Silberblase platzt, Gold wird mitgezogen
09.05.2011 | Thorsten Proettel
Terminbörse läutet Ende der Silberrallye ein
Silber bewegte sich in den letzten Tagen fast wie nach einem Lehrbuch über Finanzblasen. Nachdem Anfang April die Marke von 37 USD überwunden war, ging es anschließend in immer schnelleren Schritten aufwärts. Am Ostermontag, als in mehreren Staaten der Handel ruhte, erreichte der Preis mit 49,31 USD ein neues 31-Jahres-Hoch. Die amerikanische Terminbörse Comex setzte der Rallye am gleichen Abend mit einer Margin-Erhöhung jedoch ein vorläufiges Ende. Durch die Anhebung der von den Marktteilnehmern zu hinterlegenden Sicherheitsleistung um 9,2 % wurden offenbar einige Spekulanten zum Ausstieg gezwungen. Der Markt geriet deutlich unter Druck und am Dienstag kostete eine Feinunze Silber im Tief nur noch 44,62 USD. Die anschließende kräftige Gegenbewegung führte den Preis jedoch am Donnerstag letzter Woche auf 49,51 USD, als die Comex abermals die Margin erhöhte.
Margin-Änderungen sind Börsenroutine…
Die zu leistende Sicherheit für das Eingehen oder Halten eines Kontraktes wird von der Terminbörse in absoluten Dollar-Beträgen festgelegt. Beispielsweise waren für den erstmaligen Kauf eines Silber-Futures durch einen Spekulanten, der damit einen Lieferanspruch über 5.000 Feinunzen des Edelmetalls erhält, vom 24. März bis zum 25. April dieses Jahres 11.745 USD aufzubringen. Da der Gegenwert dieser Silbermenge im gleichen Zeitraum von 188.900 USD auf 231.300 USD anstieg, reduzierte sich die rechnerische prozentuale Höhe der Margin von 6,2 % auf 5,1 %. Die Börsenbetreiber haben natürlich ein Interesse daran, dass die Sicherheitsleistung bestimmte Grenzwerte nicht unterschreitet. Gelegentliche Anhebungen oder auch Absenkungen der Margins gehören deshalb zu ihren Routineaufgaben.
…und können den Preis beeinflussen
Margin-Änderungen können jedoch einen Einfluss auf die Preise entfalten. Vielfach orientieren sich spekulative Marktteilnehmer bei dem Kauf von Futures-Kontrakten nicht am Gegenwert des Lieferanspruch der Rohstoffe, sondern sehen eher die Margin als limitierenden Faktor an. Beispielsweise würde ein Händler mit einem Kapital von 1 Mio. USD nicht nur 5 Futures er-werben, wenn sich der Wert der hiermit gehandelten Feinunzen auf 200.000 USD pro Future beläuft. Er könnte bei einer Margin von 11.745 USD bis zu 85 Silber-Futures kaufen und damit Silber im rechnerischen Wert von mehr als 17 Mio. USD bewegen. Wird die Margin jedoch angehoben, muss der Händler einen Teil der Position verkaufen, sofern er nicht anderweitig zusätzliches Kapital aufbringen kann.
Zuletzt vier Margin-Erhöhungen in Folge
Die zweite Margin-Erhöhung am Donnerstag nach Ostern löste einen größeren Verkaufsdruck aus und marktierte den Start für den seitherigen Sell-off am Silbermarkt. Angeheizt wurde der Preissturz von zwei weiteren Margin-Anhebungen am Dienstag und Donnerstag dieser Woche, mit denen die Terminbörsen die Daumenschrauben für die Händler noch fester anzog. Darüber hinaus kündigte die Comex eine fünfte Margin-Erhöhung für Montag nächster Woche an, wodurch die Sicherheitspflicht innerhalb von 11 Handelstagen um rund 84 % gestiegen sein wird. Bei der aktuellen Notierung für eine Feinunze von 33,50 USD summiert sich der Rückgang mittlerweile auf 16 USD beziehungsweise mehr als 30% gemessen am Höchststand letzter Woche.
