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Sturmgebiet: Inflation & Deflation (Teil 1)

17.08.2011  |  Jim Willie CB
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  • chronisch endlose Leitzinssätze bei 0% in den Vereinigten Staaten, England und Europa. Der Null-Satz ist traditioneller Auslöser und erhaltende Kraft für den Goldmarkt.

  • die bröckelnde Festung der Staatsanleihen - schon kaputt in den peripheren Nationen, der schwere Schaden, der sich über Italien und Spanien zum Kern vorarbeitet - zu den US-Staatsanleihen und den britischen Gilts (und das trotz des bedröppelten Rückzugs in US-Staatsanleihen derzeit). Behalten Sie Frankreich im Auge!!

  • Der schiere Ruin der US-Großbanken - am Laufen gehalten durch großzügige FASB-Bilanzierungsregeln seit 2009, insolvent bis ins Mark, bedroht durch toxische Hypothekenanleihen und Klagen der Anleiheinvestoren; unter Basel II Druck auf Reservenmangement, jetzt plötzlich die Einsicht, dass sie stark unterkaptitalisiert sind - nachdem sie sich letztes Jahr, als die Aktienkurse noch viel höher standen, aber nicht rekapitalisieren wollten.

  • die Tatsache, dass die Europäische Zentralbank weitere 850 Mrd. € aufbringt, um die italienischen und spanischen Staatsschulden zu retten, nachdem schon mit den verschiedenen Rettungspaketen für Griechenland nichts repariert werden konnte, nur Flickschusterei neben anhaltender Übernahme von Wertpapieren der Banken

  • der allgemeine Eindruck, dass das Fiat-Geld seinen Wert, seine Bedeutung und das öffentliche Vertrauen verliert; Zentralbanker werden bei ihrem keynesianischen Harakiri-Geldritual beobachtet, sie haben ihr Prestige und ihre Glaubwürdigkeit verloren, gelten aber immer noch als letzte Hoffnung. Jede ihrer Maßnahmen entwertet die Währungen und lässt den Goldpreis steigen.

US-Treasury-Bonds und UK Gilts werden mit allergrößter Sicherheit ihre Rallies Richtung 2% fortsetzen, womit bewiesen ist, dass es sich hierbei um einen manipulierten und kontrollierten Markt handelt, der keine Verbindung zur Realität hat. Im Bereich der Realität liegen aber eine bisher noch nie dagewesene Flut von Schuldensicherheiten, wuchernde Preisinflation, problematische Schuldenauktionen und die Tatsache, dass die US Fed als Bieter der letzten Instanz dringend gebraucht wird. Die ganze Welt hat zugeschaut, als die US-Zentralbank Geld druckte, Schulden kaufte und das Desaster einer scheiternden Schuldenauktion abwendete, die für andere wichtige industrialisierte Länder, die nicht den Luxus von Geldfälschungsoperationen in Anspruch nehmen können, zum großen Problem wurde. Ein starker, hässlicher Haken hat die Wirtschaft des Vereinigten Königsreichs und Europas schwer getroffen. Ihre Zentralbanken drucken Geld, um ihre Defizite zu fundieren, um toxische Staatsschulden in der letzten Instanz aufzukaufen und um ihre dahindämmernden Volkswirtschaften stimulieren zu können. Im Endeffekt heißt das steigende Preisinflation im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Union. Ihre neu zusammengetragenen Schulden können sie nicht an China oder andere Exportnationen verpfänden, die toxische Papiere akkumulieren. Zur Kontrolle der Preisinflation können Sie den Big Mac-Hamburger-Index heranziehen. In den USA liegt er bei 8 $ bis 9 $, aber bei 15 $ bis 18 $ in Großbritannien und in der EU. Im sonnigen/ verregneten Costa Ricca liegt er bei nur 5 $ bis 6 $.

Das Fazit - das sich auch deutlich im Gold/Öl-Chart ablesen lässt - lautet: Inflation als auch Deflation sind spürbar und schnell am Werke, beide sind kräftig und widerstandfähig, beide klar erkennbar und hässlich. Meine respektlose und stechende Kritik am Lager der Deflationisten - mit all ihren halbblinden Beobachtungen, dummköpfigen Schlüssen und irrigen, todlangweiligen Prognosen - kam regelmäßig und ist verdient.

Am besten lässt sich die derzeitige Situation als Kollision von Hochdruckgebieten und Tiefdruckgebieten beschreiben. Das Hochdruckgebiet ist Ausdruck des von den Zentralbanken angestoßenen monetären Expansionsschubs, der schon die Bilanzen der US Fed und der Euro ZB ruiniert hat. Beide Zentralbanken sind jetzt verschämte Eigentümer wertloser Hypotheken- und Staatsanleihen, die keiner will und deren Kurse sich nie erholen werden. Der Tiefdruck entsteht mit dem kräftigen Stoß, den sinkende Immobilienpreise und bilanzielle Insolvenz der Großbanken bewirken. Die Banken sind jetzt in der Übergangsphase von insolventen Zombi-Banken zu unterkapitalisierten Bald-Toten. Bald wird ihr eigentlicher Tod festgestellt werden. Sie sind Agenten des Syndikats, und ihnen wird somit aus verschiedensten Quellen Schmiergeld zugestanden.

Nur am Rande: Schauen Sie sich die 24 $-Differenz zwischen den Rohölsorten West Texas und Brent an. Auch das ist ein Hinweis auf massive Eingriffe in den Energiemarkt durch Wall-Street- und der Hedgefonds-Akteure. Niemand erwähnt es, aber es springt ins Auge. Angebotsengpässe bei libyschem Öl sollen dafür verantwortlich sein. Doch die US-Spieler drücken den Ölpreis, um den US-Dollar Unterstützung zu bieten. Sie hoffen zudem, dass geringe Energiekosten der sinkenden US-Wirtschaftsleistung helfen können. Die Energiekosten sind sicherlich wichtig, aber als Faktor sind sie weitaus weniger einflussreich als der mächtige Abschwung am Immobilienmarkt und die Solvenzprobleme der Banken, die die Nation plagen. Und die werden nicht verschwinden. Die US-Industrie ist größtenteils weg. Die Abhängigkeit vom Immobilienwert (auch als Grundlage weiterer Kredite) hat sich gerächt und die US-Wirtschaft zerstört.

Lesen sie weiter: Teil 2 ...

© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 10.08.11 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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