Rezessionen entziehen sich den Prognosekünsten der meisten Ökonomen
23.06.2013 | Claus Vogt
Fed zerstört einen der besten Rezessionsindikatoren
Der Wirtschaftszyklus ist ein altbekanntes Phänomen. Für Unternehmer und Investoren, aber auch für Politiker, die nach Wählerstimmen gieren, wären selbst halbwegs treffsichere Prognosen des Hin und Her zwischen Aufschwung und Rezession von unschätzbarem Wert. Allein, es will der überwältigend großen Mehrheit der Ökonomen einfach nicht gelingen, das Auf und Ab der Wirtschaft zu verstehen, geschweige denn vorherzusagen.
Das ist auf den ersten Blick durchaus erstaulich, denn es gibt zumindest einen Rezessionsindikator, der in der gesamten Nachkriegszeit kein einziges Fehlsignal gegeben hat: eine inverse Zinsstruktur. Immer, wenn die kurzfristigen Zinsen höher waren als die langfristigen, kam es anschließend zu einer Rezession. Ausnahmslos.
Aber leider ist auch dieser Indikator nicht perfekt. Denn es gab auch Rezessionen, denen keine inverse Zinsstruktur vorausgegangen ist. Außerdem hat die Nullzinspolitik der Fed diesen Indikator zerstört. Denn mit dem Einfrieren der kurzfristigen Zinsen in der Nähe von 0% ist eine inverse Zinsstruktur natürlich nicht mehr möglich. Damit gleichen Bernanke und Co. Ärzten, die mutwillig das Fieberthermometer zerstört haben - und dennoch glauben, den Zustand ihrer Patienten beurteilen zu können.
"Bull Sells“, pflegen die Amerikaner so treffend zu sagen
Erstaunlicherweise haben es die "üblichen Verdächtigen“ der Ökonomenzunft - also alle, die in den Massenmedien regelmäßig zu Wort kommen dürfen - auch in den sehr einfachen Fällen einer inversen Zinsstruktur nicht geschafft, die sich abzeichnende Rezession zu erkennen. Sogar, wenn die Rezession schon längst begonnen hatte, konnten diese Experten sie gewöhnlich immer noch nicht sehen.
Können sie es wirklich nicht? Oder wollen sie es nicht können? "Bull sells“, pflegen meine amerikanischen Freunde in solchen Fällen zu sagen, und meinen damit nicht nur "bull“ im Sinne bullisher Prognosen.
Auch Zentralbanker können keine Rezession erkennen …
Zu diesen konsequenten Rezessions-Verkennern gehört interessanterweise auch das Heer der Ökonomen, die im Dienste der Zentralbanken stehen, mit ihrer Galionsfigur Ben Bernanke an der Spitze, dem Messias der geldpolitischen Planwirtschaft. Beispielsweise trat Letzterer im Januar 2008 mit den ebenso schönen wie bezeichnenden Worten vor die Presse: "Die Fed prognostiziert derzeit keine Rezession.“
Wie wir heute wissen - und wie ich aufgrund der in 2007 invers gewordenen Zinsstruktur vorhergesagt hatte - befand sich die US-Wirtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Rezession. Einige Monate später, im Juni 2008, legte Bernanke sogar noch einmal nach. Jetzt versicherte er seinem Publikum, dass das Rezessionsrisiko inzwischen deutlich kleiner geworden sei.
… und werden dennoch nicht bescheiden
Diese geradezu groteske Fehleinschätzung wäre völlig unbedeutend, wenn dieser Mann und die Seinen sich nicht anmaßen würden, zu wissen, wie hoch die Zinsen oder das Geldmengenwachstum sein sollten. Diese Bürokraten verfügen genauso wenig über dieses Wissen wie Sie und ich. Dennoch manipulieren sie in nie zuvor gesehenem Umfang die Finanzmärkte und hantieren nach Belieben an den Hebeln der Gelddruckmaschine.
Als Wissenschaftler sollte Bernanke eigentlich etwas bescheidener sein. Aber Bescheidenheit ist seine Sache offensichtlich nicht. Auf die Frage eines Journalisten, wie sicher er sich denn sei, alles unter Kontrolle zu haben, gab er die vor Selbstüberschätzung und Ignoranz nur so strotzende Antwort: "Einhundert Prozent.“
Am besten ignorieren
Da die Ökonomenzunft inklusive der Zentralbanknomenklatura hinreichend bewiesen hat, dass sie nicht in der Lage sind, Rezessionen vorherzusehen, macht es natürlich keinen Sinn, ihre Prognosen zu verfolgen. Was nützt Ihnen denn ein Wetterdienst, der ausschließlich Sonnenschein vorhersagt - ganz gleich, aus welchen Gründen?
Die makroanalytischen Analysen und Prognosen der Zentralbankbürokraten sind bestenfalls Geschwätz und schlimmstenfalls dreiste Propaganda. Als Anleger sollten sie diese Sirenengesänge einfach ignorieren.
