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Druckt uns wieder glücklich (Teil 1/2)

07.02.2013  |  Michael J. Kosares
- Seite 3 -
Die gelb gepflasterte Straße

Open in new windowZitat des Monats: “Wissen Sie Maria, ehrlich gesagt, kaufe ich Gold, weil ich ängstlich bin. Es tut mir leid, das so sagen zu müssen Maria, Sie besitzen kein Gold und Sie sind in großer Gefahr, weil Sie kein Gold besitzen." -- Marc Fabers Antwort auf die Frage von Maria Bartiromos (CNBC), warum er nicht aufhöre, Gold zu kaufen.


Überschuldete Staaten verursachen inflationäre Krise, Flucht ins Gold

“Wenn man in die Geschichte zurückschaut auf die inflationären Krisen - im alten Rom, während der Ming Dynastie, im revolutionären Frankreich, in den Vereinigten Staaten oder in der Weimarer Republik - es zeigt sich immer wieder, dass unkontrollierte Inflation durch überschuldete Staaten verursacht wird, welche dem expliziten Schuldenausfall auf dem einfachsten Weg entkommen wollen (Inflation ist hingegen nur der implizite Ausfall). Manche behaupten, Aktien wären eine Absicherung gegen Inflation, weil man mit ihnen ein Anrecht auf reale Dinge habe. Allerdings hatten die meisten Bärenmärkte des 20. Jahrhunderts ihre schlimmsten Phasen in Zeiten der Inflation.

Als Inflationsabsicherung würden sich augenscheinlich auch inflationsgesicherte Staatanleihen anbieten, aber auch die können die Regierungen ausfallen lassen. Exotischere Versicherungsprodukte wie Kreditausfallversicherungen für Staatsanleihen, Inflation Caps, langlaufende Swaptions oder Ähnliches haben alle ihre intuitiven Vorteile. Sie bringen aber alle auch Kontrahentenrisiken mit sich. Physisches Gold nicht. Man kann tatsächlich sagen, dass es während der “6000-Jahre-Gold-Bubble” noch nie zu einem Goldausfall kam. Gold ist die eine Versicherungspolice, die dann in Kraft tritt, wenn man sie wirklich braucht.“

Dylan Grice, Société Generale (heute bei Eidelweiss)


Kein Grund zur Sorge

“[Gold befindet sich] in einem langfristigen Bullenmarkt. Und zwar solange, solange die Zentralbaken keine Anstalten machen, das Gelddrucken einzustellen (und ich denke nicht, dass sie das machen werden) und solange die realen Zinsen nicht positiv sind, solange sind die Bedingungen sehr gut für Gold. Irgendwann wird entweder der Preis [des Goldes] durch die Decke gehen und der Kurs parabolisch verlaufen – das wäre dann das Zeichen, dass das Ende naht - oder die Zentralbanken werden ihre Einstellung ändern. Ich glaube aber nicht, dass sie das vorhaben. Solange das [Gelddrucken] also so weitergeht, läuft es auch gut für den Goldpreis. Ab und zu wird es aus irgendwelchen Gründen Schwächephasen geben, aber solange das Umfeld stimmt, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Ich verkaufe kein bisschen von meinem Gold.“

Jean Marie Eveillard, First Eagle Fund


Deutschlands Gold-Repatriierung: Die beste Analyse

“Wie wir schon angemerkt hatten, wird es 7 Jahre oder 10 Lieferungen dauern, bis das Gold wieder nach Deutschland gebracht wurde. Das ist schon komisch, weil alles viel schnell passieren könnte. Will man den Banken, von denen es geholt wird, Zeit geben, um es von jenen zurückzuholen, an die es verliehen wurde? In diesem Fall würde man das Gold schließlich irgendwo kaufen müssen, um es Deutschland liefern zu können. Werden die drei großen Zentralbanken [die Fed, die Bank of England und die Banque de France] am Ende als Käufer am offenen Markt auftreten, um hier das Gold zu besorgen, das sie in dieser Zeit nicht auftreiben können? Oder hat man sich deshalb für sieben Jahre entschieden, weil dann die Goldleihen fällig werden?“
Julian Phillips, The Gold Forecaster

Anmerkung des Verfassers: Von allen Kommentaren, die ich bislang über die Repatriierung des deutschen Goldes gelesen habe, kommt der Julian Phillips meiner Einschätzung des Lage am nächsten. Hinsichtlich der Marktwirkung würde ich die Entscheidung zur Rückholung der Goldbestände auf eine Stufe mit der damaligen Entscheidung Chinas stellen, Gold am offenen Markt zu kaufen und die nationale Goldproduktion nicht aus dem Land zu lassen. Diese beiden Entwicklungen sind sozusagen ein fester Unterbau für die Goldkurse, weil die Bullion-Banken, die für die Rückführung der Goldlagerbestände verantwortlich sind, wahrscheinlich bei Kursrücksetzern am Markt kaufen werden. Phillips treibt die Diskussion noch einen Schritt weiter:

“Wie oben schon angemerkt wurde, wird mit den Umständen der Goldrückführung nach Frankfurt Zeit gewonnen, um den Zentralbanken zu erklären, wo sich das Gold befindet und um dieses wiederzubeschaffen, falls es gerade nicht vorhanden ist. Es wäre also absehbar, dass die Zentralbanken der entwickelten Welt mit den Zentralbanken der Schwellenländer am Goldmarkt in Konkurrenz treten und dadurch den nächsten Aufwärtstrend des Goldbullenmarktes in Gang bringen. Denn diese neuen, stetigen und wenig preisabhängigen Käufe haben die Kraft, Gold auf ein ganz anderes Niveau zu befördern! Wir halten unsere Augen offen. Falls es aber so passiert, dann wird sich das gesamte Wesen des Goldes innerhalb des Geldsystems ändern, bevor diese Veränderungen "offiziell" akzeptiert wurden.

Defacto wird Gold dann wieder eine Schlüsselposition innerhalb des Geldsystems einnehmen. Und dann wird es nicht mehr lange dauern, bevor es auch “offiziell“ akzeptiert wird. Dann wird der Weg für den großen Auftritt Chinas geebnet sein; Gold wird eine zentrale Funktion im Geldsystem einnehmen - zwischen zwei politisch wie wirtschaftlich sehr unterschiedlichen und unverbundenen Machtblöcken: zwischen der entwickelten Welt und der Schwellenwelt, mit China als Drehkreuz. Als die Welt das letzte Mal unter diesen Bedingungen geteilt war, folgten zwei Weltkriege. Damals waren die Folgen für das Geldsystem verheerend; es kam - in Europa - auf beiden zur Zerstörung von Landeswährungen.“

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.

Der Artikel wurde am 04.02.20123 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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