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Silber: Bergbautrends weltweit

11.02.2013  |  Scott Wright
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China nimmt Platz 2 ein. Den aktuellsten USGS-Daten für das Jahr 2011 zufolge wurden eine Produktionssteigerung in China und ein Produktionsrückgang in Peru verzeichnet und es stellte sich heraus, dass China im vergangenen Jahr im zweiten Jahr in Folge auf Platz 2 landete. Dies ist recht bemerkenswert, da sich China noch nie auf den ersten beiden Plätzen der Rangliste befand. Da Mexiko und Peru von 1999 bis 2010 die Top 2 einnahmen, stellt dieser Aufstieg Chinas einen wesentlichen Umschwung dar.

Den zweiten Platz hat China seinem massiven Produktionswachstum zu verdanken, das hauptsächlich auf die Nebenproduktherstellung in primären Basismetallminen zurückzuführen ist. In den letzten 11 Jahren hat sich die chinesische Silberproduktion verdoppelt, mit einem Zuwachs zum jährlichen Output von 19 000 Tonnen (61 Mio. Unzen). Am Volumenzuwachs gemessen ist China unschlagbar. In den kommenden Jahren wird weiterhin mit einem Anstieg der chinesischen Silberproduktion gerechnet, wodurch es Mexiko in nächster Zeit nicht einfach haben wird, seine Vorrangstellung zu halten.

Auf Platz 3 befindet sich Peru, wobei das Silbervorkommen in erster Linie hoch in den Bergen der Anden gefunden wird. Auch Peru kann sich sehen lassen, wenn man bedenkt, dass es Mexiko von 2002 bis 2009 um seinen ersten Platzt beraubt hatte. Silber ist in der peruanischen Kultur bereits seit langem verankert. Schon die alten Inka hatten eine tiefe Begeisterung für dieses weiße Metall, das auch den Beinamen "Tränen des Mondes" trägt.

Seit 2001 ist die Produktion Perus um 34% angestiegen. Obwohl das Output in den letzten Jahren einen leichten Rückgang verzeichnete, haben es die Minengesellschaften geschafft, ihre Reserven zu erneuern und neue Entdeckungen zu machen. Mit der größten Reservebasis weltweit (120 000 Tonnen) wird Peru sein Rekordproduktionshoch von 2009 höchstwahrscheinlich in naher Zukunft wiederholen.

Das nächste Land in der Rangliste ist Australien. Wie Sie anhand des Produktionstrends erkennen können, war die Produktion in Australien in den letzten zehn Jahren recht konstant. Interessanterweise ist mehr als die Hälfte der Produktion Australiens auf eine einzige Mine zurückzuführen. Die massive Cannington-Mine, die sich im Besitz von BHP Billiton befindet, ist die größte Silber- und Bleimine weltweit.

Seit Beginn des Silberbullenmarktes ist Russland dem prozentualen Wachstum zufolge immer am oberen Ende der Rangliste gewesen. Angesichts des enormen geografischen und geologischen Potentials sollte sich Russland noch unter den führenden Produzenten befinden. Der Produktionszuwachs von fast 300% ist sowohl auf die Wiederinbetriebnahme der Dukat-Mine als auch einem Anstieg des Nebenprodukt-Outputs aus seinen großen Goldminen zurückzuführen.  

Bolivien hat sich im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einem wichtigen Akteur am Silbermarkt entwickelt. Dies ist recht überraschend, wenn man die geopolitischen Bedingungen der vergangenen zehn Jahre bedenkt. Große Operationen wie die San-Cristobal-Mine von Sumitomo und die Mine San Bartolome von Coeur d’Alene haben die Hürden Boliviens erfolgreich gemeistert und sind für einen enormen Teil des Wachstums von mehr als 200% seit 2001 verantwortlich.

Auch Polen gehört zu den Ländern, in denen Silber als Nebenprodukt primärer Basismetallminen an den Markt kommt. Nahezu das gesamte Output ist auf drei massive Kupferminen zurückzuführen, die sich im Besitz von KGHM Polska befinden. Die geringe Produktion Polens aus einer einzigen Quelle ist ein Zeichen für Beständigkeit und dennoch ein Zeichen für ertragslose Explorationen und/oder für neue Entwicklungen.

Auch das Silber-Output Chiles ist seit Jahren recht beständig, wobei der Rückgang von 16% in erster Linie auf das vergangene Jahr zurückzuführen ist. Ein großer Teil der Silberproduktion in Chile wird als Nebenprodukt in seinen großen Kupfer- und Goldminen gewonnen. Dennoch gibt es einige primäre Silberminen, die maßgeblich zur Produktion beitragen. 

Chile hatte ein paar Probleme mit der Wasser- und Energieversorgung sowie Schwierigkeiten mit dem Arbeitsmarkt, aber diese Probleme sind typisch für Lateinamerika und sie werden sich früher oder später von selbst lösen. Künftig wird Chile einen enormen Produktionsanstieg verzeichnen, sobald Barrick Gold endlich die massive Gold- und Silbermine Pascua-Lama in Betrieb nimmt. 

Den neunten Platz nehmen die USA ein. Wie Sie anhand des Abwärtstrends erkennen können, haben die USA wahrlich nicht an Bedeutung für das Silberangebot gewonnen. Seit 2001 ist das Silber-Output um erschreckende 40% gefallen. Wenn Sie die Entwicklung seit den 1990er Jahren betrachten, haben die USA sogar einen Rückgang von weit mehr als 50% erlebt.

Vor Anbruch des 21. Jahrhunderts bestanden die Big 3 der Silberproduktion aus Mexiko, Peru und den USA. China war noch gar nicht auf der Bildfläche. Erst 1997 kletterten die USA auf Platz 2 der weltweiten Silberproduzenten und waren für nahezu 14% des weltweit bergbaulich gewonnenen Angebots in jenem Jahr verantwortlich.

Es ist in der Tat unglaublich, dass eines der führenden Produktionsländer in einem der kräftigsten Silberbullenmärkte überhaupt so tief fallen könnte. Weitere Faktoren für diesen Rückgang sind die Erschöpfung der großen Minen, schlechtere wirtschaftliche Voraussetzungen für schwieriger zugängliches Erz, rechtliche und bürokratische Hürden und ein Mangel an neuen Entdeckungen.

Die USA verfügen zwar über ein paar historische primäre Silberdistrikte (wobei sich die ertragreichsten in Idaho, Montana und Colorado befinden), dennoch wurden diese in den Jahren des Bärenmarktes in den 1980er und 1990er Jahren als Erste geschlossen. Daher ist der Großteil des heutigen Silberangebots auf die Nebenproduktherstellung in Kupfer- und Goldminen zurückzuführen. Erschwerend kommt hinzu, dass die US-amerikanische Produktion beider Metalle in den letzten Jahren ebenso einen Rückgang verzeichnete.

Im Gegensatz zu den USA hat Argentinien im letzten Jahrzehnt ein beeindruckendes Produktionswachstum erlebt. Im Jahre 1998 lag Argentinien mit einem Output von nur 36 Tonnen auf Platz 27 der führenden Silberproduzenten; aus dem Nichts zur globalen Elite.  




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