Der Wirtschaftszyklus ist ein altbekanntes Phänomen. Für Unternehmer und Investoren, aber auch für Politiker, die nach Wählerstimmen gieren, wären selbst halbwegs treffsichere Prognosen des Hin und Her zwischen Aufschwung und Rezession von unschätzbarem Wert. Allein, es will der überwältigend großen Mehrheit der Ökonomen einfach nicht gelingen, das Auf und Ab der Wirtschaft zu verstehen, geschweige denn vorherzusagen.
Das ist auf den ersten Blick durchaus erstaulich, denn es gibt zumindest einen Rezessionsindikator, der in der gesamten Nachkriegszeit kein einziges Fehlsignal gegeben hat: eine inverse Zinsstruktur. Immer, wenn die kurzfristigen Zinsen höher waren als die langfristigen, kam es anschließend zu einer Rezession. Ausnahmslos.
Aber leider ist auch dieser Indikator nicht perfekt. Denn es gab auch Rezessionen, denen keine inverse Zinsstruktur vorausgegangen ist. Außerdem hat die Nullzinspolitik der Fed diesen Indikator zerstört. Denn mit dem Einfrieren der kurzfristigen Zinsen in der Nähe von 0% ist eine inverse Zinsstruktur natürlich nicht mehr möglich. Damit gleichen Bernanke und Co. Ärzten, die mutwillig das Fieberthermometer zerstört haben - und dennoch glauben, den Zustand ihrer Patienten beurteilen zu können.
"Bull Sells“, pflegen die Amerikaner so treffend zu sagen
Erstaunlicherweise haben es die "üblichen Verdächtigen“ der Ökonomenzunft - also alle, die in den Massenmedien regelmäßig zu Wort kommen dürfen - auch in den sehr einfachen Fällen einer inversen Zinsstruktur nicht geschafft, die sich abzeichnende Rezession zu erkennen. Sogar, wenn die Rezession schon längst begonnen hatte, konnten diese Experten sie gewöhnlich immer noch nicht sehen.
Können sie es wirklich nicht? Oder wollen sie es nicht können? "Bull sells“, pflegen meine amerikanischen Freunde in solchen Fällen zu sagen, und meinen damit nicht nur "bull“ im Sinne bullisher Prognosen.
Auch Zentralbanker können keine Rezession erkennen …
Zu diesen konsequenten Rezessions-Verkennern gehört interessanterweise auch das Heer der Ökonomen, die im Dienste der Zentralbanken stehen, mit ihrer Galionsfigur Ben Bernanke an der Spitze, dem Messias der geldpolitischen Planwirtschaft. Beispielsweise trat Letzterer im Januar 2008 mit den ebenso schönen wie bezeichnenden Worten vor die Presse: "Die Fed prognostiziert derzeit keine Rezession.“
Wie wir heute wissen - und wie ich aufgrund der in 2007 invers gewordenen Zinsstruktur vorhergesagt hatte - befand sich die US-Wirtschaft zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Rezession. Einige Monate später, im Juni 2008, legte Bernanke sogar noch einmal nach. Jetzt versicherte er seinem Publikum, dass das Rezessionsrisiko inzwischen deutlich kleiner geworden sei.
… und werden dennoch nicht bescheiden
Diese geradezu groteske Fehleinschätzung wäre völlig unbedeutend, wenn dieser Mann und die Seinen sich nicht anmaßen würden, zu wissen, wie hoch die Zinsen oder das Geldmengenwachstum sein sollten. Diese Bürokraten verfügen genauso wenig über dieses Wissen wie Sie und ich. Dennoch manipulieren sie in nie zuvor gesehenem Umfang die Finanzmärkte und hantieren nach Belieben an den Hebeln der Gelddruckmaschine.
Als Wissenschaftler sollte Bernanke eigentlich etwas bescheidener sein. Aber Bescheidenheit ist seine Sache offensichtlich nicht. Auf die Frage eines Journalisten, wie sicher er sich denn sei, alles unter Kontrolle zu haben, gab er die vor Selbstüberschätzung und Ignoranz nur so strotzende Antwort: "Einhundert Prozent.“
Am besten ignorieren
Da die Ökonomenzunft inklusive der Zentralbanknomenklatura hinreichend bewiesen hat, dass sie nicht in der Lage sind, Rezessionen vorherzusehen, macht es natürlich keinen Sinn, ihre Prognosen zu verfolgen. Was nützt Ihnen denn ein Wetterdienst, der ausschließlich Sonnenschein vorhersagt - ganz gleich, aus welchen Gründen?
Die makroanalytischen Analysen und Prognosen der Zentralbankbürokraten sind bestenfalls Geschwätz und schlimmstenfalls dreiste Propaganda. Als Anleger sollten sie diese Sirenengesänge einfach ignorieren.