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Edelmetalle: Geldpolitik verunsichert weiterhin Anleger - Ausblick für Gold positiv

06.06.2011  |  Thorsten Proettel
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Chinas Bevölkerung kauft mehr Gold

Dass der Goldpreis in den vergangenen Monaten dennoch deutlich angestiegen ist, rührt vor allem von Goldkäufen in den Schwellenländern her. Einerseits ist die Schmucknachfrage aufgrund von hohem Wirtschaftswachstum und höheren Einkommen deutlich angestiegen. Andererseits treibt dieses Wachstum sowie die von den westlichen Notenbanken ausgehende Liquiditätsschwemme in vielen Staaten die Inflationsrate und damit die Investmentnachfrage an. Nach Angaben des World Gold Councils stieg der Verkauf von Schmuckgold in China in den ersten drei Monaten 2011 gegenüber dem Vorjahresquartal um 21% auf 143 Tonnen. Der Absatz von Münz- und Barrengold kletterte sogar um 123% auf 91 Tonnen. Die Goldkäufe fallen aufgrund des chinesischen Neujahrfestes im 1. Quartal häufig etwas stärker als in den folgenden Monaten aus. Dennoch dürfte die chinesische Nachfrage weiterhin hoch bleiben.

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Goldschmuck in Schwellenländern gefragt

In Indien als wichtigsten Goldabnehmerland stieg die Schmuck- und Investmentnachfrage im 1. Quartal 2011 um 11% gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 292 Tonnen. Schwächer war der Bedarf dagegen im Nahen Osten und aufgrund der Unruhen vor allem in Ägypten. Die Schmucknachfrage in den USA und anderen westlichen Ländern wird weiterhin durch den hohen Preis gedrückt. In Japan bewirkte der Preisanstieg sowie die Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe ungefähr eine Halbierung der im Vergleich zu den asiatischen Nachbarn ohnehin unbedeutenden Schmuckkäufe. Das World Gold Council beziffert sie auf 2,2 Tonnen in den ersten drei Monaten des Jahres. In der Summe befindet sich die Nachfrage von Seiten der Juweliere jedoch im Aufwind, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den aufstrebenden Volkswirtschaften liegt.


Mexikanische Notenbank kauft 93 Tonnen Gold

In diesem Frühjahr ist ein weiteres großes Schwellenland auf die Seite der Goldkäufer getreten. Mexiko kaufte rund 93 Tonnen Edelmetall auf dem freien Markt und erhöhte damit seine Goldreserven sprunghaft auf 100 Tonnen. Auf der anderen Seite kamen Gerüchte auf, wonach die EU Portugal dazu verpflichten könnte, im Gegenzug für Finanzhilfen die Goldreserven der Notenbank in Höhe von 382,5 Tonnen zu veräußern. Der Gegenwert beträgt rechnerisch ungefähr 7% des Bruttoinlandsproduktes und könnte deshalb einen bedeutenden Beitrag zur einmaligen Reduzierung des Haushaltsdefizits im kommenden Jahr leisten.

Da dieses Thema seither von der Politik nicht mehr aufgegriffen wurde und selbst das stark überschuldete Griechenland bislang keinen Goldverkauf erwog, ist vom Notenbanksektor in diesem Jahr ein zusätzliches Goldangebot wenig wahrscheinlich.


Geldpolitik des Westens stützt Anlegerinteresse

Ein wichtiges Motiv für das Halten von Goldbeständen ist die Absicherung vor Krisen und Geldentwertung. Insbesondere das Verhalten der westlichen Notenbanken erweckt momentan aber nicht den Eindruck, dass die Vermeidung von Inflationsgefahren das vorrangige Ziel sei. Die Bank of England belässt ihren Leitzins zur Stützung der Wirtschaft bei 0,5%, obwohl die Inflationsrate gegen 5% tendiert. Die US-Fed hilft derzeit im Rahmen des Quantitative Easing 2 (QE2), das hohe Haushaltsdefizit der US-Regierung mit der Notenpresse zu finanzieren.




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