Interview mit Simon Ridgway: Goldexploration und das Yukon Territory (Teil II)

[i]Ron Hera: Im Yukon gab es auch noch andere Endeckungen.

Simon Ridgway: Es gab eine ganze Reihe anderer guter Entdeckungen im Yukon - beispielsweise das Coffee Projekt von Kaminak Gold (TSX:KAM) und das Golden Saddle-Projekt im White Gold District, also im Tintina Gold-Gürtel südlich von Dawson City, das Underworld gehört - jetzt Kinross Gold (TSX:K). Und viele suchen schon seit vielen Jahren nach dem Ursprung der Klondike-Goldseife. Einige der Quellen der Klondike-Goldseife befinden sich im Festgestein der Endeckungen von Kaminak und Underworld. Ich denke, in der Klondike-Region wird es noch weitere Festgestein-Entdeckungen geben.


Ron Hera: Hat nicht auch Radius selbst ein Projekt in der Klondike-Region?

Simon Ridgway: Wir haben das 60 Mile-Goldcamp an der Grenze zwischen Alaska und Yukon im Tintina Gold-Gürtel. Dort gibt es einen Berghang, aus dem Mitte des 19. Jahrhunderts über eine halbe Million Unzen Goldseife abgebaut wurde, aber noch keiner hat dort eine Endeckung im Festgestein gemacht. Es gibt drei Ströme, die aus demselben Berghang abfließen, aus dem all das Gold produziert wurde. Radius kam vor 4 Jahren in dieses Gebiet und erwarb einen sehr großen Landabschnitt, der die Berghänge zu beiden Seiten der Grenze umfasst, und jetzt bohren wir dort, um die Quelle zu finden. Letztes Jahr hatten wir einige Bohrlöcher gesetzt, mit sehr langen Anschnitten, die aber sehr niedrige Gehalte aufwiesen. Ich glaube wir entwickeln gerade ein gutes Verständnis für den Geologie.


Ron Hera: Ist Radius immer noch in Zentralamerika aktiv?

Simon Ridgway: Wir sind immer noch sehr aktiv in Zentralamerika. An einigen der der geologischen und geochemischen Untersuchungen in Nicaragua und Guatemala nehme ich seit Jahren teil. Alle Vorhaben und Projekte in Nicaragua werden jetzt im Jointventure mit B2Gold (TSX:BTG) vorangetrieben - ein Unternehmen, das auf den Trebol- und San Pedro-Projekten schon einigen Erfolg hatte. Es ist ein 60/40 Jointventure, bei dem B2Gold die Projekte entwickelt. Wir haben einen freien 40%-Anteil bis zu einer bestimmten Ausgabengrenze, aber dem wir dann entsprechend unserer Beteiligung zu den Ausgaben beitragen müssen.


Ron Hera: Was macht Radius in Guatemala?

Simon Ridgway: Als ich Mar-West nach Zentralamerika brachte, entdeckten wir eine Reihe von Goldlagerstätten; eine davon ist die San Martin-Mine in Honduras und die andere das Cerro-Blanco-Projekt in Guatemala. Ich habe die beiden Lagerstätten an Glamis Gold verkauft - heute Goldcorp (TSX:G). Auf den verkauften Ländereien befand sich ein Projekt names Escobal, das eine große Silberendeckung beherbergt, die bisher 317 Millionen Unzen umfasst.



Ron Hera: Sie halten also nach weiteren Silberlagerstätten in Guatemala Ausschau?

Simon Ridgway: Ja. Wir haben eine sehr große Gebietsposition in Guatemala, gleich östlich von den Gebieten der Tahoe Resources. Wir machen hier grundlegende Explorationsarbeiten und suchen nach einer Lagerstätte ähnlich der Escobal-Lagerstätte.


[i]Ron Hera: Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der derzeitigen Radius-Projekte?

Simon Ridgway: Radius’ Geschäftsmodel ist eigentlich wie ein Projektgenerator, finden wir aber ein sehr spannendes Projekt, dann machen wir die gesamte Exploration und die Bohrarbeiten selbst. Ich glaube nicht, dass Radius in Zukunft selbst Minen aufbauen wird. Entweder würden wir Jointventure-Projekte mit den Produzenten eingehen, die dann ihren Anteil durch die Entwicklung haben, oder wir verkaufen das Projekt. Das hängt wirklich davon ab, wie gut die von uns entdeckten Projekte sind. Bei Mar-West habe ich nur die Ressource definiert, etwas blauen Himmel dort gelassen und das Unternehmen verkauft. B2Gold könnte beispielsweise Interesse an der Übernahme vom Radius Nicaragua zeigen. Ich selbst habe große Aktienanteile an verschiedenen Gold Group-Unternehmen, also werden meine Ziele und die anderer Anteilseigener mitbedacht.


Ron Hera: Danke, dass Sie sich die Zeit heute genommen haben.

Simon Ridgway: Ich danke Ihnen.


Nachwort:

Mit einer pragmatischen Mischung aus Erfahrung, Intelligenz, Vor-Ort-Kenntnissen und harter Arbeit ist Simon Ridgway ein wahrhaftiger Ausnahme-Explorateur. Investitionen in Rohstoffunternehmen, wie z.B. Edelmetallproduzenten, ist ein sehr risikoreiches Unterfangen - und Mineralien-Exploration gehört in die höchste Risikokategorie. Im Fall der sehr riskanten Junior-Explorationsunternehmen ist der wichtigste "risikomäßigende" Faktor die Qualität des Management-Teams. Simon Ridgway und sein handverlesenes Team (Ridgway hat in seiner Karriere schon viele Millionen Goldunzen und hunderte Millionen Silberunzen entdeckt) machen die Gold Group-Unternehmen zu ganz besonderen und sehr werthaltigen Anlagen. In einem Investmentbereich, der sich durch extremes Risiko und einer Ausfallrate von vielleicht 90% auszeichnet, wird die Qualität der Menschen zum allerwichtigsten Indikator für die Zukunftsaussichten des Unternehmens.


© Ron Hera
www.heraresearch.com, Email: ron@heraresearch.com


Zu Hera Research: Ron Hera ist Gründer von Hera Research, LLC. Hera Research analysiert die Beziehungen zwischen Makroökonomie, Staat, Banken und Finanzmärkten. Aktuell spezialisiert sich das Unternehmen auf den Bergbausektor, Metalle, Öl, Energie, alternative Energien, Agrarrohstoffe und andere Rohstoffe. Hera Research gibt einen monatlich erscheinenden Newsletter heraus.

Dieser Artikel wurde am 10.08.2011 auf http://seekingalpha.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de veröffentlicht.