"Ein neuer Goldstandard als Antwort auf die ausufernde Finanzkrise oder andere Gelddeckungen?"
20.07.2011 | Dr. Dietmar Siebholz
Machen wir uns doch nichts vor. Wenn wir die Ausdrucksweise meiner Enkelkinder übernehmen wollen, dann heisst es jetzt "game over". Es ist ja keine Finanzkrise, denn hinter diesem leeren Wirt verbergen sich viele Verantwortlichen, weil sie schon jetzt nach Auswegen suchen, um ihre eigenen Fehlleistungen (und das ist sehr vorsichtig ausgedrückt) verbergen wollen.
Wir haben schon seit langem eine Kreditkrise und vor allem eine Überschuldungskrise, weil wir alle - und die US-Privatbank mit dem netten Namen "Federal Reserve System" insbesondere - es nicht wahr haben wollen, dass eine Wirtschaftsförderung eben nicht nur aus der Zurverfügungstellung von billigem Geld für die total überschuldeten Banken und Staaten Fortschritte bringt, sondern lediglich die Feststellung des "Hirntodes" hinauszögert. Die Politiker weltweit wollen dieses Zugeständnis ihres Scheiterns aber gern ihren Nachfolgern überlassen. Dass man Feuer nicht mit Kerosin löschen kann, kommt ihnen nicht in den Sinn. Und auch nicht, dass dadurch der Schaden für die lebenden und künftigen Generationen extrem erweitert, auch nicht.
Vor nahezu drei Jahren hatte ich die Ehre, auf einem Seminar in Kassel zusammen mit den Professoren Hankel (dem meine besondere Hochachtung für seine Aktivitäten in den letzten Jahren gilt), Ramb und Bocker unter dem Thema "Währungsreformen" über die Erkenntnisse aus bisherigen Währungsreformen zu referieren. Daher will ich heute in Kürze auf die Erkenntnisse aus der Historie zurückkommen und Ihnen diese ins Gedächtnis rufen, da Sie sehr wahrscheinlich nicht in Kassel anwesend waren.
Die Auslöser von Währungsreformen waren stets die gleichen, also entweder Kriegsfinanzierungen auf Kredit oder Überschuldungen. Die reine Wirtschaftslehre fordert eine Ausgeglichenheit zwischen Leistung, Gegenleistung und Geldmengenwachstum. Gutes Geld ist dann immer vorhanden, wenn eine dahinter stehende wirtschaftlich ausgerichtete Leistung dahintersteht.
Nicht umsonst hat man dem nach dem ersten Weltkrieg den von den Siegerstaaten fortgeführten Goldstand vorgeworfen, dass er das Wirtschaftsleben durch seine starre Bindung des Geldumlaufes an das Vorhandensein von Goldreserven vorgeworfen. Daher wurden nach Abschaffung des Goldstandards (Bretton Woods war ja kein richtiger Goldstandard, denn der einzelnen konnte halt nicht wie bei einem Goldstandard üblich, sein Papiergeld in Gold tauschen) Alternativen gewählt, die z.B. eine Goldteildeckung und eine restliche Deckung über reichsbankfähige Handelswechsel beinhalteten. Damit war sichergestellt, dass neues Geld über die Diskontschiene der Notenbanken nur dann kreiert wurde, wenn vorher eine volkswirtschaftlich sinnvolle Leistung erbracht worden war.
Nach der vollständigen Aufgabe eines vermeintlichen (ich nenne ihn mal so) Rest-Goldstandards im Jahre 1971 gab es nicht mehr, was den Geldumlauf absicherte, nur noch das Vertrauen in die Währung und die dahinter stehenden Staaten. Im Prinzip war dies ein Bruch mit alten Bankiersgrundsätzen, denn welche Bank gibt schon ohne Sicherheiten unbegrenzte Kredite?
Zurück zu den Währungsreformen. Wir wissen jetzt, warum sie kommen mussten. Irgendwann einmal hatten alle den Glauben und das Vertrauen an und in Papiergeld verloren. Es musste rasch eine Grundalge geschafft werden, die wieder Vertrauen verdiente. Und, da das Vertrauen abgrundtief zerstört war, musste ein Sicherheitsmedium herhalten, dem man noch vertraute. Da in der vorhergehenden Krise das Gold meist ausgegeben oder abgegeben werden musste, konnte dieses Medium nicht mehr verwendet werden. Und da die Wirtschaftsleistungen auch erheblich zurückgefahren werden musste, gab es auch kaum die indirekte Absicherung über rediskontfähige Handelswechsel. Was blieb? Die Deckung des umlaufenden Geldes durch Anbindung an den Immobilienbesitz eines Landes. So geschah es dann auch 1923/1924, als die "neue" Rentenmark die durch die Hyperinflation zerstörte Reichsmark ersetzen musste.
Der Staat löste das Problem damals durch eine Zwangsabgabe auf Grundbesitz und durch eine direkte oder indirekte Zwangshypothek auf solche und so konnte man erklären, die neue Rentenmark sei durch deutsche Immobilien abgesichert. Das Experiment gelang und die Bevölkerung fasste Vertrauen. Die Schäden aus der Aktion, die sich ja direkt gegen die Immobilienbesitzer richtete, lasse ich einmal außer Ansatz. Kurz gesagt, meine ich, dass vieles von den Emotionen, die sich nach 1930 entladen haben, auch auf Erfahrungen aus dieser Aktion zurückführen ließ.
