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Panik & Ängstlichkeit wirbeln den Sturm (Teil 1)

01.09.2011  |  Jim Willie CB
Etwas Großes passiert in den Vereinigten Staaten in Form eines Stimmungswandels - ein veränderter psychologischer Zustand, ein wachsendes Gefühl der Panik. Meiner Meinung nach ist die Nation auf Volksebene in eine frühe Verstehensphase eingetreten; ein Verständnis für das systemische Scheitern zeichnet sich ab. Die unmittelbarsten Maßnahmen spiegeln sich im plötzlichen Aufkommen sehr kräftiger Verkaufstage am US-Aktienmarkt und ausgeprägter Goldkäufe wieder - wie auch in Reaktionen auf die ständig eintreffenden Nachrichten über schwere Staatsschuldenprobleme und wackelnde Großbanken. Auch andere Maßnahmen und weniger schwerwiegende Reaktionen wurden schon erwähnt, ihre Zahl ist schier überwältigend.

Eine Wahrnehmungswelle hat die toxische US-Wirtschaft, den toxischen US-Finanzsektor, einen toxischen US-Immobiliensektor und die toxischen Wirtschaftsexpertengremien in den US-Türmen erreicht. Eine Untergangsstimmung schleicht sich in die Wohnzimmer und Tagungsräume der Nation ein - das Gefühl, dass die Nation verfällt, greift um sich. Schlimmer noch: Man begreift, dass die US-Federal Reserve zahnlos ist - unfähig, die Probleme anzugehen und mit ihnen umzugehen. Die Bürgerschaft ist nicht fähig oder nicht ausreichend begabt, darauf zu schließen, dass die Insolvenz das nationale Problem ist, gegen die fälschlicherweise eine Liquiditätsflut verordnet wurde. Es herrscht dennoch das Gefühl, dass etwas fürchterlich falsch läuft und dass keine der aktuellen Behandlungsmethoden in irgendeiner Weise helfen wird.

Man beginnt zu erkennen, dass die unverblümte Banker-Lösung und die fehlgezündete Sinnlosigkeit der bundesstaatlichen Lösungsansätze, nach hinten losgehen. Es ist soweit: Tiefgreifende Wahrnehmung und eine erschreckende Einsicht in die Tatsache, dass sich die Vereinigten Staaten Schritt für Schritt und unvermeidlich in Richtung eines systemischen Scheiterns bewegen. Einsicht herrscht, dass weder Staat noch Banker irgendeine hilfreiche Lösung für das Volk haben, das seinen eigenen Goldstandard durchsetzen muss. Der Goldpreis markierte ein neues Hoch bei über 1.900 $ pro Unze - und das, nachdem mentale Zwergkasperle und Propagandawitzbolde den Bullenmarkt im Mai für beendet erklärt hatten. Ihre Meinungen sind ohne Wert. Wenn der Goldpreis diesen Herbst noch die 2.000 $ übersteigt, wird man beobachten können, wie diese Leute ins hohe Gestrüpp abtauchen.


Wurzeln des nationalen Gebrechens

Das nationale Gebrechen ist meiner Meinung nach eine toxische US-Wirtschaft, die von alles durchdringender, weitreichender, grotesker Insolvenz dominiert ist. Anfang der 2000er Jahre zeigte sich ganz deutlich ein Indiz für baldiges Scheitern. Seit den 1980er Jahren warf die US-Wirtschaft ihre Industrie ab und verlor sie an Asien. Anfang des letzten Jahrzehnts wanderten die Fabriken dann Richtung China ab. An diese Stelle trat der US-Konsument, der sich von Home-Equity-Krediten (auf den steigenden Wert der eigenen Immobilien) abhängig machte - eine Praxis, die von den amerikanischen Ökonomen und dem Hohepriester der ketzerischen Ideologie, Alan Greenspasm, für gut befunden und angepriesen wurden. Fingerzeige und Hinweise von Ökonomen, die „gesundes, stabiles Geld" empfahlen und auf diese Abhängigkeit aufmerksam machten (wie beispielsweise Jackass) waren ein deutliches Zeichen für den in wenigen Jahren anstehen Ruin (den wir jetzt sehen). Er kam pünktlich.

Das nationale Gebrechen ist meiner Meinung nach eine toxische US-Wirtschaft, die von alles durchdringender Insolvenz und massiven Betrug dominiert ist. Die Veränderung der FASB-Bilanzierungsregeln ermöglichte eine groteske Verfälschung der Bankenbilanzen, die sich nun in Marktkapitalisierungen über der Nullgrenze niederschlägt. Akkurater war und ist: Der wahre Wert liegt bei Null und so auch das Preisziel. Die großen US-Banken bekämpfen nach wie vor mächtige Kräfte: ein Immobilienmarkt, der wieder seine chronische Talfahrt aufnimmt, überseeische Staatsanleihen, die von kräftigen Verlusten betroffen sind und eine anschwellende Klageflut durch Anleiheinvestoren. Alle Versuche, die Konsequenzen und die Reichweite dieser Klagen zu begrenzen, sind bisher gescheitert. Prozessführer stehen Schlange wie Schnäppchenjäger bei Wall-Mart-Ausverkäufen. Amerika beginnt, das nicht zu reparierende Wesen der US-Wirtschaft und das kaputte wie auch betrügerische Wesen des US-Finanzsektors schrittweise zu erkennen.




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