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Goldpreis nach kurzer Erholung wieder auf Talfahrt

20.05.2013  |  Thorsten Proettel
Rückblick

Dem heftigen Einbruch des Goldpreises Mitte April folgte wie von uns erwartet eine technische Gegenbewegung, die nicht zuletzt durch die massiven Barren- und Münzkäufe der Kleinanleger getragen wurde. Doch schon Anfang Mai ging der Erholungsrallye bei einem Preis von knapp 1.488 USD die Luft aus. Seitdem notiert das gelbe Edelmetall schwächer und eine Feinunze kostet derzeit 1.375 USD.

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Sachanlagen en vogue aber Gold nicht

Angesichts der größten Währungskrise in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der weltweiten Flutung der Märkte mit billiger Liquidität hält die Verunsicherung vieler Anleger an. Gefragt sind insbesondere Sachanlagen, was auch mit der Furcht mancher Menschen vor Inflation als Folge der Geldpolitik zusammenhängt. Doch während die Aktienmärkte haussieren und zumindest in Deutschland die Immobilienpreise ansteigen, profitiert das alternative Investment Gold derzeit nicht, wie die Preisentwicklung eindrucksvoll belegt.

Der durch den Goldcrash Mitte April ausgelöste Kaufrausch der Privatanleger ist abgeflaut und die Verkäufe von physisch besicherten Goldfonds (ETCs) hal-ten an. Seit Jahresbeginn sind auf diesem Weg 425 Tonnen Gold auf den Markt gekommen. Hiervon entfallen allein 69 Tonnen auf die erste Hälfte des Monats Mai. Das gelbe Edelmetall, das in den ersten Jahren der Krise stark hinzugewonnen hat, scheint insgesamt derzeit nicht in Mode zu sein.


Investmentnachfrage bereits im 1. Quartal schwach

Das World Gold Council (WGC) als Interessenvertretung der Goldminengesellschaften hat gestern Marktdaten für das 1. Quartal 2013 veröffentlicht. Demnach fiel die gesamte Goldnachfrage in den drei Monaten vor dem Preiscrash von April mit 963 Tonnen so niedrig aus wie seit dem Schlussquartal 2009 nicht mehr. Der wichtigste Grund hierfür sind die Goldverkäufe der ETCs im Umfang von knapp 180 Tonnen. Durch sie schmilzt der Saldo der Anlegernachfrage auf nur noch 201 Tonnen beziehungsweise 21% der Gesamtnachfrage zusammen. Das ist der niedrigste prozentuale Anteil seit dem 2. Quartal 2008, also der Zeit vor dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers.

Derjenige Teil der Anlegernachfrage, der sich auf physische Möglichkeiten wie Barren und Münzen bezieht, ist jedoch sogar etwas gestiegen. Dies liegt unter anderem an höheren Käufen in Indien (+52% ggü. dem Vorjahresquartal) und China (+22%). Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Entwicklung in Indien optisch durch ein sehr schwaches Anfangsquartal 2012 überzeichnet wird. Mit anderen Worten: Der Anstieg ist eigentlich nur eine Erholung nach dem Rückgang von ursprünglich sehr viel höheren Niveaus 2011 (siehe Chart).

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