Wir haben schon seit langem eine Kreditkrise und vor allem eine Überschuldungskrise, weil wir alle - und die US-Privatbank mit dem netten Namen "Federal Reserve System" insbesondere - es nicht wahr haben wollen, dass eine Wirtschaftsförderung eben nicht nur aus der Zurverfügungstellung von billigem Geld für die total überschuldeten Banken und Staaten Fortschritte bringt, sondern lediglich die Feststellung des "Hirntodes" hinauszögert. Die Politiker weltweit wollen dieses Zugeständnis ihres Scheiterns aber gern ihren Nachfolgern überlassen. Dass man Feuer nicht mit Kerosin löschen kann, kommt ihnen nicht in den Sinn. Und auch nicht, dass dadurch der Schaden für die lebenden und künftigen Generationen extrem erweitert, auch nicht.
Vor nahezu drei Jahren hatte ich die Ehre, auf einem Seminar in Kassel zusammen mit den Professoren Hankel (dem meine besondere Hochachtung für seine Aktivitäten in den letzten Jahren gilt), Ramb und Bocker unter dem Thema "Währungsreformen" über die Erkenntnisse aus bisherigen Währungsreformen zu referieren. Daher will ich heute in Kürze auf die Erkenntnisse aus der Historie zurückkommen und Ihnen diese ins Gedächtnis rufen, da Sie sehr wahrscheinlich nicht in Kassel anwesend waren.
Die Auslöser von Währungsreformen waren stets die gleichen, also entweder Kriegsfinanzierungen auf Kredit oder Überschuldungen. Die reine Wirtschaftslehre fordert eine Ausgeglichenheit zwischen Leistung, Gegenleistung und Geldmengenwachstum. Gutes Geld ist dann immer vorhanden, wenn eine dahinter stehende wirtschaftlich ausgerichtete Leistung dahintersteht.
Nicht umsonst hat man dem nach dem ersten Weltkrieg den von den Siegerstaaten fortgeführten Goldstand vorgeworfen, dass er das Wirtschaftsleben durch seine starre Bindung des Geldumlaufes an das Vorhandensein von Goldreserven vorgeworfen. Daher wurden nach Abschaffung des Goldstandards (Bretton Woods war ja kein richtiger Goldstandard, denn der einzelnen konnte halt nicht wie bei einem Goldstandard üblich, sein Papiergeld in Gold tauschen) Alternativen gewählt, die z.B. eine Goldteildeckung und eine restliche Deckung über reichsbankfähige Handelswechsel beinhalteten. Damit war sichergestellt, dass neues Geld über die Diskontschiene der Notenbanken nur dann kreiert wurde, wenn vorher eine volkswirtschaftlich sinnvolle Leistung erbracht worden war.
Nach der vollständigen Aufgabe eines vermeintlichen (ich nenne ihn mal so) Rest-Goldstandards im Jahre 1971 gab es nicht mehr, was den Geldumlauf absicherte, nur noch das Vertrauen in die Währung und die dahinter stehenden Staaten. Im Prinzip war dies ein Bruch mit alten Bankiersgrundsätzen, denn welche Bank gibt schon ohne Sicherheiten unbegrenzte Kredite?
Zurück zu den Währungsreformen. Wir wissen jetzt, warum sie kommen mussten. Irgendwann einmal hatten alle den Glauben und das Vertrauen an und in Papiergeld verloren. Es musste rasch eine Grundalge geschafft werden, die wieder Vertrauen verdiente. Und, da das Vertrauen abgrundtief zerstört war, musste ein Sicherheitsmedium herhalten, dem man noch vertraute. Da in der vorhergehenden Krise das Gold meist ausgegeben oder abgegeben werden musste, konnte dieses Medium nicht mehr verwendet werden. Und da die Wirtschaftsleistungen auch erheblich zurückgefahren werden musste, gab es auch kaum die indirekte Absicherung über rediskontfähige Handelswechsel. Was blieb? Die Deckung des umlaufenden Geldes durch Anbindung an den Immobilienbesitz eines Landes. So geschah es dann auch 1923/1924, als die "neue" Rentenmark die durch die Hyperinflation zerstörte Reichsmark ersetzen musste.
Der Staat löste das Problem damals durch eine Zwangsabgabe auf Grundbesitz und durch eine direkte oder indirekte Zwangshypothek auf solche und so konnte man erklären, die neue Rentenmark sei durch deutsche Immobilien abgesichert. Das Experiment gelang und die Bevölkerung fasste Vertrauen. Die Schäden aus der Aktion, die sich ja direkt gegen die Immobilienbesitzer richtete, lasse ich einmal außer Ansatz. Kurz gesagt, meine ich, dass vieles von den Emotionen, die sich nach 1930 entladen haben, auch auf Erfahrungen aus dieser Aktion zurückführen ließ.