Edelmetalle "Milchmädchenhausse" oder doch eher "Asiatenhausse"?
05.09.2011 | Thorsten Proettel
Skeptiker befürchten "Milchmädchenhausse"…
Der deutliche Anstieg des Goldpreises seit Anfang Juli ging mit außerordentlich starken Käufen von Münzen und Barren durch Privatanleger einher. Von Beobachtern, die der Goldhausse sehr skeptisch gegenüberstehen, wurde deshalb jüngst wieder kritisiert, dass hierzulande insbesondere Kleinanleger die Goldschalter von Banken und Edelmetallhändlern stürmten. Tatsächlich führte die von einigen Medien geschürte Weltuntergangsstimmung teilweise zu Angst- und Panikkäufen. Wenn jedoch neue Käufer im emotionalen Überschwang in einen Markt einsteigen, während in der Regel gut informierte und bereits längere Zeit investierte Anleger den Anstieg für Gewinnmitnahmen nutzen, dann ist dies durchaus als Warnhinweis zu betrachten. Eine solche abschätzig als "Milchmädchen-" oder auch "Hausfrauenhausse" bezeichnete Situation markiert an den Börsen gelegentlich die letzte Phase vor dem Platzen einer Spekulationsblase.
… und verweisen auf die Berichte der Medien
Für eine Finanzblase spricht aus Sicht der Skeptiker auch die aktuell häufige Berichterstattung über Gold in solchen Medien, die sich ansonsten eher weniger dem Geschehen an den Finanzmärkten zuwenden. Insbesondere dieser Punkt hat seine Indikatorfunktion für die Preisbewegung durch verschiedene Fehlalarme in der Vergangenheit aber vollkommen eingebüßt. Schließlich wurde in der Presse phasenweise immer wieder seit der Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 in Sensationsmanier über Gold berichtet, ohne dass sich hierdurch etwas am langfristigen Aufwärtstrend geändert hat.
Derzeit eher "Asiatenhausse"
Tatsächlich ist der grundsätzliche Aufwärtstrend des Goldes seit dem Ende des Rezessionsjahres 2009 weniger den phasenweise stark anschwellenden Goldkäufen von „Milchmädchen“ aus Deutschland, sondern vielmehr einer wachsenden Mittelschicht mit steigendem Einkommen in Indien und China zuzuschreiben. Nach den jüngsten Daten des World Gold Councils erwarben die Konsumenten in den beiden aufstrebenden Nationen im ersten Halbjahr 2011 insgesamt rund 340 Tonnen Feingold in Münz- und Barrenform sowie weitere 590 Tonnen Gold als Schmuck. Die Privatanleger in Deutschland kamen im gleichen Zeitraum auf Investmentkäufe in Höhe von lediglich 60 Tonnen.
Bemerkenswert ist auch der positive Trend. Zwar fielen die chinesischen Goldkäufe im 2. Quartal deutlich niedriger als im 1. Quartal aus. Dies liegt an saisonalen Einflüssen wie dem chinesischem Neujahrsfest. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Goldabsatz in der Volksrepublik China jedoch um 25% und in Indien sogar um 38%. Wird zudem der gestiegene Goldpreis berücksichtigt, dann bezahlten die Chinesen 57% und die Inder sogar 73% mehr für ihre Goldkäufe.
Der deutliche Anstieg des Goldpreises seit Anfang Juli ging mit außerordentlich starken Käufen von Münzen und Barren durch Privatanleger einher. Von Beobachtern, die der Goldhausse sehr skeptisch gegenüberstehen, wurde deshalb jüngst wieder kritisiert, dass hierzulande insbesondere Kleinanleger die Goldschalter von Banken und Edelmetallhändlern stürmten. Tatsächlich führte die von einigen Medien geschürte Weltuntergangsstimmung teilweise zu Angst- und Panikkäufen. Wenn jedoch neue Käufer im emotionalen Überschwang in einen Markt einsteigen, während in der Regel gut informierte und bereits längere Zeit investierte Anleger den Anstieg für Gewinnmitnahmen nutzen, dann ist dies durchaus als Warnhinweis zu betrachten. Eine solche abschätzig als "Milchmädchen-" oder auch "Hausfrauenhausse" bezeichnete Situation markiert an den Börsen gelegentlich die letzte Phase vor dem Platzen einer Spekulationsblase.
… und verweisen auf die Berichte der Medien
Für eine Finanzblase spricht aus Sicht der Skeptiker auch die aktuell häufige Berichterstattung über Gold in solchen Medien, die sich ansonsten eher weniger dem Geschehen an den Finanzmärkten zuwenden. Insbesondere dieser Punkt hat seine Indikatorfunktion für die Preisbewegung durch verschiedene Fehlalarme in der Vergangenheit aber vollkommen eingebüßt. Schließlich wurde in der Presse phasenweise immer wieder seit der Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 in Sensationsmanier über Gold berichtet, ohne dass sich hierdurch etwas am langfristigen Aufwärtstrend geändert hat.
Derzeit eher "Asiatenhausse"
Tatsächlich ist der grundsätzliche Aufwärtstrend des Goldes seit dem Ende des Rezessionsjahres 2009 weniger den phasenweise stark anschwellenden Goldkäufen von „Milchmädchen“ aus Deutschland, sondern vielmehr einer wachsenden Mittelschicht mit steigendem Einkommen in Indien und China zuzuschreiben. Nach den jüngsten Daten des World Gold Councils erwarben die Konsumenten in den beiden aufstrebenden Nationen im ersten Halbjahr 2011 insgesamt rund 340 Tonnen Feingold in Münz- und Barrenform sowie weitere 590 Tonnen Gold als Schmuck. Die Privatanleger in Deutschland kamen im gleichen Zeitraum auf Investmentkäufe in Höhe von lediglich 60 Tonnen.
Bemerkenswert ist auch der positive Trend. Zwar fielen die chinesischen Goldkäufe im 2. Quartal deutlich niedriger als im 1. Quartal aus. Dies liegt an saisonalen Einflüssen wie dem chinesischem Neujahrsfest. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Goldabsatz in der Volksrepublik China jedoch um 25% und in Indien sogar um 38%. Wird zudem der gestiegene Goldpreis berücksichtigt, dann bezahlten die Chinesen 57% und die Inder sogar 73% mehr für ihre Goldkäufe.