Silber bewegte sich in den letzten Tagen fast wie nach einem Lehrbuch über Finanzblasen. Nachdem Anfang April die Marke von 37 USD überwunden war, ging es anschließend in immer schnelleren Schritten aufwärts. Am Ostermontag, als in mehreren Staaten der Handel ruhte, erreichte der Preis mit 49,31 USD ein neues 31-Jahres-Hoch. Die amerikanische Terminbörse Comex setzte der Rallye am gleichen Abend mit einer Margin-Erhöhung jedoch ein vorläufiges Ende. Durch die Anhebung der von den Marktteilnehmern zu hinterlegenden Sicherheitsleistung um 9,2 % wurden offenbar einige Spekulanten zum Ausstieg gezwungen. Der Markt geriet deutlich unter Druck und am Dienstag kostete eine Feinunze Silber im Tief nur noch 44,62 USD. Die anschließende kräftige Gegenbewegung führte den Preis jedoch am Donnerstag letzter Woche auf 49,51 USD, als die Comex abermals die Margin erhöhte.
Margin-Änderungen sind Börsenroutine…
Die zu leistende Sicherheit für das Eingehen oder Halten eines Kontraktes wird von der Terminbörse in absoluten Dollar-Beträgen festgelegt. Beispielsweise waren für den erstmaligen Kauf eines Silber-Futures durch einen Spekulanten, der damit einen Lieferanspruch über 5.000 Feinunzen des Edelmetalls erhält, vom 24. März bis zum 25. April dieses Jahres 11.745 USD aufzubringen. Da der Gegenwert dieser Silbermenge im gleichen Zeitraum von 188.900 USD auf 231.300 USD anstieg, reduzierte sich die rechnerische prozentuale Höhe der Margin von 6,2 % auf 5,1 %. Die Börsenbetreiber haben natürlich ein Interesse daran, dass die Sicherheitsleistung bestimmte Grenzwerte nicht unterschreitet. Gelegentliche Anhebungen oder auch Absenkungen der Margins gehören deshalb zu ihren Routineaufgaben.
…und können den Preis beeinflussen
Margin-Änderungen können jedoch einen Einfluss auf die Preise entfalten. Vielfach orientieren sich spekulative Marktteilnehmer bei dem Kauf von Futures-Kontrakten nicht am Gegenwert des Lieferanspruch der Rohstoffe, sondern sehen eher die Margin als limitierenden Faktor an. Beispielsweise würde ein Händler mit einem Kapital von 1 Mio. USD nicht nur 5 Futures er-werben, wenn sich der Wert der hiermit gehandelten Feinunzen auf 200.000 USD pro Future beläuft. Er könnte bei einer Margin von 11.745 USD bis zu 85 Silber-Futures kaufen und damit Silber im rechnerischen Wert von mehr als 17 Mio. USD bewegen. Wird die Margin jedoch angehoben, muss der Händler einen Teil der Position verkaufen, sofern er nicht anderweitig zusätzliches Kapital aufbringen kann.
Zuletzt vier Margin-Erhöhungen in Folge
Die zweite Margin-Erhöhung am Donnerstag nach Ostern löste einen größeren Verkaufsdruck aus und marktierte den Start für den seitherigen Sell-off am Silbermarkt. Angeheizt wurde der Preissturz von zwei weiteren Margin-Anhebungen am Dienstag und Donnerstag dieser Woche, mit denen die Terminbörsen die Daumenschrauben für die Händler noch fester anzog. Darüber hinaus kündigte die Comex eine fünfte Margin-Erhöhung für Montag nächster Woche an, wodurch die Sicherheitspflicht innerhalb von 11 Handelstagen um rund 84 % gestiegen sein wird. Bei der aktuellen Notierung für eine Feinunze von 33,50 USD summiert sich der Rückgang mittlerweile auf 16 USD beziehungsweise mehr als 30% gemessen am Höchststand letzter Woche.