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Der sich ständig änderte Maßstab

09.02.2013  |  Steve Saville
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Abschließend zeigen wir den langfristigen Monatschart für Gold - allerdings in Dollars von 1959 berechnet. Wenn die 1959er-Dollars als Rechengrundlage dienen, läge der heutige Goldpreis bei ca. 250 $. Der heutige Goldpreis, in heutigen Dollars berechnet, liegt bei ca. 1.650 $/ oz; das heißt also, dass man heute ca. 6,60 Dollar benötigt, um das zu kaufen, was man mit 1 $ im Jahr 1959 kaufen konnte.

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Die oben gezeigten Charts sehen identisch aus. Der einzige Unterschied ist die Skala auf der Y-Achse. Hier zeigt sich also deutlich das Problem, Kursentwicklungen mit einem “Maßstab“ zu messen, der sich ständig verändert (schrumpft).

Auch folgender Punkt sollte vielleicht noch erwähnt werden: Hätte sich der US-Dollar zwischen 1959 bis heute nicht entwertet - wenn er also heute noch dieselbe Kaufkraft hätte wie im Jahr 1959 - dann läge er heute bei 250 $/ oz (der aktuelle Goldpreis auf Grundlage des Dollars von 1959). Wohlmöglich würde er aber immer noch bei 35 $/ oz liegen. Dieser Anstieg von 35 $/ oz im Jahr 1959 auf den heutigen Goldpreis von 250 $/ oz (Rechengrundlage = Dollar des Jahres 1959) ist enorm. Dieser reale Zuwachs ist hauptsächlich auf die langfristigen und wirtschaftsschwächenden Kosten der Währungsentwertung zurückzuführen.

Wir hatten in der Vergangenheit schon häufig auf folgenden Punkt aufmerksam gemacht: Würde die monetäre Inflation nur eine Senkung der Kaufkraft der Währung bewirken, dann wäre monetäre Inflation gar nicht so schlimm. Wen kümmert es, wenn alle Preise in der gesamten Wirtschaft simultan steigen? Jeder müsste mehr Geld ausgeben, aber jeder hätte auch mehr Geld zum Ausgeben.

Das Problem besteht weniger darin, dass die Preise in Reaktion auf monetäre Inflation steigen. Das Problem ist viel mehr die Art und Weise, wie das Geld durch die Wirtschaft fließt: Die Preise steigen eben nicht simultan und das Zinssatzgefüge ist verzerrt. Das führt dazu, dass einige Menschen, Unternehmen und Wirtschaftssektoren auf Kosten anderer profitieren. Und es führt auch zu Investitions-Booms. Jeder größere Investitions-Boom führt wiederum zu einer gewaltigen Verschwendung von Ressourcen und letztendlich auch zu einer wirtschaftsweiten Krise (bust). Kurzum: Monetäre Inflation verursacht den Boom-Bust-Zyklus.

Wenn die Wirtschaft zwischen Boom und Bust oszilliert, wird Kapital auf lange Sicht weniger effizient in der Wirtschaft verteilt und das Ausmaß des wirtschaftlichen Fortschritts sinkt. Nicht nur das: Je aggressiver die Zentralplaner versuchen, die durch das Platzen eines inflationsgetriebenen Booms entstanden Probleme mit noch mehr Inflation zu verringern, desto größer fallen diese wirtschaftlichen Schwankungen aus und desto schwächer wird sich auch der langfristige wirtschaftliche Fortschritt entwickeln. Es kann als sicher gelten, dass die ökonomischen Manipulationsversuche der Zentralplaner aggressiver geworden sind, seitdem das Geldsystem im Jahr 1971 von seinem goldenen Anker “befreit” wurde. Die Folge sind deutlich stärker ausgeprägte Boom- und Bust-Phasen und ein erheblicher Rückgang des realen wirtschaftlichen Fortschritts.

Dieses langfristige Sinken des wirtschaftlichen Fortschritts, der auf aggressivere und häufigere Nutzung des Instruments der monetären Inflation zurückzuführen ist, hat zudem bedeutende Nebeneffekte. Einer dieser Effekte ist eine stärker ausgeprägte Sparneigung - und zwar in Form von Dingen, die geldähnliche Qualitäten besitzen und nicht von politischen Entscheidungsträgern entwertet werden können. Deswegen befindet Gold auch in einem sehr langfristigen REALEN Aufwärtstrend. Das ist auch der Grund, warum Analysten, die einen fairen Goldwert auf Grundlage der Veränderungen des Geldangebots und des Goldangebots zu berechnen versuchen, bei ihrer Einschätzung der Goldpreisentwicklungen zu pessimistisch sind.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com


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Dieser Artikel wurde am 05. Februar 2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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