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Verlieren die Marktmanipulateure jetzt ihre aussichtslose Schlacht?

11.06.2013  |  Claus Vogt
Zentralbanker sind Planwirtschaftler und Marktmanipulateure
 
Nie zuvor hat die internationale Zentralbanknomenklatura die Finanzmärkte in einem Ausmaß manipuliert, wie wir es inzwischen schon seit mehreren Jahren erleben. Hinter dieser Vorgehensweise steht natürlich der Gedanke, dass es möglich und sinnvoll sei, die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Länder, ja der ganzen Welt zu lenken. Moderne Zentralbanker sind also Planwirtschaftler, auch wenn sie sich selbst nicht so nennen und weder von den linken noch von den eher naiven, gutmenschlich motivierten Kapitalismuskritikern als solche erkannt werden.


Unverständnis oder Propaganda
 
Warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen. Teilweise wird es sich wohl um einen intellektuellen Mangel handeln, teilweise aber auch um schlichte Propaganda. Intellektuelle Integrität steht schließlich weder in der Politik noch in den ihr nah verwandten Teilen der Wirtschaftswissenschaften besonders hoch im Kurs. Früher sprach man übrigens noch nicht von Wirtschaftswissenschaften, sondern von Politischer Ökonomie - was für maßvoller und ehrlicher Begriff.

Schon rein intellektuell, aber mehr noch in meiner Eigenschaft als überzeugter Marktwirtschaftler und klassisch-liberaler Denker, grämt mich dieser weit verbreitete Mangel an Integrität. Er vernebelt den Diskurs und verführt den Wähler zu falschen politischen Entscheidungen.

Wer verstanden hat, dass die große Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre in erster Linie eine Folge der von Zentralbankern zu verantwortenden Geldpolitik war, wird sicherlich andere Schlüsse ziehen als jemand, dem Glauben gemacht wurde, es handele sich um ein Versagen der Marktwirtschaft, gar des modernen "Turbo-Kapitalismus'“ - was auch immer das sein soll.

Die prekäre Lage, in der sich die Weltwirtschaft befindet, ist das Ergebnis planwirtschaftlicher Marktmanipulationen. Die großen Krisen der vergangenen Jahre und die sich längst abzeichnende nächste große Krise können also ausdrücklich nicht der Marktwirtschaft angelastet werden, sondern den planwirtschaftlichen Markteingriffen und Manipulationen.


Bilanzsumme der US-Zentralbank in Mrd. $, 1985 bis 2013

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Ein Blick auf diese Grafik genügt, um das Ausmaß des geldpolitischen Experiments zu erkennen, in dem wir alle nur Versuchskaninchen sind.
Quelle: St. Louis Fed


Hybris kommt vor dem Fall
 
Doch zurück zu den Planwirtschaftlern, die sich Notenbanker nennen. Moderne Volkswirtschaften sind keine simplen Maschinen, sondern das hoch komplexe Ergebnis menschlichen Handelns. Die Wirtschaftsstruktur ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Myriaden einzelner Entscheidungen der miteinander auf vielfältige Weise agierenden Menschen. Eine Volkswirtschaft ist also ein unsäglich komplexes Gebilde, das darüber hinaus auch noch einem ständigen Wandel unterliegt.

Wer glaubt, diese Komplexität so gut zu verstehen, um durch gezielte Eingriffe auch nur halbwegs vorhersehbare Ergebnisse erzielen zu können, maßt sich ein geradezu göttliches Wissen an. Hybris ist der zu dieser Geisteshaltung passende Begriff, an dem die Bernakes, Draghis und Kurodas dieser Welt in besonderem Maße leiden.




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