Rick Rule & Brent Cook: Nach der Goldkorrektur kommen die Pfandleihschnäppchen (Teil 2)
24.06.2011 | The Gold Report
Den 1. Teil können sie hier lesen ...
The Gold Report: Mr. Rule, seit einer ganzen Zeit schon trichtern Sie den Anlegern förmlich ein, wie man mit Volatilität umzugehen hat. Kurz und knapp: Haben sich die Anleger jetzt zu aktivieren Tradern entwickelt, oder sind sie einfach nur emotional gestärkter, um die Zeit durchzustehen?
Rick Rule: Letzteres. Trading ist keine Strategie und auch keine Verteidigung. Man muss richtig traden. Um richtig zu traden, muss man gut vorbereitet und diszipliniert sein; Anleger reagieren berechenbar aber ganz eigen auf Volatilität. Wenn die Kurse nur aufgrund von Volatilität um 30% steigen, dann werden die Anleger in der Tendenz aggressiver und wollen mehr kaufen. Sinken die Kurse aber um 30%, dann bekommen sie Panik und verkaufen. Die meisten Anleger reagieren auf Volatilität, indem sie bei niedrigen Kursen verkaufen und bei hohen kaufen - in beiden Fällen schickt die Panik sie in die falsche Richtung.
The Gold Report: Um von Volatilität zu profitieren, müsste ein Anleger doch einige Gewinne mitnehmen, wenn die Aktie steigt, dann warten, bis sie wieder fällt, um erneut einzusteigen, oder? Auf diese Weise wird man doch zum aktiveren Anleger?
Rick Rule: Sie beschreiben es ganz richtig. Bei Paniken kaufen, bei Euphorie verkaufen. Die meisten Spekulanten kaufen jedoch bei Euphorie und verkaufen in Paniken. Beim Timing sind sie ziemlich gut, doch treffen sie die falsche Entscheidung gleich zweimal.
Brent Cook: Meiner Meinung nach liegt das daran, dass sie nicht wirklich wissen, was sie da eigentlich besitzen. Normalerweise haben kleinere Privatanleger am Ende ein Portfolio mit 20 bis 100 Aktien und erinnern sich nicht wirklich daran, warum sie die ursprünglich gekauft haben, wer sie empfohlen hatte, was sie eigentlich wert sind - oder nicht einmal, wie deren Börsenkürzel lauten. Wenn dann etwas Schlimmes passiert, verkaufen sie gleich alle - die guten wie die schlechten - weil sie kein Gespür für den eigentlichen Wert der Aktien haben. Hätten sie es, dann würden sie auch wissen, welche Aktien man bei Kursverlusten kaufen müsste und welche verkauft werden sollten, wenn sie steigen - zumindest in einer perfekten Welt.
The Gold Report: Mr. Cook, im Gold Report vom letzten Monat meinten Sie, die Bewertungen im Junior-Bereich wären, angesichts der stark bullischen Entwicklung der letzten 2 Jahre, ziemlich hoch und würden die inhärenten Risiken bei Exploration und Abbau nicht widerspiegeln. Sie mahnten zur Vorsicht, da der Sektor von der Realität eingeholt wird. Und M. Rule, auf der letzten Casey Conference sagten Sie, der Markt sei ernstlich überbewertet, die Rally würde jedoch weiterlaufen. Sind Sie beide nun einer Meinung, oder gibt es hier doch eine Meinungsverschiedenheit?
Rick Rule: Ich vermute Brent und ich liegen im 360-Grad-Spektrum nicht ein Grad voneinander entfernt - in Bezug auf die relative Bewertung, den risikobereinigten Kapitalwert bei der Exploration.
Brent Cook: Ja. Ich denke, Rick und ich sehen die Dinge aus demselben Blickwinkel, auch wenn seiner noch ein wenig genüsslicher ist. Die meisten dieser Unternehmen sind nicht wirklich viel wert, wenn man den monetären Wert der entsprechenden Projekte heranzieht. In den meisten Fällen haben die Junior-Explorationsunternehmen Projekte mit geochemischen Anomalien, die auf der ganzen Welt verstreut liegen. Das sind meist keine Anlagen, sondern eher Verbindlichkeiten, weil es sehr viel Geld braucht, um sie in werthaltige Projekte zu verwandeln - falls diese Anomalien zu den großen Ausnahmen zählen und sich schließlich als ökonomisch herausstellen. Solange das nicht der Fall ist, fällt Investorengeld in die Erdlöcher, die durch andere ersetzt werden müssen.
Rick Rule: Ich könnte meine Einnahmen als Broker wohlmöglich verdoppeln, wäre ich großzügiger mit den Bewertungen, die ich für die Unternehmen bei Privatplatzierungen ansetze. Brent könnte seine Abonnentenzahl problemlos verdoppeln oder verdreifachen, wenn er sich nur selbst überreden könnte, aggressiver vorzugehen. Aber in einem Aktienuniversum aus 4.000 Aktien stehen bei ihm vielleicht nur 8 bis 9 auf der Kaufen-Liste. Gerade in Bullenmärkten mögen Abonnenten diese Sachzwänge nicht. Sie wollen, dass man ihnen den Raum zum Träumen eröffnet und lässt. Ich denke aber, dass unsere gemeinsamen Vorstellungen vom Wert im Markt ausgeprägt genug sind, dass wir unsere eigenen Einnahmen so beschränken, wie wir unseren Aktionsradius beschränken, in dem wir möglicherweise das Geld anderer Leute verschwenden könnten.
