimmt, ist das schmerzliche Ergebnis des Dollar-Bärenmarktes. Die Folgen treten immer dann zutage, wenn der amerikanische Otto Normalverbraucher (Joe Six-Pack) und seine Frau den örtlichen Supermarkt besuchen.

Die steigenden Preise sind ein Schock. Und wenn der Preis deines Lieblings-Müslis nicht angestiegen ist, findet sich weniger davon in der Verpackung. Und wenn Otto Normalverbraucher seinen Wagen volltanken möchte, um nach Hause zu kommen, stöhnt er beim Blick auf seine Tankrechnung. "Sechzig Dollar, um diese Montagskiste aufzufüllen. Ich werde mir ein Motorrad zulegen", knurrt Otto. "Dieses Land geht den Bach runter".

Die Vereinigten Staaten sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs damit durchgekommen, mehr auszugeben als einzunehmen. Das ist ein Prozess, der nicht tragfähig ist, und wenn dieser Prozess unhaltbar ist, wird er sein Ende finden. Die Gewohnheit der USA, mehr als sie sich erarbeitet haben auszugeben und mehr als wofür sie bezahlt worden sind, hat am Ende eine Ziegelmauer getroffen. Die Mauer markiert den Niedergang des renommierten "Yankee-Dollar", des "Nordstaaten-Dollars der Neu-Engländer". Damit die Vereinigten Staaten ihren Kopf über dem Wasser halten können, müssen sie sich Geld ausborgen. Die Hälfte aller US-Anleihen sind in ausländischer Hand. Und das ist ein Problem.

Der US-Dollar (ohne Einlöseverpflichtung, MW) hat keinen festen Wert. Sein Wert muss gegen die anderen Währungen festgestellt werden. "Der Dollar ist soviel wert im Verhältnis zum Britischen Pfund - oder der Dollar beträgt so und soviel in Euro". Unsere ausländischen Gläubiger, von denen einige dollarschwer sind, werfen ein scharfes Auge auf den Vergleichswert des Dollars, und sie haben Angst und diskutieren die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten.

Die kürzliche Warnung der Ratingagentur Standard & Poor's hat die Zweifel unserer Gläubiger in zweifacher Weise erhöht, in die Vereinigten Staaten und in den Dollar. Die schändliche Auseinandersetzung zwischen Obama und den Demokraten auf der einen und Ryan Paul, dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses im US-Kongress, mit den Republikanern auf der anderen Seite, hat die Befürchtungen unserer Gläubiger zusätzlich verstärkt.

In einer offenen Rohstoffpreis-Inflation hat der US-Notenbank-Chef, Ben Bernanke, nun ein Problem. Seine absurde Verteidigung besteht darin, sich an der "Kerninflation" auszurichten (welche die Preise für Lebensmittel und den Energiesektor unberücksichtigt lässt). Bernanke erklärt der Welt, es gebe "keine Inflation", sollte es sie aber doch geben, sei die amerikanische Notenbank jederzeit in der Lage, diese zu beenden.

Was Bernanke und die Notenbank nicht kontrollieren können, ist der vielsagende Preis des Goldes. Wie ich geschrieben habe, ist der Kampf um das Juni-Gold unterhalb von 1.500 US-Dollar längst eröffnet. Gestern erreichte Gold ein Intra-Day-Hoch bei 1.500, aber ob es dort auch schließen kann? "Ach", so muss Bernanke denken, "wenn ich doch nur den Preis dieses verdammten Goldes kontrollieren könnte".

Gestern, als ich in meinen Computer geschaut habe, konnte ich sehen, wie heftig der Kampf entbrannt war, als das Gold erst sechs Dollar raufging, um dann 5 Minuten später nur einen Dollar fünfzig höher zu stehen. Da muss es ein kräftiges Kontingent (vielleicht unterstützt durch die US-Notenbank) geben, das verzweifelt versucht, den Goldpreis UNTEN und unterhalb von 1.500 US-Dollar zu halten.

Gold wird aber zum Nachsehen der US-Notenbank über den ganzen Erdball hinweg und länderübergreifend gehandelt und das 24 Stunden am Tag. Das Gold ist nicht mehr in den Händen der US-Notenbank und Goldman Sachs, es wird überall gehandelt, und wo immer es möchte.

Dieses Jahr habe ich meinen Abonnenten empfohlen, in zwei unterschiedlichen Konzepten zu denken:
  • 1. Einmal in der Vermeidung von Verlusten (im Unterschied zum Aufbau großer Profite) und
  • 2. zum anderen in Rücksicht auf die KAUFKRAFT. Gewinnen oder verlieren Sie Kaufkraft?

Seit zehn Jahren habe ich meinen Abonnenten geraten, beim großen Bullenmarkt in Gold an Bord zu gehen. Frühere Abonnenten, die diesem Rat gefolgt sind, haben nun große Papiergewinne, einige von ihnen sind zu Millionären geworden, andere sind so weit gekommen, dass sie sich mit ihren Goldpositionen zur Ruhe setzen können.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"