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Gold-Flash Crash sorgt für Kapitulation der Kleinanleger und signalisiert das Finale der nun mehr als zweijährig laufenden Edelmetallkorrektur

06.05.2013  |  Dr. Uwe Bergold
- Seite 3 -
Societe Generale-Experte prognostiziert ein Goldpreisziel über 10.000 USD

Am 25. April titelte die finews.ch einen Artikel "Gold: Sie sind nicht unterzukriegen". Darin wird der Stratege Albert Edwards von der französischen Investmentbank Societe Generale zitiert, mit einem Goldpreisziel von über 10.000 USD. Neben sieben weiteren renommierten Analysten, die alle von 5.000 bis 15.000 USD als Goldpreisziel sprechen, wurde zum Schluss noch MarcFaber zitiert, der als einer der wenigen, so wie wir, die strategische Gold-Hausse bereits vor 12 Jahren prognostizierte:

"Die Ambitionen der Politik, die Märkte zu stabilisieren, hätten diese eher noch volatiler gemacht, sagte jetzt also auch Albert Edward von Société Générale. Er zitierte dabei übrigens auch Marc Faber: «Die Fed wird die Welt zerstören mit ihrer Geldpolitik». Die Inflation werde in die Höhe schiessen, es würde zu einem fast japanischen Vertrauensverlust führen, die Wirtschaft rutsche in die Rezession - was bleibt da schon anderes als Gold?"

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Abb. 6: DJIA - Aktien-Index in Unzen GOLD von 01/1913 (FED-Gründung) bis 04/2013
Quelle: GR Asset Management GmbH


Betrachtet man die US-Aktienmarktbewertung in Unzen Gold (DJIA-Gold-Ratio) seit 100 Jahren in Abbildung 6, so lassen sich real - durch die Bewertung in Unzen Gold - die drei wirtschaftlichen Expansionsphasen (steigende rote Durchschnittslinie), als auch die zwei Kontraktionsphasen (fallende rote Durchschnittslinie) im letzten Jahrhundert eindeutig visualisieren. Seit dem Millenniumswechsel befindenwir uns wieder - trotz der sehr positiv verlaufenden letzten beiden Jahre (Taktik) in einerstrategischen Kontraktionsphase. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) fällt langfristig noch immer gegenüber Gold. Erst wenn das arithmetische Mittel (roter gleitender Durchschnitt in Abb. 6) wieder zu steigen beginnt, ist die Gold-Hausse zu Ende und die Wirtschaft (Aktienmärkte als Vorlaufsindikation) beginnt wieder nachhaltig (real) zu wachsen. Aber bis dahin sollten noch ein paar Jahre ins Land ziehen.

Vergleicht man die aktuelle Bewertung des DJIA von über 10 Unzen Gold mit der, bei den strategischen Aktientiefs (Goldhochs) der Vergangenheit (1,7 Unzen Gold im Jahr 1932 und 1,2 Unzen Gold im Jahr 1980), dann dürften noch einige Jahre ins Land ziehen, bis man sich um den nächsten strategischen Zykluswechsel Gedanken machen sollte. Bis dahin sind alle Preis- und Kursbewegungen "nur" taktische Erscheinungen, auch bei noch so hoher Volatilität. Auch die Goldpreisprognosen aus dem oben zitierten Artikel lassen sich bei dieser Betrachtungsweise - unter der Voraussetzung, dass sich die Geschichte "reimt" - abgeben. Mit einer Zielmarke zwischen 2 und 1 des DJIA-Gold-Ratios ergibt sich ein Goldpreisziel, bei unverändertem Aktienmarkt, zwischen 7.500 und 15.000 USD.


Vergleich der aktuellen Entwicklung mit der in der letzten strategischen Gold-Hausse

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Abb. 7: BGMI-Goldminen-Index von 1960 bis 1980 (blau) vs. BGMI von 2000 bis 2013 (rot)
Quelle: GR Asset Management GmbH


Vergleicht man den Verlauf des BGMI-Goldminen-Indexbei der letzten strategischen Gold-Hausse mit der aktuell verlaufenden (siehe hierzu bitte Abb. 7), so lassen sich ebenfalls gewisse Ähnlichkeiten feststellen. Nachdem die Goldminen-Hausse gegenüber dem Standardaktienmarkt im Jahr 1960 strategisch begonnen hatte, dauerte sie acht Jahre lang (Hoch 1968), um sich dann eine 5-jährige Auszeit (Korrektur) zu nehmen. Die aktuell, seit Herbst 2000, laufende strategische Goldminen-Haussegenerierte ebenfalls nach acht Jahren (Hoch 2008) ihr erstes signifikantes Top. Alles was seit 2008 ablief sollte unter langfristiger Korrektur gebucht werden.

Auch die beiden wichtigsten Rohstoffe Öl und Kupfer konsolidieren seit ihrem signifikanten Hoch im Frühjahr 2008. Sollte der 70er Gold-Bullenmarkt als "Routenplaner" weiter herhalten (wovon wir ausgehen), dann stünden noch weitere zwei strategische Goldminen-Hausse-Impulse auf der Agenda. Von 1973 bis Ende 1974 erzielte der BGMI-Index in quasi zwei Jahren die gleiche Rendite, wie zuvor in den acht Jahren des ersten strategischen Hausse-Impulses (Beachte: HUI-Index verzehnfachte sich in den ersten acht Jahren). Aufgrund der, auf den Seiten zuvor präsentierten, historischen Unterbewertungskennzahlen, gehen wir auch weiterhindavon aus, dass wir im ersten Halbjahr ein Mehrjahrestief sehen, von dem aus der zweite strategische Hausse-Impuls starten wird.

Auch wenn die geldpolitischen Eingriffe ins Marktgeschehen immer größer werden und so es immer schwieriger wird, kurz- und mittelfristige Prognosen zu erstellen, ändert sich an der langfristig makroökonomischen Ausrichtung rein gar nichts. Notenbanken (geldpolitisch) und Regierungen (fiskalpolitisch) können zwar massiv in den Markt eingreifen und so zu enormer Verunsicherung und Verwirrung unter den Marktakteuren führen, jedoch langfristig können sie sich nicht den ökonomischen Grundgesetzen entziehen. Weiter beschleunigtes "Gelddrucken" (Zentralbankbilanzen explodieren förmlich) wird zu weiter abwertenden Währungen und Kaufkraftverlusten führen. Und am Ende werden, wie immer in der Geschichte, die Edelmetallinvestments am meisten davon profitieren (genauer ausgedrückt: am meisten vor Kaufkraftverlust schützen).




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