Gold: Was erwartet uns als Nächstes?

Dass Gold eben dort zum Stillstand kam, hat noch einen weiteren Grund: Es war an einer weiteren langfristigen Aufwärtstrendlinie angekommen, die ihren Ursprung im Jahr 2005 hat, wie wir im 20-Jahre-Gold-Chart unten sehen können. Wenn man allein den Kurs betrachtet, könnte man meinen, dass diese Linie halten könnte und eine Kurswende nach oben generiert; allerdings deuten die massiven Verluste und das enorme Handelsvolumen von letztem Montag deutlich darauf hin, dass diese Trendlinie scheitern wird, und dass Gold MINDESTENS steil auf das 1.000 $ Unterstützungsniveau fallen wird.



Wie waren davon ausgegangen, dass der enorme Einbruch von Freitag-Montag bis hinein in den Dienstag zu einer deutlichen Verbesserung der COT-Strukturen führen würde, da es sehr wahrscheinlich schien, dass die Short-Positionen der Commercials und die Long-Positionen der großen Spekulanten deutlich zurückgehen würden - und für Bullen wäre das eine positive Entwicklung gewesen. Es sollte aber nicht so kommen. Denn trotz eines massiven Kursverlustes hat sich die Struktur des COTs kaum verändert. Das ist unserer Ansicht nach als sehr negativ zu bewerten.



Unterdessen erholte sich der Dollar Index letzte Woche aus seiner überverkauften Position und stieg in die Nähe seines steigenden 50-Tage-Durchschnitts, so wie wir es erwartet hatten. Der Dollar-COT bleibt negativ, und deswegen hatten wir auch schon damit gerechnet, dass die Dollar-Rally begrenzt und von Distribution Dome (den man auf dem 6-Jahre-Chart sieht) zurückgedrängt wird. Allerdings begann die Dollar-Rally dann letzte Woche mit einem recht deutlich ausgeprägten “bullish engulfing pattern“. Dies und der Gesamteindruck des Gold-Charts legt nun den Schluss nah, dass der Dollar möglicherweise zu einem weiteren Aufwärtstrend aufbricht, der den Dome nach oben durchbrechen wird. Das würde auch bedeuten, dass die jüngste Reaktion nur eine Korrektur der Impulswelle gewesen ist (Bewegung in Richtung des Haupttrends), zu der es in den Monaten Februar und März kam. Wir dürften bald schon mehr wissen, weil der Dollar aktuell gerade auf die Grenzen des Domes zustrebt.