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Platinpreis wird von der Angebotsseite getrieben

18.02.2013  |  Thorsten Proettel
- Seite 2 -
Förderung auch in Russland rückläufig

2013 dürfte die Platinförderung nicht nur bei Amplats niedriger ausfallen. Lonmin geht von einem Rückgang der Platinverkäufe um 6% auf rund 20,8 Tonnen aus, das in Montana tätige Unternehmen Stillwater plant mit 15,6 Tonnen ebenfalls eine etwas niedrigere Ausbeute und der russische Konzern Norilsk Nickel dürfte nach 21,2 Tonnen 2012 dieses Jahr zwischen 2% und 4% weniger Platin als Nebenprodukt gewinnen. Der höhere Platinpreis setzt auf der anderen Seite allerdings Anreize für Recyclingunternehmen zur Verwertung ihrer Lagerbestände an alten Katalysatoren. Diese wurden in den letzten Jahren aufgebaut, da das Recycling bei den niedrigen Notierungen oftmals nicht wirtschaftlich war.

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Stabilisierung der Platinnachfrage erwartet

Zwar werden die Anstrengungen der Katalysatorenhersteller zur Substituierung von Platin auch 2013 anhalten. Dennoch gehen wir von einer Stabilisierung der Platinnachfrage der Kfz-Branche aus. Hierfür spricht die Einführung der Euro-6-Normen 2014, aufgrund der verbesserte Katalysatoren mit höherem Edelmetallgehalt in den Fahrzeugen verbaut werden sowie ein etwas höherer Bedarf für Dieselpartikelfilter. Einen gleichbleibenden Bedarf erwarten wir ebenfalls im Schmucksektor, der ungefähr 75 Tonnen abnehmen wird und damit für etwa 30% der Gesamtnachfrage verantwortlich ist. Die prozentual weniger bedeutenden Einsatzgebiete in der Chemie und Petrochemie dürften angesichts des von uns erwarteten Wirtschaftswachstums leicht zulegen.


Fazit

Vor dem Hintergrund der angekündigten Förderrückgänge und der weiterhin fragilen sozialen Lage in Südafrika erwarten wir im Gegensatz zu unserer Schätzung vom letzten Sommer keinen Angebotsüberhang auf dem Platinmarkt in diesem Jahr. Für einen leichten Preisanstieg auf 1.800 USD je Feinunze spricht auch die von uns erwartete Stabilisierung der Nachfrage. Platinkäufe durch Kapitalanleger hätten darüber hinaus das Potenzial, die Notierungen auf dem engen Markt stark anzutreiben. Das Interesse an physisch besicherten Wertpapieren bewegte sich seit Jahresbeginn jedoch auf kaum nennenswertem Niveau.


Gold: Rückblick

Der letzte größere Goldpreisanstieg erfolgte von August bis Anfang Oktober 2012, als verschiedene Notenbanken weltweit eine Ausweitung ihrer Anleihenkaufprogramme verkündeten. Seitdem tendierten die Notierungen schwächer. Auf USD-Basis verlor Gold seit Anfang Oktober 8% und seit Jahresbeginn 2013 rund 1% an Wert. Aufgrund der Wechselkursentwicklung beträgt das Minus in Euro für die genannten Zeiträume 11% beziehungsweise 3%. Zuletzt erreichte Gold im September 2011 mit 1.921 USD je Feinunze ein neues Allzeithoch.


Investmentnachfrage 2012 rückläufig

Nach Angaben des World Gold Councils betrug die Anlegernachfrage im vergangenen Jahr rund 1.530 Tonnen, was einen Rückgang um 9,8% gegenüber 2011 bedeutet. Betroffen waren vor allem physische Investments. Im weltweit wichtigsten Goldmarkt Indien sank der Absatz von Münzen und Barren im Gesamtjahr um 16,3%, in den deutlich kleineren westlichen Märkten wie den USA, Deutschland und der Schweiz sogar zwischen 31% und 36%. Lediglich die Goldkäufe von Emittenten börsengehandelter Edelmetallfonds stiegen um 50% auf knapp 280 Tonnen. Dies entspricht Mittelzuflüssen im Gesamtjahr in Höhe von 15 Mrd. USD und damit einem Wert, der zuletzt 2010, dem ersten Jahr der Staatsschuldenkrise, erreicht wurde. Der Anteil der Investoren an der Gesamtnachfrage reduzierte sich dennoch von 37,1% auf 34,8%.

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