The Gold Report: Mr. Rule, seit einer ganzen Zeit schon trichtern Sie den Anlegern förmlich ein, wie man mit Volatilität umzugehen hat. Kurz und knapp: Haben sich die Anleger jetzt zu aktivieren Tradern entwickelt, oder sind sie einfach nur emotional gestärkter, um die Zeit durchzustehen?
Rick Rule: Letzteres. Trading ist keine Strategie und auch keine Verteidigung. Man muss richtig traden. Um richtig zu traden, muss man gut vorbereitet und diszipliniert sein; Anleger reagieren berechenbar aber ganz eigen auf Volatilität. Wenn die Kurse nur aufgrund von Volatilität um 30% steigen, dann werden die Anleger in der Tendenz aggressiver und wollen mehr kaufen. Sinken die Kurse aber um 30%, dann bekommen sie Panik und verkaufen. Die meisten Anleger reagieren auf Volatilität, indem sie bei niedrigen Kursen verkaufen und bei hohen kaufen - in beiden Fällen schickt die Panik sie in die falsche Richtung.
The Gold Report: Um von Volatilität zu profitieren, müsste ein Anleger doch einige Gewinne mitnehmen, wenn die Aktie steigt, dann warten, bis sie wieder fällt, um erneut einzusteigen, oder? Auf diese Weise wird man doch zum aktiveren Anleger?
Rick Rule: Sie beschreiben es ganz richtig. Bei Paniken kaufen, bei Euphorie verkaufen. Die meisten Spekulanten kaufen jedoch bei Euphorie und verkaufen in Paniken. Beim Timing sind sie ziemlich gut, doch treffen sie die falsche Entscheidung gleich zweimal.
Brent Cook: Meiner Meinung nach liegt das daran, dass sie nicht wirklich wissen, was sie da eigentlich besitzen. Normalerweise haben kleinere Privatanleger am Ende ein Portfolio mit 20 bis 100 Aktien und erinnern sich nicht wirklich daran, warum sie die ursprünglich gekauft haben, wer sie empfohlen hatte, was sie eigentlich wert sind - oder nicht einmal, wie deren Börsenkürzel lauten. Wenn dann etwas Schlimmes passiert, verkaufen sie gleich alle - die guten wie die schlechten - weil sie kein Gespür für den eigentlichen Wert der Aktien haben. Hätten sie es, dann würden sie auch wissen, welche Aktien man bei Kursverlusten kaufen müsste und welche verkauft werden sollten, wenn sie steigen - zumindest in einer perfekten Welt.
The Gold Report: Mr. Cook, im Gold Report vom letzten Monat meinten Sie, die Bewertungen im Junior-Bereich wären, angesichts der stark bullischen Entwicklung der letzten 2 Jahre, ziemlich hoch und würden die inhärenten Risiken bei Exploration und Abbau nicht widerspiegeln. Sie mahnten zur Vorsicht, da der Sektor von der Realität eingeholt wird. Und M. Rule, auf der letzten Casey Conference sagten Sie, der Markt sei ernstlich überbewertet, die Rally würde jedoch weiterlaufen. Sind Sie beide nun einer Meinung, oder gibt es hier doch eine Meinungsverschiedenheit?
Rick Rule: Ich vermute Brent und ich liegen im 360-Grad-Spektrum nicht ein Grad voneinander entfernt - in Bezug auf die relative Bewertung, den risikobereinigten Kapitalwert bei der Exploration.
Brent Cook: Ja. Ich denke, Rick und ich sehen die Dinge aus demselben Blickwinkel, auch wenn seiner noch ein wenig genüsslicher ist. Die meisten dieser Unternehmen sind nicht wirklich viel wert, wenn man den monetären Wert der entsprechenden Projekte heranzieht. In den meisten Fällen haben die Junior-Explorationsunternehmen Projekte mit geochemischen Anomalien, die auf der ganzen Welt verstreut liegen. Das sind meist keine Anlagen, sondern eher Verbindlichkeiten, weil es sehr viel Geld braucht, um sie in werthaltige Projekte zu verwandeln - falls diese Anomalien zu den großen Ausnahmen zählen und sich schließlich als ökonomisch herausstellen. Solange das nicht der Fall ist, fällt Investorengeld in die Erdlöcher, die durch andere ersetzt werden müssen.
Rick Rule: Ich könnte meine Einnahmen als Broker wohlmöglich verdoppeln, wäre ich großzügiger mit den Bewertungen, die ich für die Unternehmen bei Privatplatzierungen ansetze. Brent könnte seine Abonnentenzahl problemlos verdoppeln oder verdreifachen, wenn er sich nur selbst überreden könnte, aggressiver vorzugehen. Aber in einem Aktienuniversum aus 4.000 Aktien stehen bei ihm vielleicht nur 8 bis 9 auf der Kaufen-Liste. Gerade in Bullenmärkten mögen Abonnenten diese Sachzwänge nicht. Sie wollen, dass man ihnen den Raum zum Träumen eröffnet und lässt. Ich denke aber, dass unsere gemeinsamen Vorstellungen vom Wert im Markt ausgeprägt genug sind, dass wir unsere eigenen Einnahmen so beschränken, wie wir unseren Aktionsradius beschränken, in dem wir möglicherweise das Geld anderer Leute verschwenden könnten.