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Rohöl: Vom globalen Rohstoffmarkt proftieren

08.06.2011  |  Redaktion
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Seit Herbst letzten Jahres hat sich der Preisunterschied von amerikanischem und europäischem Rohöl jedoch deutlich auseinanderentwickelt und markierte mit einer Differenz von fast 20 US-Dollar im Februar diesen Jahres einen neuen Rekord. Begründet liegt diese Entwicklung in der hohen Auslastung der Lagerkapazitäten im Pipeline-Knotenpunkt in Cushing, Oklahoma.

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Quelle: IEA


Aufgrund einer ungenügenden Verarbeitungskapazität für WTI in den US-amerikanischen Raffnerien wuchsen die Lagerbestände für das Rohprodukt an, obwohl die weltweite Nachfrage boomte. Eine Verringerung der Preisdifferenz sehen wir mit Beginn der amerikanischen Urlaubssaison ("Driving Season", Ende Mai bis Anfang September), während welcher die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten deutlich steigt.


Die fünf größten Öl-Verbraucherländer

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Quelle: IEA


Für eine langfristige Normalisierung der Preisdifferenzen sollte die Fertigstellung der Keystone-Pipeline, die Cushing mit der US-Golfküste verbindet, in 2013/14 sorgen.


Positiver Ausblick für den Ölpreis

Das Umfeld einer steigenden Ölnachfrage aufgrund eines robusten Wirtschaftswachstums und einer deutlich langsamer zunehmenden Produktionsmenge zeichnet ein fundamental positives Bild für die weitere Entwicklung des Ölpreises. Auf dieser Grundlage erwarten wir weltweit sinkende freie Produktionskapazitäten. Die Produktionsrückgänge bestehender Felder verursachen zudem eine graduelle Verschiebung der Kostenkurve in der Ölindustrie, denn günstige Förderungsmöglichkeiten werden durch teurere Produktionen (Tiefsee, Ölsande etc.) ersetzt. Auf dem aktuellen Niveau des Ölpreises gibt es derzeit keine Anzeichen, die für einen spürbaren negativen Effekt auf die Nachfrage ("Demand Destruction") sprechen. Wahrscheinlicher sind weitere negative Nachrichten zu Produktion und Transport, insbesondere aufgrund der aktuellen Lage in einigen MENA-Ländern. Aus diesem Grund gehen wir von weiterhin steigenden Ölpreisen aus.


Ölpreisentwicklung an Aktienmarkt noch nicht ausreichend eingepreist

Bisher spiegelt sich die Ölpreisentwicklung nur bedingt in der Bewertung der Öl-produzierenden bzw. -verarbeitenden Unternehmen wider. Deren Notierungen implizieren in ihrer Bewertung einen deutlich niedrigeren Ölpreis. Wir erwarten, dass im Jahresverlauf dieser Bewertungsabschlag aufgeholt, zumindest aber reduziert wird.

Sehr attraktive Chance-Risiko-Relationen sehen wir insbesondere bei reinen Förderunternehmen (E&P), da diese vom hohen Ölpreis am Spotmarkt direkt partizipieren. Daneben können Raffnerien mit komplexen Verarbeitungssystemen (R&M) und integrierte Ölkonzerne von einer Ausweitung der Produktionskapazitäten proftieren, indem sie eine höhere Marge realisieren. Das Öl aus diesen neuen Kapazitäten muss aufgrund seiner chemischen Eigenschaften kompliziert weiterverarbeitet werden und wird deswegen den Raffnerien preiswerter angeboten.

Fusionen und Übernahmen werden an Bedeutung zunehmen, denn für viele Konzerne ist es einfacher, schneller und billiger, Ölfelder zuzukaufen und ihre Produktionsportfolien zu optimieren, als selbst neue Quellen zu fnden. Der Zusammenschluss von Unternehmen ist auch im Hinblick auf die stetig steigende Kapitalintensität der Ölförderung sinnvoll, denn größeren Konzernen fällt es leichter, die notwendige Finanzierung für Exploration und Förderung von Öl und Gas zu erhalten. Entsprechende Übernahmephantasien könnten weitere positive Impulse auf die betreffenden Aktien ausüben.

Quellen: International Energy Agency (IEA), Energy Information Administration (EIA), BP Energy Outlook 2030, Bloomberg


© Dr. Torsten Dennin

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