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John Williams: Hyperinflation und Double-Dip-Rezession kommt (Teil 1)

20.05.2011  |  The Gold Report
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Je schwächer die relative wirtschaftliche Situation und je stärker die relative Inflation, desto schwächer wird der Dollar. Realtiv zur haushaltspolitischen Stabilität: Je schlimmer die haushaltspolitischen Umstände in den USA, desto schwächer der Dollar. Relativ zur Handelsbilanz: Je größer das Handelsdefizit, desto schwächer die Währung. Was die Zinssätze angeht: Je niedriger die relativen Zinssätze in den USA, desto schwächer der Dollar.

Die aktuelle Dollarschwäche lässt sich zum Teil auf die Art und Weise zurückzuführen, wie die Welt das beurteilt, was in Washington passiert und wie sie die Fähigkeit der Regierung zur Selbstkontrolle beurteilt. Das ist ein Faktor, der S&P zu einem Kommentar gezwungen haben könnte. Selbst eine schwächere Wirtschaft in Europa würde nicht zwangsläufig zur relativen Dollarstärke führen.


The Gold Report: Sollten die USA nun eine anhaltende oder sich verschärfende Rezession erleben, hätte das nicht auch negative Folgen für Kanada?

John Williams: Die kanadische Wirtschaft ist eng an die US-Wirtschaft gebunden, und schlechte Zeiten hier in den Vereinigten Staaten werden sich auch in schlechten Zeiten in Kanada niederschlagen. Ich erwarte dennoch keine Hyperinflation für Kanada. Die kanadische Währung wird sich im Vergleich zum US-Dollar stärker halten. Haushaltstechnisch ist Kanada solider aufgestellt; allgemein ist die Handelssituation hier besser, und es verfügt über eine Menge Rohstoffe. Man muss immer daran denken, dass in bestimmten ökonomischen Zeiten die Kreativität des privaten Sektors zum Tragen kommt, neue Märkte lassen sich entwickeln. Beispielsweise lässt sich schon jetzt eine deutliche Verschiebung beim Nutzholzabsatz beobachten, wobei stärker an China statt an die USA geliefert wird.


The Gold Report: Wie sehen die Konsequenzen für andere Länder aus?

John Williams: Die Weltwirtschaft wird eine schwere Zeit haben. In der Binnen- wie auch in der Weltwirtschaft wird es sicher Hoch- und Tiefphasen geben. Die Menschen werden das überleben. Sie finden Mittel und Wege, um Problem zu umgehen, wenn ein Markt abgeschnitten oder schwer getroffen ist. In Kanada, Australien und in der Schweiz sind die meisten der Faktoren viel stärker als in den USA.

Selbst wenn man sich die Situation des Euros und das britische Pfunds anschaut, die Situation ist im Allgemeinen stabiler als in den USA. Japan hat mit den finanziellen Folgen des Erdbebens zu kämpfen. Dort wird es viel Wiederaufbau geben. Aber allgemein betrachtet, hat das Land eine stabilere Wirtschaft mit einer besseren Haushalts- und Handelssituation. Ich würde davon ausgehen, dass der Yen weiter steigt. Abgesehen von kurzfristigen Verschiebungen befinden sich die USA im Vergleich zu allen anderen großen Wirtschaftsräumen und Ländern der Welt im wirklich schlechtesten Zustand, und somit auch in einer schwächeren Währungsumgebung.

Hier geht es weiter zum Teil 2 ...


© Karen Roche
The Gold Report

Dieser Artikel wurde am 02. Mai 2011 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.[/i]



Walter J. "John" Williams, ein "Baby Boomer", arbeitete über 25 Jahre als privater Wirtschaftsberater und Spezialist für staatliche Wirtschaftsberichterstattung. Er arbeitete mit verschiedensten Privatpersonen wie auch Fortune-500-Unternehmen zusammen.

Er schloss seinen Bachelor in Wirtschaft am Darthmouth College 1971 mit Auszeichnung ab und machte anschließend 1972 seinen Master an der Darthmouth Amos Tuck School of Business Administration. Seine frühen Arbeitserfahrungen brachten John in engeren Kontakt mit Wirtschaftsberichtserstattung, er befragte er dahingehend wichtige Regierungsvertreter und führte Umfragen unter Betriebswirten durch, in denen es um die Qualität staatlicher Statistik ging.

Das hier Erlernte sollte ihn auf die Titelseiten der New York Times und des Investors Business Daily bringen, zudem gewann er mediale Präsenz im TV und im Radio, er wurde zudem zu einem gemeinsamen Treffen aller staatlichen Statistikagenturen eingeladen. Die staatliche Berichterstattung habe sich, so Williams, trotz zahlreicher systematischer Änderungen, in den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert. Das hat aber zumindest den Effekt, dass John und seine Wirtschaftsberatung, Shadow Government Statistics (www.ShadowStats.com), hoch im Kurs bleiben. Seine Analysen und Kommentare finden in den populären Medien im In- und Ausland breiten Anklang.


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