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Gold - Es kommen Chancen

25.06.2011  |  Marcel Torney
Bis zur Wochenmitte sah es am Goldmarkt so aus, als ob das Edelmetall wieder Fahrt in Richtung neuer Allzeithochs aufnehmen könne. Die wichtige Hürde von 1.550 US-Dollar wurde übersprungen und der Weg schien frei. Doch es kam anders.

Das Auslaufen des QE2-Programmes, die Intervention der IEA am Ölmarkt sowie die überdeutlichen Worte es chinesischen Ministerpräsidenten, dass man die Inflation in den Griff bekommen werde, setzten dem Goldpreis in der zweiten Wochenhälfte zu. Steht die Rally damit vor dem Ende? Die Frage lässt sich aus unserer Sicht mit einem "Nein" zügig beantworten. In unserem kürzlich veröffentlichten Strategiepapier zu Gold (dieses kann von interessierten Lesern unter RohstoffJournal.de angefordert werden) hatten wir auf die exzellenten Perspektiven für Gold verwiesen. Der aktuelle Rücksetzer macht unserer Einschätzung nach auch keine Neubewertung der Lage notwendig.

Schauen wir uns einmal die Punkte einzeln an. Zwar läuft das QE2 Programm Ende Juni aus und auch wenn die FED (offiziell noch) kein drittes QE-Programm verfolgt, so setzt sie dennoch mit einem Zinskorridor von 0,0 bis 0,25 Prozent die lockere Geldpolitik zunächst einmal fort. Sollte sich die US-Konjunktur jedoch nicht im gewünschten Maße erholen, wird der FED wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als doch noch ein Nachfolge-Programm aufzulegen. Die aktuellen Konjunkturdaten in den USA deuten bereits auf eine Abkühlung der Wirtschaft hin.

Noch kann man diese sicherlich als temporär abtun, doch erst die kommenden Monate werden zeigen, ob es sich wirklich nur um eine vorübergehende Schwäche handelt. Denn gerade die schleppende Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt wirft einige Fragen auf. Auf die US-Schuldenproblematik sind wir ja bereits an dieser Stelle in vorherigen Kommentaren ausführlich eingegangen. An der Lage hat sich nichts geändert. Die ganze Situation bietet weiterhin jede Menge (finanz)politischen Zündstoff ...

Unter der Woche überraschte die IEA die Märkte mit der Ankündigung, 60 Mio. Barrel Öl aus strategischen Reserven freisetzen zu wollen. Die offizielle Begründung: Man wolle die Produktionsausfälle Libyens kompensieren. Ah ja. Nun drängt sich natürlich unweigerlich der Gedanke auf, dass es sich bei der Aktion der IEA um eine kleine Bestrafung der OPEC handeln könnte, nachdem diese zuletzt nicht dem Wunsch der Industrieänder gefolgt ist, die Förderquoten zu erhöhen. Um die 60 Mio. Barrel einmal ins rechte Licht zu rücken: Der globale Tagesbedarf liegt aktuell bei etwas mehr als 84 Mio. Barrel.

Während das fundamentale Ausmaß der Aktion durchaus beschränkt ist, zeigt der überraschende Schritt der IEA aber durchaus psychologische Wirkung am Ölmarkt, zumal davon ausgegangen werden muss, dass weitere Schritte folgen könnten. Nun kann die IEA der OPEC zwar einen Denkzettel verpassen (oder auch zwei), aber wer langfristig am längeren Hebel sitzt, ist bei der geographischen Verteilung der Ölreserven klar. Mit anderen Worten: einen langfristigen Effekt dürfte das Machtgeplänkel nicht haben, weder auf die Ölpreise, noch auf den Goldpreis, auch wenn dieser temporär mit nach unten gezogen wurde...

Die chinesische Regierung bemüht sich ja bereits seit geraumer Zeit, die Inflation mit diversen Maßnahmen unter Kontrolle zu bringen. Und immer wieder hieß es - auch von offiziellen Stellen -, dass die Inflationsraten in Zukunft zurückgehen werden. Trotz dieser Beteuerungen in der Vergangenheit sieht die Realität etwas anders aus. Noch im Mai wies die Teuerungsrate mit 5,5 Prozent den höchsten Wert seit fast drei Jahren aus.

Die chinesische Regierung entzieht dem Markt ja bereits seit Längerem Kapital. Die hohen Inflationsraten sind aber zu einem Großteil das Ergebnis deutlich gestiegener Nahrungsmittelpreise, die wiederum durch Dürren und Überschwemmungen hervorgerufen wurden. Das jüngste Statement des chinesischen Ministerpräsidenten überraschte sicherlich in seiner Vehemenz, doch auch hier gilt. Warten wir auf die Zahlen in den kommenden Monaten und warten wir ab, ob das Kaufinteresse der Chinesen in Bezug auf Gold auch wirklich nachlässt...

Kurzum: Wir beziehen die aktuellen Entwicklungen in unser Prognosemodell für Gold mit ein, können aber bis dato keine Verschlechterung der langfristigen Perspektiven erkennen. Insofern gilt weiterhin: Schwächephasen bei Gold sind auf lange Sicht interessante Kaufgelegenheiten. Und diese gilt es dann zu erkennen und zu nutzen!

Weitere Details und konkrete Handelsempfehlungen zu Gold(aktien) und Silber(aktien) finden interessierte Leser in unseren börsentäglichen Publikationen und in unseren aktuellen Strategiepapieren zu Gold und Silber sowie im Gold- und Silberaktienjournal. Diese können unter RohstoffJournal.de angefordert werden.


© Marcel Torney
www.rohstoffjournal.de[/i]


Weitere Details und konkrete Handelsempfehlungen lesen Sie in den aktuellen Ausgaben des Rohstoffbörsenbriefes (unter www.rohstoffjournal.de).



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