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Silber - Wie könnte es nun bis Jahresende weitergehen?

15.10.2016  |  Marcel Torney
Die (initiierte) Abverkaufsbewegung war auch bei Silber ein gehöriger Schlag ins Kontor. Das Chartbild hat sich zumindest kurzfristig deutlich eingetrübt und bei einem nicht gerade zu vernachlässigenden Teil der Anlegerschaft hat die Hoffnung auf einen positiven Jahresendspurt bei Silber zumindest kräftige Kratzer bekommen. Doch steht es wirklich so schlimm um Silber? Und was ist noch bis zum Jahresende vom Edelmetall zu erwarten?

Es ist ja derzeit eigentlich wie immer. Sobald Gold und auch Silber konsolidieren, betreten Auguren die Bühne und "beglücken" die Leser- oder Hörerschaft mit ihren Weisheiten und düsteren Prophezeiungen, immer darauf bedacht die vermeintlichen Nachteile von Gold, Silber & Co. aufzuzeigen und Verunsicherung zu schüren. Verunsicherung oder gar Angst sind jedoch keine guten Ratgeber. Sie verstellen den Blick auf das Wesentliche.

Befreien Sie sich davon. Bleiben Sie gelassen und agieren Sie mit Ruhe und Übersicht und lassen Sie sich vor allem nicht ins Bockshorn jagen. Wir erwarten zwar, dass die nächsten Wochen durchaus schwierig werden könnten. Volatilität könnte ein bestimmender Faktor werden, aber die nächsten Wochen werden auch die eine oder andere Chance bereithalten, um noch einmal günstig in den Sektor einzusteigen. In unserer aktuellen Sonderstudienreihe haben wir einige dieser Chancen ausgearbeitet. Interessierte Leser können diese unter RohstoffJournal.de anfordern.

Grundsätzlich ist zu konstatieren, dass die Faktoren, die die Erholungsbewegung der letzten Monate vorangetrieben haben, nach wie vor Bestand haben. Letztendlich legte die US-Notenbank mit ihrer von Unsicherheit geprägten Geldpolitik der letzten Monate, ja fast Jahre den Grundstein für die starke Erholungsbewegung im Gold-Silbersektor im Jahr 2016. Die Allmacht der Notenbanken, insbesondere der US-Notenbank, bröckelt. Und sie bröckelt gewaltig. Damit treten auch die Probleme immer deutlicher zu Tage. Was zunächst nur einem besonders kritischen Kreis gewahr wurde, findet nun den Weg in die breite Masse.

Unsicherheit wird sehr wahrscheinlich auch im Jahr 2017 das bestimmende Thema bleiben und somit gleichzeitig den Nährboden für weiter steigende Gold- und Silberpreise bilden. Unsicherheit in Bezug auf die Perspektiven der Weltwirtschaft, Unsicherheit in Bezug auf die geopolitische Sicherheitslage, Unsicherheit in Bezug auf die Handlungsfähigkeit von Entscheidungsträgern (inkl. Notenbanken) usw. - die Liste ließe sich natürlich noch weiter ergänzen.

Als einzig richtige Reaktion auf die Entwicklungen in den letzten Monaten begann die Diversifikation von Vermögen zu Gunsten von Gold(aktien) und Silber(aktien). Dieser Trend dürfte noch eine (sehr) lange Zeit anhalten.

Deutlich niedrige Gold- und auch Silberpreise sind mit Blick auf die geschilderte Gemengelage aus unserer Sicht eher unwahrscheinlich. Ganz im Gegenteil. Insofern stufen wir Rücksetzer bei Gold und Silber auch unverändert als Kaufchancen ein, die mit Besonnenheit, aber konsequent genutzt werden sollten. Eine feste Meinung ist jetzt gefragt

Skizzieren wir ein mögliches Szenario für Silber bis Jahresende. In den nächsten Wochen könnte es durchaus noch einmal diffizil werden. Der Sektor befindet sich in einer Orientierungsphase. Nach dem Abverkauf in der ersten Oktoberwoche stabilisierte sich die Situation zuletzt immerhin. Dass es noch zu keiner signifikanten Gegenbewegung kam, sollte man nicht überbewerten.

Im Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahl im November und die nächsten Sitzungen der US-Notenbank Anfang November und Mitte Dezember dürfte die Nervosität im Markt hoch bleiben. Ein signifikantes Unterschreiten der Zone 17 / 16 US-Dollar erwarten wir aber bei Silber nicht, da wichtige Faktoren wie etwa die Zuflüsse in physisch besicherte ETFs weiterhin intakt sind.

Der Markt hat mittlerweile eine Leitzinserhöhung in den USA spätestens im Dezember eingepreist. Sollte sie nicht kommen (zuletzt enttäuschte ja der US-Arbeitsmarktbericht für September), würde eine Last von Silber abfallen. Doch selbst im Falle eines Zinsschrittes sollten anziehende Gold- und Silbernotierungen nicht überraschen.

Im Vorfeld von derartigen Ereignissen kommt es oft vor, dass Märkte nervös reagieren. Tritt es dann ein, beruhigt sich die Lage oftmals. Das bedrohliche Szenario einer Zinswende in den USA (also mehrere in kurzer Reihenfolge vollzogene Zinsschritte) ist angesichts der aktuellen Gemengelage sehr unwahrscheinlich.

Wir stufen daher die Chancen auf einen positiven Jahresausklang für Silber weiterhin als sehr gut ein. Ein erneuter Test der bisherigen Jahreshochs ist nicht unwahrscheinlich. Und auch für 2017 sind wir für Gold(aktien) und Silber(aktien) unverändert sehr bullisch!


© Marcel Torney
www.rohstoffjournal.de



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