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Der Aktienmarkt riecht Deflation

05.10.2011  |  Clif Droke
In vorangegangenen Kommentaren hatten wir schon erklärt, dass der 6-Jahre-Zyklus voraussichtlich um den 1.Oktober 2011 seinen Höhepunkt erreichen wird. Und das scheint, mit Blick auf die vergangenen Handelstage, so gut wie sicher. Obwohl der Zyklus eine Standardabweichung von 1-2 Wochen (plus oder minus) aufweist, so scheint es ganz so, als hätte der Zyklus letzte Woche wie geplant seinen Höhepunkt erreicht, womit auch die letzte verbleibende zyklische Unterstützung, die noch im Monat September wirkte, verloren ging.

Interessanterweise waren es die Rohstoffaktien, die sich am stärksten im letzten zyklischen Bullenmarkt entwickelten (beginnend Ende 2008/ Anfang 2009 bis 2011). Doch in den letzten Monaten unterlagen diese Aktien heftiger Distribution (mehrheitliche Verkaufstendenz) und standen an der Spitze der Verliereraktien. Im September mussten die Gold- und Silberaktien schwere Verluste einstecken, wie man im folgenden Chart für den XAU Gold-Silber-Index sehen kann.

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Bei den Öl- und Gasaktien lief es auch nicht viel besser - eine Talsohle hat sich immer noch nicht herauskristallisiert. Selbst die Kurse der Benzin-Futures zeigen Anzeichen für Schwäche; sie sind jetzt dabei, buchstäblich alle Gewinne, die seit dem Beginn des monetären Lockerungsprogramms QE-2 Ende ab Herbst letzten Jahres gemacht wurden, zu verlieren. Das wäre zwar vorteilhaft für alle (mit Ausnahme der Ölunternehmen), es unterstreicht jedoch gleichzeitig einen wichtigen Umstand, auf den wir in diesem Bericht erneut hinweisen wollen: Die Deflation beginnt jetzt, wieder ihre hässliche Fratze zu zeigen.

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Ein Blick auf die Liste der NYSE-Aktien, die neue 52-Wochen-Tiefs erreicht haben (Stand Freitag), zeigt uns die deutlich erhöhte Zahl jener Unternehmen, die entweder Bergbau und Exploration betreiben, Rohstoffe herstellen oder andere Dienstleistungen im Rohstoffbereich erbringen. Um Ihnen einen Eindruck zu verschaffen: Agrium (AGU), Alcoa (AA), Apache (APA), Ashland (ASH), DuPont (DD), Dow Chemical (DOW), Forest Oil (FST), Franco-Nevada (FNV), Hecla Mining (HL), National Fuel Gas (NFG), 3M (MMM), Potash of Saskatchewan (POT), Rio Tinto (RIO) und Teck Resources (TCK). Das ist eine klassische Zusammenstellung von Unternehmen aus den Bereichen Industrie oder Sachanlagen, und viele dieser Aktien haben in den letzten Wochen und Monaten ein gewaltiges Abwärtsmomentum aufgebaut. Ganz abgesehen von den kurzfristigen Aussichten am Aktienmarkt nimmt sich diese Entwicklung nicht gut für die allgemeine Entwicklung der Weltwirtschaft aus.

Das ganze Jahr über konnte man in der Unternehmens- und Finanzpresse immer wieder darüber lesen, wie viele US-Unternehmen sich entschlossen hätten, ihre Energien auf das Unternehmenswachstum in den Schwellenländern zu konzentrieren. Nun sieht es ganz so aus, als müssten sie von den großen Hoffnungen vorerst Abstand nehmen, da sich die überseeischen Märkte schwächer entwickeln und bald schon eine wirtschaftliche Abkühlung wie in den USA erleben werden.

Der Liebling unter den Schwellenländern ist China, und es ist heutzutage quasi Glaubensgrundsatz, dass China in nicht mehr allzu langer Zeit die USA als weltweit führende Wirtschaftssupermacht in den Schatten stellen wird. Auf diesen Tag wird man noch etwas warten müssen, denn der chinesische Aktienmarkt kommt nicht aus seiner Abwärtsspirale heraus, wobei er deutlich schlechter als der US-Aktienmarkt abschneidet. Man darf nicht vergessen, dass der Aktienmarkt ein Barometer der zukünftigen Geschäftsbedingungen ist, da er die Unternehmensgewinne mit 6-9 Monaten im Voraus diskontiert und somit die Richtung der weiteren Wirtschaftsentwicklung reflektiert.




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