Druckt uns wieder glücklich (Teil 1/2)
07.02.2013 | Michael J. Kosares
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Berichten von MoneyNews zufolge sind ausgewählte Milliardäre gerade dabei, größere Aktienmengen in der laufenden Hausse abzustoßen. Warren Buffet, so heißt es weiter, verkaufe Aktien in "besorgniserregenden Mengen". // Da wir beim Thema Aktien sind: Marc Faber von Gloom, Doom and Boom ist der Meinung, dass wir uns möglicherweise auf ein Bubble-Top und einen Aktienmarktcrash zubewegen, der dem von 1987 ähneln könnte. Er verkaufe folglich Aktien, “denn Euphorie macht sich breit." //Aus der Kategorie "Schlimmer-geht’s-nimmer“ meldete sich Simbabwe zurück. Das Land, das für die hyperinflationäre Zerstörung seiner Wirtschaft berühmt geworden ist, verfügt aktuell noch über ein Staatsbudget von insgesamt 217 $. Als klassisches Beispiel für Understatement ließen die staatlichen Behörden des Landes Folgendes verlauten: “Die staatlichen Finanzen befinden sich aktuell in einem Zustand der Paralyse. Wir können unsere Ziele gerade nicht erfüllen." // Bill Gross von PIMCO meint: “Die Bilanzen der USA, ihr Staatsdefizit und ihr Finanzierungsloch stehen in Flammen, und offenbar pennt die Feuerwehr auf der Wache.” Und die Transfusionen scheinen den Patienten scheinbar nicht zu erreichen. //
Die fünf riskantesten Länder der Welt der Reihe nach: Griechenland, Argentinien, Zypern, Pakistan und Venezuela. Wohlmöglich zur Überraschung vieler Verfechter strenger Haushaltsdisziplin nehmen die Vereinigten Staaten auf dieser Liste Rang 65 ein. Die Staaten des Nordens sind die am wenigsten riskanten: Dänemark (66.), Norwegen (68.) und Schweden (69.) //
Jim Rogers: “Wenn Gold fällt, bin ich hoffentlich klug genug, nachzukaufen. Wenn es kräftig fällt, bin ich hoffentlich klug genug, kräftig nachzukaufen.“ // Der Investmentbankengigant JP Morgan meint, Gold werde gegen Mitte 2013 bei 1.800 $ liegen - in Folge der Bergbaukrise in Südafrika, der monetären Stimuli in den USA, Japan und Europa und der Risikos eines Krieges in Nahen Osten. // Übrigens: Bei all dem Gerede im Goldsektor über die vorübergehende Aussetzung der geänderten Basler Bestimmungen zum Einsatz von Gold als Sicherheit wird ganz vergessen, dass JP Morgan schon 2011 mit seinen Gegenparteien ein “Gold-Hinterlegungs-Arrangement“ getroffen hat und dieses Programm aktiv auf der ganzen Welt bewirbt. Die Bank akzeptiert Gold ebenfalls im Kreditgeschäft mit vermögenden Privatpersonen // Anfang Januar verkaufte JP Morgan kurzlaufende Schuldverschreibung mit einer Kopplung an den Goldkurs. Die zugesicherte Rendite beträgt das Dreifache der Goldkurssteigerungen bis maximal 15,6 % ohne Schutz bei Kapitalverlusten im Fall sinkender Goldkursen. Durch die Goldkurskoppelung bietet JPM den Anleihehaltern, die sich wegen der Rückzahlung in entwerteten Dollars Sorgen machen, eine zusätzliche Schutzschicht - ein Zeichen der Zeit. //
Erinnert sich noch jemand an James Dines? Hier ein Zitat aus seinem jüngsten Interview mit King World News: “Gold hat die Funktion eines Schutzschalters, er schützt gegen exzessives Gelddrucken, das Inflation verursacht, welche vergleichsweise mehr von den Armen stiehlt als von den Reichen. Die Fed ist praktisch mit Leitung der Blutbank betraut, die Fed ist Dracula, der mit der Leitung der Blutbank betraut wurde.“ Ebenfalls von Dines: “Der Preis des US-Goldes in Fort Knox (Kentucky) ist mit 42,22 $ festgesetzt - also noch mehr “Alice-im Wunderland-Fantastereien. Man ihnen beim Lügen und Tricksen zusehen, und das ist die Warnung an Sie, dass Sie sich selbst schützen sollten. Der Wirtschaft ein klein wenig mehr Inflation aufzuerlegen, ist falsch. Deflation kann nicht durch die Verabreichung ihrer Ursache behoben werden. Auf uns kommt eine sehr viel schwerwiegendere Folge von Deflation zu, die sich zur Hyperinflation ausweiten könnte.“ //
Michael Belkin, der einige der größten Hedgefonds berät und früher bei einem der autorisierten Händler für staatliche Wertpapiere, Salomon Brothers, arbeitete, beschreibt die Funktionsweise des Gelddruckens wie folgt: “So funktioniert’s: Das Finanzministerium emittiert Schuldverschreibungen, die Händler für staatliche Wertpapiere kaufen diese Schulden auf Auktionen auf, und dann kommt die Fed und kauft diesen Wertpapierhändlern die Schulden ab. So funktioniert Schuldenmonetisierung. Wenn Salomon Brothers auf der Auktion also zweijährige Staatsanleihen im Wert von 5 Milliarden US$ kauft, kommt anschließend die Fed; sie kauft Anleihen im Wert von 2 Milliarden US $ und schreibt dem Konto der Bank 2 Milliarden $ gut. Das ist Falschgeld.
Das ist brandneues Zentralbankgeld, das weiterverliehen werden kann. Zu den Leuten, von denen ich viel gelernt habe, zählten einige Fed-Mitarbeiter, ich habe also eine recht zynische Sicht auf den ganzen Prozess.“ // Zitat von George Milling Stanley, ehemals Direktor für Staatsangelegenheiten beim World Gold Council und heute unabhängiger Berater: “Bei den meisten europäischen Zentralbanken, und selbst bei denen, die mit ökonomischen Problemen zu kämpfen haben, herrscht noch immer die Vorstellung, dass Goldverkäufe das Vertrauen in die Regierung und das Land unterminieren würden. Die Menschen fühlen sich besser, wenn sie Anleihen eines Landes kaufen, das über Gold verfügt, welches im Fall eine Krise zur Deckung der Anleihen herangezogen werden könnte.“