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Panikwerte bei den Goldaktien

02.05.2013  |  Adam Hamilton
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Von 2007 bis 2012 lag das KGV des HUI durchschnittlich bei 27,9-fachen Gewinnen. Diese sechsjährige Zeitspanne umfasste sowohl große Aufschwünge als auch wichtige Korrekturen, sogar die Börsenpanik 2008. Die unbeliebten Goldaktien werden derzeit zwei Drittel unter ihren normalen Bewertungen gehandelt. Das Ausmaß dieses fundamentalen Bruchs ist verblüffend und ergibt überhaupt keinen Sinn.

Lag Graham falsch? Zählen die Gewinne etwa nicht mehr? Sind Goldaktien fortwährend unbeliebt und reflektieren daher nie ihre Ertragskraft? Selbstverständlich nicht. Die extreme Angst, die die Goldaktien zurückhält, kann und wird nicht andauern. Stimmungsextreme finden nur vorübergehend statt. Wenn sie erst einmal vorüber sind, kehren falsch bewertete Sektoren recht schnell zum Normalzustand zurück.

Dies war sicherlich bei den Goldaktien im Anschluss an die Börsenpanik im Jahre 2008 der Fall. Nach dem Rückgang von 70,6% und der erheblichen Angst am Goldaktienmarkt, die das derzeitige Angstausmaß in den Schatten stellt, kehrte der HUI innerhalb von nur 13 Monaten zu seinen ursprünglichen Werten zurück. Investoren mit schwachem Gemüt, die von ihren eigenen Ängsten übermannt wurden, verkauften in der Nähe der Talsohle, um ihre erheblichen Verluste in Stein zu meißeln. Querdenker mit starkem Gemüt blieben standhaft und profitierten von der Preiserholung von 236,9%.

Bis September 2011 hatten sich die Goldaktien seit den Paniktiefs am HUI gemessen mehr als vervierfacht, mit einem beeindruckenden Gewinn von 319% innerhalb von 2,9 Jahren. Warum? Dieser Sektor wurde zum falschen Preis gehandelt, als der Großteil der Investoren sich gegen die Goldaktien entschied, als sie von ihrer eigenen Angst geblendet wurden. Diese Angstwelle fand schnell ein Ende und die Wägefunktion der Börsen sorgte für eine allmähliche Preisnormalisierung.

Dieses Hintergrundwissen ist heute äußerst wichtig, weil die Goldaktien sich derzeit auf noch extremeren Tiefstwerten befinden, als es anlässlich der Börsenpanik 2008 der Fall war. Und wenn sie sich damals vervierfacht haben, werden sie sich in den kommenden Jahren ausgehend von den momentanen Tiefstwerten wahrscheinlich auch mindestens vervierfachen. Dies kann anhand der aussagekräftigen HUI-Gold-Ratio gemessen werden. Die HGR kann auf einfache Art und Weise berechnet werden, indem man den HUI-Closewert durch den Gold-Closewert dividiert.

Goldminengesellschaften fördern Gold. Ihre Gewinne steigen mit wachsendem Goldpreis und schrumpfen mit fallendem Goldpreis. Der Goldpreis ist daher der Schlüsselfaktor für die langfristige Ertragskraft der Minengesellschaften, die letztendlich ihre Aktienpreise festlegt. Daher ist die HUI-Gold-Ratio seit Beginn des langfristigen Bullenmarktes eines der besten Instrumente, um zu messen, wie die Goldaktien aus fundamentaler Sicht gehandelt werden.

Im folgenden Chart, der seit langer Zeit zu meinen Chart-Favoriten gehört, sind die HGR in Blau sowie der HUI in Rot abgebildet. Diesem Bewertungsinstrument zufolge wurden die Goldaktienpreise im Verhältnis zu Gold gerade erst auf Werte gedrückt, die sogar weit unter den Werten der Börsenpanik 2008 liegen. Dies stellt die größte Bewertungsanomalie dar, die wir seit Beginn des Goldaktienbullenmarktes erlebt haben. Sie ist der Beweis dafür, wie massiv die Angst ausfiel. Die Wahlmaschine der Märkte drückte die Goldaktien auf lächerliche Tiefstwerte.

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Im Oktober 2008, inmitten der Börsenkrise, als es so aussah, als ob der Weltuntergang bevorstünde, fiel die HGR infolge der massiven Angst auf 0,207. Dieser Wert stellte sich seit April 2001, dem Geburtszeitpunkt des langfristigen Goldbullenmarktes, als 7,5-Jahres-Tief heraus. Ohne Kontext ist der Extremwert der HGR bedeutungslos. Daher bringt dieser Chart diesen Extremwert in Kontext.

Fünf ganze Jahre vor dieser äußerst seltenen Angstwelle befand sich die HGR in einer Handelsspanne von 0,46 und 0,56. Goldaktien gewannen im Verhältnis zu Gold an Wert, als bei den Anlegern Gier herrschte, und verloren an Wert, als sie es mit der Angst zu tun bekamen. Die HGR entfernte sich jedoch nicht oft weit von seinem Langzeit-Durchschnittswert von 0,511. Der Goldaktienindex HUI wurde im Allgemeinen bei der Hälfte des Goldpreises gehandelt.




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