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Rohöl: Vom globalen Rohstoffmarkt proftieren

08.06.2011  |  Redaktion
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Wachsende Nachfrage bestimmt durch Emerging Markets

Der weltweite Verbrauch von Rohöl ist in 2010 auf 86,7 Millionen Fass pro Tag gestiegen und hat damit das bisherige Rekordniveau von 86,3 Millionen Fass pro Tag in 2007 überschritten. Der Anteil der USA am weltweiten Verbrauch beträgt über 20 Prozent, gefolgt von China (zehn Prozent) und Japan (fünf Prozent).

Bis 2012 prognostiziert die Energy Information Administration (EIA) einen Anstieg des weltweiten Verbrauchs auf 89,7 Millionen Fass Rohöl pro Tag, wobei China, Brasilien und der Mittlere Osten die größten Zuwächse verzeichnen dürften. Allein der Rohölbedarf der chinesischen Volkswirtschaft hat in den vergangenen zehn Jahren mit deutlich mehr als fünf Prozent pro Jahr zugenommen. Aufgrund des dynamischeren Wirtschaftswachstums sollte sich über die nächsten Jahre der Anteil der Ölnachfrage aus Nicht-OECD Ländern von derzeit 53 Prozent auf schätzungsweise 60 Prozent erhöhen.


Rohöl ist strukturell knapp: Das Angebot wächst langsamer als die Nachfrage

Russland und Saudi-Arabien sind die beiden größten Produzenten und Exporteure von Rohöl. Weltweit ist die Förderung von Rohöl aus bestehenden Feldern rückläufg. Fraglich ist, ob neue Funde, wirkungsvollere Fördertechnologien und nicht-konventionelle Förderung wie Schweröl aus Ölsanden oder Öl aus Kohle und Gas diese Entwicklung überkompensieren können. Die technologischen Schwierigkeiten bei Tiefseebohrungen wie vor Brasilien und Afrika haben sich im vergangenen Jahr im Golf von Mexiko bei dem Katastrophenfall der Ölplattform Deepwater Horizon gezeigt.

Die OPEC steht für einen Anteil von rund 40 Prozent an der weltweiten Förderung, während die Mitgliedsländer in Summe über 75 Prozent der bislang bekannten Ölreserven verfügen. Lediglich Saudi-Arabien weist derzeit nennenswerte freie Kapazitäten auf, um eine wachsende Nachfrage zu bedienen. Teile dieser freien Kapazitäten wurden bereits eingesetzt, um den Ausfall des wichtigen Ölförderers Libyen zu kompensieren. Die aktuelle Situation in einigen MENA-Ländern zeigt die Gefahr von Produktionsausfällen (z. B. Libyen) und einer Unterbrechung der Verteilung (z. B. durch den Suezkanal) auf.

Die kurzfristigen Risikofaktoren der Angebotsseite liegen somit weniger in einem Überschreiten des weltweiten Fördermaximums ("Peak-Oil"), welches mit einem kontinuierlichen Förderrückgang und einer entsprechend langsamen Verknappung und Verteuerung von Rohöl einhergeht, sondern in einem deutlichen Rückgang der freien Kapazitäten. Auch ohne deren Ausfall in Libyen führt das derzeitig höhere Wachstum der Ölnachfrage gegenüber dem nur moderaten Zuwachs der Ölproduktion zu einem Rückgang des Puffers zwischen Angebot und Nachfrage.


Sondersituation am US amerikanischen Ölmarkt

US-amerikanisches und europäisches Rohöl - West Texas Intermediate (WTI) und Brent - notieren historisch betrachtet meist in einer engen Bandbreite, also nur mit geringen Preisunterschieden.

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Quelle: Bloomberg





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